Freitag, 10. Juni 2016

Schottland 2016.08: Cromarty > Invergordon

Heute waren wir noch phänomenale 40 Minuten auf dem Wasser. Und zwar auch nur innerhalb der Bucht von Cromarty nach Invergordon. Hier werden wohl Bohrplattformen repariert, verschrottet und beerdigt. Zumindest standen hier einige rum. Auch ein riesiges Kabel-Verlege-Schiff lag hier am Pier und wurde gewartet. Sehr eindrucksvoll das Ganze.



Um 10:30 stand dann ein Bus bereit und es ging auf eine Tour mit 3 Distillen (deren Whisky ich alle kannte und langweilg finde). Eigentlich wollte ich garnicht mitfahren, sondern schon unseren Mietwagen vom Flughafen in Inverness abholen, damit wir Morgen direkt hätten losfahren können. Letztendlich wollte ich aber nicht wieder derjenige sein, der nicht "Gruppenfähig" ist und sich ausklinkt. Ich stieg also eher lustlos ein und wollte kein Spielverderber sein. Überraschenderweise hat das leider nicht geklappt. Nach der ersten Distille hatte ich keinen Bock mehr. Dafür konnte "Glenmorangie" nix, denn daß ich deren Whisky langweilig finde, wußte ich vorher schon. Die Tour-Guiderin (heißt das so?) war sehr nett und hat sogar ein paar interessante Dinge erzählt,,die mir neu waren. Ich mochte auch ihren herrlichen schottischen Akzent, den sie sehr rücksichtsvoll langsam sprach. Die Distille selbst war sehr industriell und steril. Ich glaube, das waren die ersten Mash-tuns aus Edelstahl, die ich gesehen habe. Außerdem war alles computergesteuert und menschenleer. Irgendwie ist auch jede Distillenführung nahezu identisch mit den üblichen Phrasen übersät: "3 Dinge braucht man um Whisky zu machen" oder "Wir nehmen nur Bourbon-Fässer für die Lagerung" oder "den verdunsteten Alkohol nennen wir 'Angel's Share'". Dabei machen die Guides immer ein ganz mystisches Gesicht, als würden gleich Feen und Kobolde hinter den Fässern hervorspringen und einen Reigen tanzen. Und dann kommt nix. Nicht mal Dobby oder Hedwig. Und dann muss man morgends um 11:00 das langweilige Gesöff von denen auch noch probieren und so tun, als schmecke man Zitrusfrüchte, Haselnuss, Ananas und ein Omlett raus. Natürlich ist das dann immer der beste und besonderste Whisky der Welt. Die Sensiblen unter euch bemerken vielleicht: Ich bin genervt.

Die beiden anderen Distillen (Dalmore und Balblair) habe ich dann boykottiert. Der Tag war etwas verschwendet, wobei ich beim Warten etwas mit meinem neuen Fotoapparat und dem geliehenen Objektiv spielen konnte. Bilder folgen wie immer...
(Bild ist nur Platzhalter)

Ich hätte mir einfach selbst treu bleiben sollen, denn auch ein Busausflug ist so überhaupt nicht mein Ding. Auf dem tollen Schiff kann man den doofen Leuten einfach aus dem Weg gehen, aber in einer Busreisegruppe ist mir das alles zu eng. Das muss ich leider auch an der Tour bemängeln, denn wir haben einen Segel-Trip gebucht und keine Bus-Pauschalreise. Mal einen Landausflug machen ist ja OK, aber am letzten Tag überhaupt nicht mehr auf dem Meer zu sein, finde ich jetzt irgendwie blöd. Da wäre ich lieber einen Tag früher von Bord gegangen...

Zur Feier des Tages gab es Heute Schweinelendchen mit Ofenkartoffeln und Salat. Danach Panacotta aus weißer Schokolade mit Limette und Erdbeeren. Das war zwar relativ bodenständig, aber nicht schlechter als das bisherige Essen. Im Anschluss feierten wir noch ein bischen die Crew und jetzt lassen wir den Abend langsam ausklingen. Ich fürchte, ich muss meine Whisky-Dollars noch ausgeben. Die nimmt ja keine Bank zurück...


Zum Schluss nochmal zwei Fotos von unserem Wohnzimmer der letzten Woche:





1 Kommentar:

  1. Sieht lecker und gemütlich aus. Du machst aber auch gute Bilder ;-)

    AntwortenLöschen