Mittwoch, 8. Juni 2016

Schottland 2016.03: Oban > Tobermory

Nachdem wir die Nacht durchgefahren waren und ich kaum geschlafen hatte, begann Tag 3 (Tag 2 auf der Thalassa) mit dem ersten Frühstück an Bord. Auch hier wurde konsequent auf authentische Umsetzung verzichtet. Es gab ein "normales" Frühstücksbuffet mit Wurst- und Käseplatte. Da ich bereits damit gerechnet hatte, war ich nicht weiter enttäuscht. Allerdings war um 8:45 bereits Resterampe am Buffet. 

Gegen 10:00 kamen wir dann in Oban an. Da durch unsere Routenplanung einiges durcheinandergewürfelt wurde, mussten wir draußen in der Bucht ankern, weil am Pier ein Zahnraddampfer lag. Wir wurden dann per Beiboot in mehreren Gruppen an Land gebracht. Obwohl ich nun zum 4. Mal in Oban war, ist es immernoch ein hübsches Örtchen. Natürlich haben wir wieder dafür gesorgt, daß es alle 2 Stunden entweder eine Runde Bier oder Whisky gab. Die Fish &Chips waren Scheiße. Wir hätten doch besser bei "Local Shellfish" essen sollen. Da war es allerdings ziemlich voll und wir hatten auch grad keine Lust, Tiere auseinander zu nehmen. Inzwischen war die Thalassa eingelaufen und wir konnten unter den neidischen Augen des Pöbels stolz die Attraktion des Hafens betreten um uns auf den Weg nach Tobermory auf der Insel Mull zu machen. Ich muss nicht erwähnen, dass wir immernoch strahlenden Sonnenschein hatten und in Badehosen und Sonnenbrillen auf dem Schiff saßen...


Zum Abendessen gab es am zweiten Abend Lammbraten mit im Ofen gebackenem Spinat-Erbsen-Karotten-Kartoffel-Gemüse. Das Lamm war von einem Bauern in der Nähe von Cambpletown artgerecht und biologisch aufgewachsen. Da hat es gleich doppelt so gut geschmeckt, als es es eh schon tat.

Sehr spannend war unser Anlege-Manöver in Tobermory. Der kleine Hafen hat leider nur einen Pier für so große Schiffe und da dort die Fähre aus Kilchoan übernachtet, mussten wir quasi an der Fähre anlegen. Es fühlte sich an wie das Entern eines Bootes. Wir mussten zum Aussteigen durch die Fähre durchlaufen. Das war schon etwas "strange". Vor allem, weil die Ebbe die Schiffe 2 Stunden später ca. 1,50 tiefer liegen ließ und wir durch die von uns installierte "Notbrücke" die Fähre etwas "demoliert" hatten. Das wir in Tobermory natürlich in einem Pub waren, erwähne ich garnicht extra...

Obwohl wir am nächsten Morgen um 7:30 kurz ablegen mussten um die Fähre auf ihre erste Strecke zu lassen, habe ich hervorragend geschlafen. Abgesehen von einem folgenschweren Vorfall ind der Nacht, der aber in den nächsten Post gehört...

Fotos folgen...


Es wird auch mal Zeit, die weiteren Personen auf dem Schiff vorzustellen. Da wären:

Die glorreichen 7
Die waren schon 5mal mit auf der Thalassa und man hat das Gefühl, dass sie hier VIPs sind. Zumindest benehmen sie sich so. Die Jungs kommen irgendwo aus Bayern/Franken und sind Fachleute in allen Belangen. Sie glauben, sie können segeln, kennen Schottland, wissen wie das Wetter wird oder was man unbedingt gesehen haben muss. Natürlich kennen sie jeden Bolzen und jedes Tau am Schiff und dass sie ALLES über Whisky wissen, muss ich nicht extra erwähnen. Natürlich muss man ihnen die besten Plätze an Deck überlassen, da sie dort bereits vor 3 Jahren schon mal gesessen haben und beim Essen haben wir Neulinge ihre Sitzordnung zerstört. Ich nenne sie nur liebevoll "die Idioten". Besonders Helmut. Außerdem gehören noch Michael, Ernst, Frank, Schorsch und 2 deren Namen ich wieder vergessen habe dazu. Ernst nenne ich nur Werner, weil er so aussieht. Ihn finde ich auch ganz cool. Rolf und Fritz finden die 7 grundsätzlich nicht ganz so schlimm wie ich, aber das ist auch keine große Ünerraschung. Ich bin halt ein bösartiges Lästermaul, daß kein Interesse hat nett zu ungemochten Menschen zu sein.

Miss Hagret
Das einzige Single-Mädel an Bord ist eigentlich kein Single und kommt aus Hamburg. Ich nenne sie Hagret, weil sie mich optisch an ihn erinnert. Sie ist eigentlich ganz nett, hat sich aber als Groupie an die glorreichen 7 rangeschmissen.

Die namenlosen Holländer vom Lido-Deck
Das sind 2 Pärchen, die sich nicht vorgestellt haben und auch keinen Kontakt suchen. OK, ich hab mich auch nicht in die Schlange gestellt um jedem die Hand zu schütteln, aber mit den meisten ist man im Laufe der Zeit mal ins Gespräch gekommen. Die 4 sitzen allerdings die ganze Zeit etwas abgeschottet auf dem "Lido-Deck" (Oberdeck). Trotzdem scheinen sie aber ganz nett zu sein.

Die Bier-Tulpen
2 namenlose Holländer, die eigentlich immer an der Bar sitzen. Keine Ahnung was die hier machen...

Die Langen Buben
Walter und Kes sind die Leidensgenossen, die wir bereits auf dem Fußmarsch in Troon kennengelernt haben. Die 2 zusammen bestimmt 4 Meter hoch und sitzen auch meistens auf dem Lido-Deck bei ihren Landsleuten. Die zwei sind aber sehr nett. Gefühlt sind sie auch die einzigen in unserem Alter und ich meine, da stimmt auch die Wellenlänge am besten. Kes war auch der Einzige, der mich sofort begeistert auf mein "Game of Thrones" T-Shirt angesprochen hat. Ich hatte eigentlich den Verdacht, daß die 2 ein Pärchen sein könnten, aber inzwischen hat Kes von seinem Kind erzählt.

Whisky Walter und seine Frau
Walter ist die holländische Whisky-Korifee und führt uns durch die Whiskywelt. Er ist sehr nett, aber in erster Linie auch aufm Lido-Deck zu finden. Witzig ist sein Whisky-Verkostungs-Konzept: er hat ca. 30 Whiskies an Bord und verkauft so genannte Whisky-Dollars, die man dann gegen Whisky eintauschen kann. Die Preise sind moderat. Ein 4cl Whisky kostet zwischen 3 und 5 Pfund. Seine Frau ist halt auch dabei. Nett und unauffällig.

Ossi-Herbert
Sehr netter Ossi aus Fürstenwalde. Mit ihm quatschen wir hin und wieder mal. Seine Frau ist auch dabei, ich weiß aber nicht genau warum...

Der schnöselige Sohn aka. das Arschloch
Herbert hat auch einen Sohn im Schlepptau. Der drückt den Altersdurchschnitt mit seinen ca. 30 Jahren drastisch nach unten. Er ist total überheblich und hat noch nie gelächelt oder gelacht. Wir vermuten, er hat sein lächeln verkauft. Hier sind wir 3 uns sogar komplett einig: Ein Arschloch.

Der andere Dicke
Irgendwie gehört der andere Dicke Thomas auch zu dem Arschloch. Fritz hatte die Theorie, daß die zwei ein Pärchen sein könnten und Herbert sie nur mitgenommen hat, nachdem sie versprochen haben, daß sie nicht rumturteln. Ich denke, es könnte auch der Bastard seines Vaters oder der beste Freund des Arschlochs zu sein. Also quasi die Hämorrhoidensalbe. Obwohl er deutlich sympathischer ist als das Arschloch...

Robert, der Bodenständige
Robert kennt sich in etwa ähnlich viel mit Whisky, segeln und Schottland aus wie wir. Er sagt öfter mal setze wie "Keine Ahnung" oder "So viele Whiskies kenne ich nicht" oder "keine Ahnung wie der Knoten geht". Das finde ich sehr erfrischend. Außerdem bereist er auch gerne Schottland solo.

Jutta
Lebt seit 25 Jahren mit Robert in einer WG. Ansonsten ist sie eher unauffällig.

Der Kapitän
Jakob ist ein echter Seebär, der die Thalassa als Wrack gekauft hat und selbst restauriert hat.

Der Steuermann
Wegen ihm haben wir eigentlich die Route ändern müssen. Er hat für irgendeine Prüfung am Samstag Morgen in Troon die Thalassa in Richtung Amsterdam verlassen (Bus/Zug/Flieger), um am gleichen Tag nach der 2stündigen Prüfung wieder per Flug/Zug/Bus zurückzukommen. Dadurch wurde unsere Abfahrtzeit von 16:00 auf 19:30 verschoben und die Liegezeiten haben nicht mehr gepasst. Er ist ein echter Sunnyboy-Surfertyp. Auch sehr charmant.

Die Matrosin.
Ellen ist einer der zwei menschlischen Hingucker auf dem Schiff. Wenn sie rumklettert oder an irgendwelchen Tauen rumzieht, guckt man gerne zu. Und nett ist sie auch noch. Mit ihr unterhalte ich mich immer wieder gerne mal kurz.😍

Der Matrose.
Ian ist ein Hingucker für die Mädels und auch sehr nett und recht cool.

Der Koch
Er ist nicht nur leidenschaftlicher und guter Koch, sondern auch der Sohn von Kapitän Jakob und verantwortlich für das leckere hauseigene naturtrübe Bier. Und sehr sympathisch und gut aussehend ist er auch noch. Die Sau!

Smutje 1
Der zweite Hingucker, deren Namen ich bis jetzt nicht kenne. Sie hat mich immerhin schon nach meinem Namen und meiner Kabinennummer gefragt. Leider nur um das Bier auf die richtige Rechnung zu schreiben... 🤔 Trotzdem lächeln wir uns immer sehr nett an 😍

Smutje 2
Vielleicht tue ich ihr unrecht, aber seit sie sich noch vor dem Ablegen ganz ungeniert mit ihrer rechten Hand intensiv am Arsch gekratzt hat, nenne ich sie nur noch Cindy. Man muss dazu sagen, dass sie dabei eine Jogginghose auf Halbmast mit pinkfarbenem String darunter getragen hat. Und ihre Hand verschwand bis zum Ellenbogen in dieser Jogginghose. Nicht der denkbar beste erste Eindruck für eine Küchenhilfe... Trotzdem ist auch sie sehr nett...

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