Mittwoch, 8. Juni 2016

Schottland 2016.04: Tobermory > Glenbeg > Skye

Auf meinem nächtlichen Klogang stolperte ich auf der engen Treppe und schlug mir den rechten Fuss unangenehm an und riss mir an zwei Fusszehen schöne Risse rein. Das hat echt weh getan und tut es auch 3 Tage später noch. 

Wie durch Geisterhand war die Fähre, an der wir den Abend davor angelegt hatten verschwunden und wir lagen ordnungsgemäß am Pier. Das kurzzeitige Ablegemanöver habe ich garnicht mitbekommen. Wir konnten nun also direkt von Bord gehen und haben unsere erste Distille des Jahres besucht: Tobermory. Dabei lernte ich, daß es von Tobermory noch einen zweiten Whisky gibt, der torfig und rauchig ist: Der Ledaig. Da hab ich gleich mal eine Probe mitgenommen. Die Distille selbst ist eher sehr klein und übersichtlich. Also sehr sympathisch. 

Bezeichnend war natürlich mal wieder, daß die glorreichen 7 als erste reinstürmten und sich auch nicht von der Tatsache abhalten ließen, daß die maximale Gruppengröße von 15 Personen bei der ersten Gruppe erreicht war. Am Ende gab es eine Gruppe mit 21 Leuten und eine Gruppe mit 6 Leuten.

Um 11:30 ging es dann weiter nach Glenbeg, wo es eine ganz neue, nachhaltige Distille zu besichtigen gab. Da wir nur einmal kurz über den Firth of Mull drüber mußten, treibten wir fast dorthin. Die Thalassa ging vor Anker und die Passagiere wurden wieder per Beiboot übergesetzt. Ich blieb zurück, um mal Pause von den glorreichen 7 und dem restlichen Trupp zu bekommen. Ich genoss die Ruhe auf dem wundervollen Schiff sehr und schrieb etwas an meinem Blog. Ich bekam allerdings relativ schnell ein schlechtes Gewissen, denn ich glaube, die Crew hatte sich auf ein paar Stunden alleine auf ihrem Schiff gefreut. Zumindest fingen sie dann an etwas zu chillen. Zuerst stürzte sich dann Matrose Ian ins eiskalte Wasser, dann nacheinander alle weiteren Crew-Mitglieder (außer Kapitän Jakob und seiner Frau). Ich muss gestehen, die Mädels im Bikini haben mich dann doch etwas vom Schreiben abgelenkt. Zumindest Matrosin Ellen und Smutje 1.

Als dann die ersten Passagiere zurück kamen, bin ich dann auch mal rein gesprungen. Es war saukalt. 12 Grad wie mir Ellen berichtete. Rolf ging dann auch noch baden und die beiden Alphatiere der glorreichen 7 veranstalten einen brustklopfenden Schwanzvergleich, wer öfter, länger und höher ins Wasser springt. Lang lebe die Evolution! Alphatier Klaus hat übrigens selbstredend eine Objektiv auf seiner Kamera, das teurer war als meine alte Küche. 

Danach begann unsere Odysse nach Stromness auf den Orkneys. Odyssee deshalb, weil wir ohne Halt dorthin fuhren. Das war so halb geplant, da etwas nebulös beschrieben. A propos Nebel: der begleitet uns permanent an den Küsten. Während wir tollen Sonnenschein haben, hängen die Wolken an den Bergen der Küsten fest.

Die Highlights von Tag 1 der Orkney-Passage waren ein toller Sonnenuntergang über den äußeren Hybriden (von dem nun grob geschätzt ca. 734 Aufnahmen auf diesem Schiff existieren), einige Delphin-Sichtungen, ein Hai, 4 Bier und 4 Whiskies. Auch der Anblick der Black Cullins auf Skye war von der Seeseite selbst aus der Ferne sehr beeindruckend. Selbst wenn es bereits kurz vor Mitternacht war. Wobei man erwähnen muss, daß es hier zur Zeit nie richtig dunkel wird. Sonnenuntergang ist gegen 23:00 und Sonnenaufgang gegen 4:00. Richtig dunkel ist es aber eigenlich - wenn überhaupt - nur zwischen 0:00 und 2:00. Leider sind wir nachts an Skye vorbeigefahren, während wir geschlafen haben.

Allgemein ist es übrigens sehr schade, daß der Wind zu schwach und aus der falschen Richtung bläst. Dadurch konnten wir bisher nur am ersten Tag von Troon nach Oban die beeindruckenden Segel für ca. 4 Stumden setzen. Ansonsten fahren wir leider mit Motor. Das Schiff ist aber trotzdem traumhaft schön.

Es ist auch mal an der Zeit das Essen zu würdigen, das Jakobson kredenzt. Er zaubert mit einfachen Mitteln sehr kreative Gerichte auf den Tisch. Zum Beispiel indonesisches Gemüse mit Bananen, Ei, Spinat, Lauch, Zucchini und Erdnussoße. Dazu dann angebratenen Kokos-Reis. Sehr lecker.

Ps: das sind wieder nur iPhone-Fotos. Bessere folgen spätestens nächste Woche.

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