Sonntag, 29. September 2013

Nachgetreten

Jetzt ist der Urlaub eine Weile rum und ich muss noch mal was loswerden: Die Madame hätte sich wenigstens mal ordentlich bedanken können. Immerhin habe ich die komplette Tour geplant. Inklusive Buchung Flüge, Mietwagen, Fähren, etc. Außerdem habe ich sie 9 Tage lang durch Schottland Chauffiert und den Reiseführer gemacht. Ich habe meine Routenwünsche zurückgestellt und für sie die Route einige male geändert.

Das hat mir alles nix ausgemacht und das war auch vorher so besprochen, aber trotzdem hätte sie wenigstens mal "Danke" sagen können. Ich an ihrer Stelle hätte mich mal am letzten Abend zum Essen eingeladen. Oder wenigstens auf eine Runde Whisky. Oder wenigstens ein Tüte Chips!

Oder sie könnte bei der letzten Tankfüllung, die sie vorgelegt hat um ihre Pfund loszuwerden, auf meinen Anteil verzichten, den ich ihr noch in Euro überweisen musste.

Klar, der Urlaub war trotzdem super und ich bereue ja auch nix, aber irgendwie fühle ich mich im nachhinein etwas ausgenutzt. Sie konnte sich 9 Tage Chips futternd und Bier saufend im Auto zurücklehnen und die Landschaft geniessen. Das war zwar so geplant, aber dafür kann man sich wenigstens bedanken. Das gebietet doch die gute Kinderstube, oder ist sie im Wandschrank aufgewachsen? Könnte ja sein, schließlich hat sie nix von sich erzählt....


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Konzert-Saison Endspurt

Als Ablenkung für das letzte Quartal 2013 mit all seinen bescheidenen Aussichten in der Firma, kommen jetzt etliche Konzerte auf mich zu:

28.9.: Mundstuhl
2.10.: Camouflage
3.10.: De/Vision
6.10.: Project Pitchfork (eventuell)
16.10.: Mylene Farmer
18.10.: 8x (ich lege im Musiktheater Rex 80 Pop&Wave auf)
23.10.: Churches (wenn ich eine Begleitung finde. Ist in Köln)
29.10.: When saints go machine
2.11.: VNV Nation
14.11.: Hurts
20.11.: Teho Teardo & Blixa Bargeld

Ich schätze, da kommen noch mehr dazwischen. Das wird mich von der unbefriedigenden Situation im Büro hoffentlich gut ablenken...

Morgen habe ich ein Gespräch mit meinem neuen Chef. Mal sehen, wie er die Situation bewertet...


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Samstag, 21. September 2013

Vile Electrodes Debut-Album "The future through a lens"

Da die Auslieferung der CD noch ein paar Tage dauern wird, hat die Band vorab an alle direkten Käufer einen Downloadlink für die digitale Version des Albums geschickt. Natürlich habe ich das lang ersehnte Album sofort runtergeladen. Und ich habe es nicht bereut. Für mich das beste Elektropop-Album der letzten Jahre. Die einzige Konkurrenz sind vielleicht Mesh, Ladytron, Parralox oder Marsheaux. Allerdings klingen die alle deutlich anders...

Der Sound ist atemberaubend. Die analogen Synths sind fett, knackig und spacig zugleich. Janes Stimme ist kristallklar und sexy. Jeder Song ist intelligent und kurzweilig arrangiert. Manche Songs fangen zwar sehr minimalistisch an, entwickeln sich dann aber zu tollen Popsongs. Zwar nicht unbedingt Radio-Pop, aber auch nicht wirklich schräg. Indie-Electro-Pop mit starken Zitaten aus den Achtzigern zeitgemäß produziert. Man merkt, daß Martin Swan großer Fan von OMD und Human League ist.

Alle 12 Titel sind bisher unveröffentlicht und es gibt nicht einen einzigen Lückenfüller. Vom instrumentalen Intro "The future through a lens" bis zum hymnischen Schlußtitel "Deep red" jagt ein Highlight das andere. Besondere Highlights sind für mich noch "After the flood", "Proximity" und "Tore myself to pieces". Dieses Album kann ich nur jedem empfehlen, der auf fette Electrosounds, schöne Melodien und weiblichen Gesang steht.

http://vileelectrodes.bigcartel.com/
http://youtu.be/ff9xVEHbq-U (Proximity)

Übrigens kann man auch bedenkenlos die 3 EPs mitbestellen. Die sind auch klasse und man hat keinen Titel doppelt. Auch mit langweiligen Remixes verschonen uns die beiden.

Apropos Remixes: Vile Electrodes haben einen Hammer-Remix von OMDs Night Café: https://soundcloud.com/100percentrecords/omd-night-cafe-vile-electrodes

Und dann sind die beiden auch noch super nett. Was will man mehr!?



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Samstag, 14. September 2013

Katastrophale Woche

Diese Woche war echt SCHEISSE!

Nicht nur, dass ich meinen üblichen "nachdemurlaubblues" hatte. Es reicht auch nicht, dass in meinem engsten Freundeskreis Operationen, Schwangerschaft und Hardcore-Liebeskummer vorherrschen. Nein, jetzt verlieren wir auch noch einen weiteren wichtigen Kunden, der wahrscheinlich wieder Enlassungen nach sich ziehen wird. Und als Sahnehäubchen verlässt mein Chef unsere Firma, der mich seit 15 Jahren in der Firma hält und mir immer den Rücken gestärkt hat. Und jetzt regnets auch noch. Das ist eine echt beschissene Woche und ich würde mich am liebsten im Bett verkriechen. Ich weiss noch nicht einmal ob es eine Chance gibt, dass die nächste Woche besser wird. Ich habe das Gefühl, dass die nächsten Monate große Veränderungen für mich bringen werden. Ich weiss nur noch nicht, ob ich davor Angst haben soll oder mich darauf freuen soll.

Die erwünschte Langzeitwirkung meines Urlaubs ist jedenfalls komplett im Arsch. Ich erinnere mich schon kaum noch daran. Muss mal wieder die Bilder anschauen...


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Montag, 9. September 2013

Wieder zu Hause?

So, das war er also mein Urlaub 2013. Schön wars mal wieder in Schottland. Mit Irland kenne ich es ja schon, dass ich mich bereits bei der Landung am Flughafen irgendwie zu Hause fühle. Bei Schottland hat es mich jetzt überrascht, dass es mir bereits genauso geht.

Wie so oft, ging es mir bei der Landung in Deutschland nicht annähernd so. Ich freue mich auf die Leute hier, aber dieses Gefühl zu Hause zu sein fehlt mit irgendwie. Ich habe das Gefühl hier fremd zu sein und würde am liebsten direkt wieder in den Flieger steigen. Vielleicht hätte ich doch direkt Heute wieder arbeiten gehen sollen damit ich nicht wieder in diese komische Stimmung verfalle, aber andererseits hab ich darauf auch keinen Bock. Dort erwarten mich ein paar blöde Themen.

Manchmal glaube ich wirklich, dass ich nicht nach Deutschland gehöre. Ich bin nicht so ordentlich, diszipliniert und fleißig wie man als Deutscher sein sollte. Ich kann auch nicht mit Geld umgehen und sparen ist schon garnix für mich. Mir wird das jedes mal bewusst, wenn ich aus Irland oder Schottland zurück komme. Ich mag die schmuddeligen Pubs, die Strassen ohne Seitenstreifen und Schafe auf der Strasse. Man spürt, dass dort nicht alles reglementiert ist und man sein Leben viel kreativer gestalten kann. Ich wette, die Hälfte der Pubs, Hotels und Restaurants dürften in Deutschland garnicht existieren. Ganz zu schweigen von diversen Touristenattraktionen ohne befestigte Wege oder Geländer. Hier muss alles in eine Norm gepresst werden und dabei geht viel Authentizität verloren. Oder ist das die Identität Deutschlands? Alles ist ordentlich, perfekt geregelt und in Normen festgelegt. Aber wer definiert diese Normen? Meine Urlaubsbegleitung würde den Normen glaube ich zustimmen, aber ich denke, wenn es einem zu siffig ist, zwingt einen keiner in ein Pub zu gehen. Das hat was mit Mündigkeit zu tun. Ich glaube, ich fühle mich in Deutschland einfach fremdbestimmt und das nervt...

So, genug gemeckert für Heute. Morgen wirds bestimmt schon wieder besser sein...






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Schottland mit einer Fremden – Tag 9

Erst zum 2. Mal in diesem Urlaub musste mich der Wecker wecken weil ich gut geschlafen habe. Wobei das nicht unbedingt am Zimmer lag, sondern daran, dass ich totmüde war. Ehrlich gesagt, fand ich das Zimmer etwas enttäuschend. Zum einen lag es wohl daran, dass es als Einzelzimmer sehr klein war. Zum anderen daran, dass die Dusche keinen Druck hatte, man auf der Kloschüssel nur gebeugt sitzen konnte und keine Klobürste vorhanden war. So beeindruckend alles andere in dem Hotel ist, so enttäuschend war also das Zimmer. Da wir grad bei beeindruckend sind: Das Frühstück war beeindruckend. Der Porridge war feiner, die Rühreier fluffiger, die Mushrooms waren ein großer Mushroom, das Würstchen hat nach Schwein geschmeckt und der Black Pudding war würziger. Und der Raum und die Bedienung! Bilder sagen mehr als Worte:
















Nach dem Frühstück gings ans packen, was eine Herausforderung war, denn schliesslich hatte ich 4 Whiskies, eine Packung Crumpeds und ein Glas Lemon Curd zusätzlich unterzubringen. Hat aber geklappt. Unser Treffpunkt war die Lounge und wenn diese Lounge nicht den Namen verdient, dann gibt es keine Lounges:












Abfahrt in Richtung Stonehaven nach altbewertem Muster: Ich habe mir die Route eingeprägt um die Chipsvernichtunsmaschine (CVM) nicht mit lästigem navigieren zu belästigen. In Stonehaven war ein Flohmarkt. Klein, aber trotzdem witzig. Natürlich mussten wir da drüberlaufen. Da sie etwas länger brauchte, trafen wir uns am Strand von Stonehaven. Sehr schön dort. Ebenfalls der Hafen, wo wir dann mal wieder eine Bierpause in der Sonne machten. Apropos Sonne: Das Wetter war der Hammer. T-Shirt und Sonnenbrille waren mal wieder angesagt.




2 Meilen weiter war dann Dunnottar Castle, das meistfotografierteste Castle Schottlands. Und ich weiss jetzt auch warum: Es ist einfach ein geiles Motiv:




Und dann hat sich auch noch Tourikonform ein Piper aufgebaut:




Auf einer Wiese gegenüber des Castles konnte man ein prima Picknick in der Sonne machen. Theoretisch hätte man natürlich auch in das Castle reingekonnt, aber da CVM keine Lust hatte dahinzulaufen, konnte ich mich auch nicht alleine aufraffen. Es war zugegebenermassen ein recht beschwerlicher Weg und hätte mindestens 10£ Eintritt gekostet, was es mir für eine Ruine auch nicht wert war...
Auf der Küstenstrasse nach Süden stolperte ich über ein Schild "Lighthouse". Ich als grosser Leuchtturm Fan fackelte nicht lang und bretterte erwartungsvoll die Singletrackroad in Richtung Küste runter. Nach ein paar Ecken und vertriebenen Schafen haben wir eine kleine Oase gefunden, wo ich einen letzten Whisky und CVM eine letzte Dose GinTonic trank. Ein schöner Abschluss.








Der Weg zum Flughafen war problemlos und wieder erwarten, konnten wir uns sogar nochmal schön von Schottland verabschieden, weil die tatsächlich einen Biergarten im Terminal haben. Geile Sache. Ich habe meine letzten Pfund in einen leckeren Burger investiert, sie in einen Gin Tonic. Natürlich Hendricks mit Gurke.








Der Flug war pünktlich und gut. Abschlussfoto:




Fazit zum Urlaub:
Es war ein toller Urlaub, den andere vielleicht teilweise als stressig empfunden hätten. Mir hat er Spass gemacht und meiner Begleitung auch. Ich habe wieder vieles entdeckt und viel über das Land gelernt. Ich persönlich mag den rauhen Westen lieber als den mondänen Osten, aber auch der hat seine Reize. Das ganze Land ist einfach wunderschön. Im Kopf habe ich bereits verschiedene neue Ideen für unterschiedliche Schottland-Urlaube. Nach wie vor will ich die äusseren Hebriden, sowie die Inseln Islay, Mull und Jura sehen. Ausserdem würde ich mir gerne die Gegend rund um Mallaig und Inverary genauer anschauen. Dort gibt es glaube ich noch viel zu entdecken.
Fazit zum Blinddate:
Meine Erwartungen beschränkten sich ja auf eine nette Urlaubsbegleitung. Natürlich wäre es ein netter Nebeneffekt gewesen, wenn die Chemie so gut gestimmt hätte, das mehr daraus hätte werden können. Da uns beiden recht schnell klar war, dass dem nicht so ist, konnten wir einen entspannten gemeinsamen Urlaub verbringen. Mit unseren kleinen Macken sind wir gut klar gekommen und es war sehr harmonisch. Meine wichtigste Erkenntnis diesbezüglich: Ich weiss jetzt, dass ich auch alleine in den Urlaub fahren könnte, denn sie war nicht die Kommunikatorin vor dem Herrn. Ich erzählte ihr viel und fragte sie viel. Aber sie antwortete meist nur das Nötigste und begann selten selbst ein Gespräch. Es war die meiste Zeit, als wäre ich alleine unterwegs. Und das war garnicht so schlimm...
ENDE
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Sonntag, 8. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 8

Meine mitgeführte Hotelkritikerin liess leider kein gutes Haar an unserer Unterkunft. Ich fands mal wieder OK. In Deutschland ist zwar jedes Stundenhotel sauberer und besser in Schuss, aber in UK ist das normaler Standard. Um meine Beifahrerin während der Fahrt nicht durch lästiges Kartenlesen vom Chips futtern abhalten zu müssen, prägte ich mir dieses Mal die Route - dank Goggel - sehr genau vorab ein. Hat auch gut funktioniert. Ich glaube, sie war beeindruckt...

OK, der Plan für Heute klang ja clever: Fahrt von Dumfernline nach Ballatar B&B suchen. Nach Zeitplan wären wir gegen 11:30 Uhr in Ballatar gewesen um in aller Ruhe eines der vielen B&Bs oder Hotels klar zu machen. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Und ich hasse es, wenn ein Plan nicht funktioniert! Zum dritten Mal hat uns eine Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht: In Braemar (1 Kaff neben Ballatar) fanden die Highland Games statt, zu denen angeblich sogar die Royals regelmässig erscheinen sollen. Auf jeden Fall wurden wir von unserer Route verscheucht und mussten über Wald und Wiese den Ort weiträumig umfahren. Das war aber nicht das Schlimmste: Durch die bekackten Spiele waren alle B&Bs, Hotels, Tipis und Parkbänke komplett ausgebucht. Wir fuhren bis 15h durch die Käffer und klapperten alles ab. Es gibt dort tolle Unterkünfte. Z.B. ein B&B in einer ehemaligen Kirche oder diverse Lodges im viktorianischen Stil. Bringt aber alles nix, wenn die Highland Games sind. Das ist so, wie wenn in Darmstadt gleichzeitig Heinerfest, Schlossgrsbenfest, Weinfest, Flohmarkt, Bessunger Kerb und ein DFB-Pokal-Spiel der Lilien gegen einen Erstligisten an einem Tag stattfinden würden. Wieder musste ein Plan B her. Natürlich hatte der freundliche Reiseleiter einen im Hut und zauberte ihn hervor. Wir besichtigten eine Destille in Carthie (Royal Lochnagar) und fuhren danach 4 Käffer weiter in Richtung Ostküste (Banchory) um dem Trubel zu entfliehen. Ihr denkt euch jetzt: "Wie geil ist das denn! In Schottland zufällig über die Highland-Games gestolpert? Nix wie hin!". Jetzt denke ich das auch. Heute Mittag hat mich das alles genervt. Zu viele Menschen, zu laut, zu hektisch. Außerdem haben die Drecksspiele meinen Plan über den Haufen geworfen. Da bin ich nachtragend. Jetzt wäre ich gerne bei den Games gewesen. CVM wollte ja spontan gerne hin. Hier war ich mal der Bremser...

Kurz zur Destille: Die Führung war sehr charmant und gut verständlich. Die Destille ist eine der Kleinsten in Schottland, was sie sehr sympathisch macht. Alles ist reine Handarbeit und in der Ruhe liegt hier die Kraft. Da die Destille in der Nähe des königlichen Highland-Domizils Balmoral Castle liegt, soll irgendwann irgendein König so begeistert von dem Whisky gewesen sein, dass er fortan der Destille Lochnagar ein vorangestelltes "Royal" gestattete. Aktuell liegt ein Fass im Lager, das Prince Charles 1989 gekauft hat und seitdem vor sich hin reift. Interessant ist, dass die hier auch selbst die Fässer abfüllen und lagern. Das macht kaum noch eine Destille. Einziger Nachteil bei der Tour: Der Whisky schmeckt leider richtig scheisse...

NACHTRAG: Ich möchte noch erwähnen, dass wir auf dem Weg zur Distille scheinbar zufällig an Balmoral Castle, dem Sommersotz der Royals vorbeikamen und diese wohl sogar anwesend waren. Wie wir darauf kommen? Wir fuhren über eine Brücke, als wir rechts ein großes verschlossenes Eisentor mit blauem Wappen entdeckten. Das wäre noch nicht weiter erwähnenswert, aber es stand ein Bobby davor. Als wir dann in der Destille erfuhren, dass das Castle in der Nähe sei und wir bereits vorher gelesen hatten, dass die Royals bei den Highland Games seien, haben wir nun 1 und 1 zusammgezählt und heraus kam nicht Marcel Davids, sondern die Royals. Leider gibts kein Foto von dem Tor...

Unsere 10:30 Bierpause, bei der wir regelmäßig die Kaffee schlürfenden Rentner geschockt und die Schotten erfreut haben, erwähne ich gar nicht mehr. Ebenso nicht die Mittagspausen gegen 14:00 zum Snacken und für ihren ersten Gin Tonic oder ihr zweites Bier (ich Cola, muss ja fahren).
In Banchory klapperten wir dann auch alle Übernachtungsoptionen ab. In einem sehr schönen Hotel (Banchory Lodge), dass leider auch ausgebucht war, habe ich mich etwas in Katie verliebt. Sie saß an der Reception und hat sich für uns den Wolf telefoniert um zwei Zimmer zu bekommen. Sie hat uns dann auch in dieses Highlight-Hotel vermittelt. Besonders süss ist ihre Anfahrtskizze, die sie mir sorgfältig mit vielen Details handgemalt hat. Die rahme ich als Erinnerung ein. Ich habe ihr persönlich eine Top-Bewertung auf Trip Advisor gegeben.

Gelandet sind wir dann im "Raemoir House" abgestiegen. Das Hotel hat was von einem Castle und hier kocht ein Sternekoch. Leider gibt unsere Gaderobe nix her, was dem Restaurant des Hotels angemessen wäre. Auf dem Weg zu einem alternativen Restaurant sind wir zu The Cow Shed gefahren. Ein moderner Bau mit vollverglaster Küche mitten auf der Wiese. Der Blick auf die Karte und die Tatsache, dass wir quasi ausgelacht wurden weil wir tatsächlich so naiv waren zu glauben, wir bekämen hier ohne eine Reservierung einen Tisch für 2 lassen uns vermuten, dass auch hier ganz ordentlich gekocht wird. Ich muss das mal recherchieren...

Wir haben daher beschlossen, in einem anderen Hotel zu essen. Leider nicht bei Katie. Die hatten eine Hochzeit und dadurch das Restaurant geschlossen. Wir landeten im Douglas Arms. Hier bekam ich endlich das tolle Essen, auf das ich gewartet habe.
Starter: Haggis, Neeps & Tatties
Main course: Torn lamb with basil ratatouille at greek salad
Dessert: Butterscotch chocolate fudge ceesecake served with Cappuccino icecreme












Wir haben bereits unseren Check-In für unsere Flüge gemacht und freuen uns auf die letzte Tour, die uns Morgen an die Ostküste führt. Dunnottar Castle (so heißt übrigens auch mein Zimmer) wird das morgige letzte Highlight sein...
Jetzt geniessen wir unsere letzte Nacht in Schottland und Morgen gibts hoffentlich ein herausragendes letztes Full Scottish für dieses Jahr. Und Porridge!
Status Blinddate: Die Chipsvernichtungsmaschine, die neben mir im Auto sitzt ist nach wie vor sehr nett, aber nicht sehr effizient. Weder eine Hilfe beim Navigieren, noch beim Entscheidungen treffen oder gar Planen. Das sind meine parts. Leider erzählt sie auch wenig über sich und fragt auch nix über mich. Wir fahren halt zusammen durch Schottland. Oder besser: sie sitzt neben mir und lässt sich durch Schottland fahren....
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Samstag, 7. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 7

Die Nacht war OK, das Frühstück auch. Nix zu meckern. Bin nur gegen 23h mal kurz erschrocken, als vor meiner offenen Balkontür ein Kerl anfing die Blumen zu giessen und Blätter zu rupfen. Hab dann schnell die Tür zugemacht und mir was angezogen...
Als Kartenleserin eignet sich meine Mitfahrerin nur bedingt. So fuhren wir leider nicht den geplanten Weg durch den Nationalpark nach Callander, sondern aussenrum. Hat mich etwas genervt, aber bis Sterling hatte ich mich wieder abgeregt. Stirling ist ein hübscher Ort mit einer Ansammlung von altem Gedöns: Castle, Jail, Friedhof, Brücke, Willi Wallace Monument, Uralt Pub, etc. Das Castle war voll fürn Arsch. 14£ + 4£ Parkplatz für einen Haufen Schautafeln und Nachbildungen von Räumen und Utensilien. Nix Echtes und Authentisches. Japaner, Chinesen und Amis werden es lieben. Wir nicht. Der Friedhof direkt nebendran ist sehr schön. Er inspirierte uns mal wieder zu einer Planänderung. Eigentlich wollten wir im Anschluss nach Edinburgh fahren, dort übernachten und Samstag Nachmittag wieder weiterfahren. Sie machte den verrückten Vorschlag, nochmal zu dem tollen Hotel nach Achnasheen zu fahren statt in Edinburgh zu bleiben. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass die Fahrt dorthin ca. 4 Stunden dauern würde und wir ja nicht einmal die Zimmer gesehen haben. Bei Trip Advisor gibt es unterschiedliche Meinungen zu den Zimmern und ich merkte, wo der Hase begraben lag: Sie wollte nochmal richtig toll übernachten und als sie merkte, dass das in Edinburgh nix wird (zu teuer, zu voll, zu schäbig), suchte sie nach Plan B. Als freundlicher Reiseleiter fand ich einen Kompromiss: Ich suchte auf der Karte einen Ort aus, den wir auf dem Weg nach Edinburgh passieren könnten, der aber auch auf dem Weg nach Norden liegt: Dunfermline. Ich schlug vor, dort bereits direkt nach Stirling eine Unterkunft zu suchen, dann ohne Zeitdruck nach Edinburgh zu fahren, um noch am selben Abend quasi wieder Richtung Cairngorms (Nationalpark) unterwegs sein zu können. Dort gibt es jede Menge netter B&Bs, die ihr gefallen müßten. Ich schlug vor, Morgen Früh direkt nach Ballatar zu fahren um dort gegen Mittag frühzeitig ein schickes BB zu buchen. Dann schwärmen wir von dort nochmal in die Berge und eventuell in eine Distille. Sonntag Früh würde die Tour wie geplant an der Ostküste fortgesetzt. Einzige Änderung also: Statt Übernachtung und Samstag in Edinburgh, nochmal Natur und tolles BB. Sie fand den Vorschlag super und er wurde einstimmig angenommen. Mann, bin ich freundlich...
Einen kleinen Strich durch die Rechnung machte uns ihre Kartenschwäche und das bekackte Wetter. Es regnete wieder. Zunächst hatten wir große Probleme aus Stirling rauszukommen und dann in Dumfernline reinzukommen. Dann eine Unterkunft zu finden. Dann aus Dumfernline rauszukommen. Nur nach Edinburgh reinkommen war unkompliziert. Allerdings wars da schon 17:30. Ich machte den Edinburgh-Regen-Quickie: Einmal Royal Mile rauf und wieder runter. Das Castle habe ich also wieder nicht gesehen. Schade, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Und ein Schottland-Trip mit diesem straffen Zeitplan noch weniger. Da gibts halt Verluste. Wir waren uns einig, dass uns Edinburgh viiieel besser gefällt als Glasgow. Ich kaufte 4 Probier-Whiskies. Zum Abschluss haben wir in der Albanach Bar lecker gegessen. Die kannte ich vom letzten Jahr. Sie war allerdings etwas unentspannt, da wir ca. 45 Minuten auf einen Tisch warten mussten und sie kein Verständnis dafür hatte, dass die uns zu zweit keinen 4er Tisch geben wollten und eine grössere Gruppe vor uns einen Tisch bekam, die nach uns kam. Bei solchen Dingen bin ich gelassener. Unterm Strich hatte sie schon irgendwie Recht. Es war alles etwas hektisch und gemütlich ist wirklich anders.










Nachdem wir dann stolze 12£ fürs Parken berappen mußten, traten wir gegen 20:00h die Heimreise nach Dumbledor, ääh, Dumfernline an. Mit Hindernissen. Mit schweren Hindernissen. Hindernis 1: In Edinburgh halten es die Verantwortlichen scheinbar für witzig ihre Besucher den Weg raten zu lassen statt Schilder aufzustellen. Hindernis 2: Frau Navigon auf iPhone ohne vernünftige Halterung und guten GPS-Empfang ist ÄTZEND!! Mehrfach hat uns die blöde Kuh im Kreis fahren lassen. Als sie uns tatsächlich in eine Sackgasse manövriert hatte, kündigte ich ihr die Freundschaft. Hindernis 3: Sie (die Nebenmirsitzerin) kann immer noch keine Karten lesen. Hindernis 4: Es regnete wie Drecksau. Hindernis 5: Es war stockduster. Hindernis 6: Sie ist in solchen Situationen sehr schnell genervt und ungeduldig.
Irgendwie haben wir es trotzdem geschafft. Ich musste selbst Karte lesen und Frau Navigon und Frau Begleitung wieder auf die Spur bringen. Gemeinsam hats dann doch geklappt...
Im Hotel findet Heute eine Hochzeit statt und der DJ spielt den gleichen Scheiss, den ich immer spielen muss. Muss wohl so sein. Das Hotelzimmer ist OK, nur die Dusche macht mir Angst. Wenn man das Ding anmacht, dann geht unterm Waschbecken eine Weltuntergangsturbine an, die scheinbar Wasser vom Mittelpunkt der Erde in meine Duschkabine pumpt. Prompt klopfte auch mein Nachbar aus Protest an die Wand. Soll er sich doch bei der Rezeption beschweren. Desweiteren mag ich keine fest installierten Deckenduschen ohne Schlauch. Ich hab keine Lust einen Handstand zu machen damit alles sauber wird... WIFI funktioniert, ist aber zickig. Muss Wilma Fischer heissen...
Status Blinddate: Nachdem Gemeckere der letzten Tage mal wieder was netteres. Wir haben im Laufe der Woche eine gemeinsame Top5-Liste unserer Urlaubs-Feindbilder erstellt:
1. Radfahrer (vor allem Rennrad)
2. Senioren (vor allem Deutsche)
3. Wanderer (vor allem die mit HighTech Klamotten)
4. Deutsche Touristen (vor allem alle)
5. Asiatische Touristen (vor allem die asiatisch sprechenden)
Bei ihr kommen auf Platz 2 noch Kinder. Ich sehe das Problem wenn, eher bei den Eltern...
Trotzdem nochmal kurz meckern: Sie ist echt ungeduldig und wird dann auch etwas zickig...
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Freitag, 6. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 6

Um es vorweg zu nehmen: Heute war ein langweiliger Tag. Er fing zwar mit einem atemberaubenden Blick aus dem Fenster des hervorragenden B&Bs an (siehe FB), aber das war quasi das Highlight des Tages. Unser "zufälliger" Übernachtungsort Inverary entpuppte sich als Hauptstadt von Argyll und wenn meine Begleitung etwas wacher gewesen wäre, hätten wir uns noch das Jail und das Castle anschauen können. Das Jail ist ein historisches Gefängnis aus dem 19ten Jahrhundert mit Schaupielern, die basierend auf echte Geschichten, sowohl ein Gericht, als auch das Leben im Gefängnis nachstellen. Das Castle gehört den Herzögen Campbells, die Herrscher über ganz Argyll waren. Aber: Hätte, hätte Fahrradkette oder wie ich zu sagen pflege: Hätt de Hund net in die Eck geschisse, hätt ern Has gefange. Wir sahen beides nur beim Vorbeifahren. Allerdings hatten wir auch immernoch ca. 2 Stunden Rückstand auf unseren Zeitplan. Wenn wir da schon gewusst hätten, wie enttäuschend Glasgow ist, hätten wir besser Glasgow ausgelassen.

Von Inverary machten wir uns also auf den Weg nach Lochgoilhead am (Überraschung) Loch Goil im tiefsten Argyll Forrest Nationalpark. Eigentlich wäre das unser Übernachtungsort für Nacht 5 gewesen. Der Wald an sich ist sehr schön und die Singletrackroad hat Spass gemacht. Zumindest mir. Die (hier) Namenlose war eher gelangweilt und in Vorfreude auf Glasgow. Als emphatischer Reiseleiter brach ich die Reise nach Lochgoilhead also auf halbem Weg ab und steuerte direkt auf Glasgow zu. Leider!!!

Auf dem Weg streiften wir Loch Lomond und tranken gegen zehndreissig unser Frühstücksbierchen in einem Tourikaff (Luss). Das Wetter war übrigens spitze. Sonne den ganzen Tag. Das hätte ich gerne die ersten 4 Tage gehabt. Wobei es für unseren Strassen-Highlander Vauxhall von Astra sowieso seit dem ersten Tag immer 15 Grad Aussentemperatur waren. Ausser Nachts. Da zeigte er 18 Grad an. Ist ein Running-Insider-Gag.

Je weiter wir in den Süden kamen, desto unspektakulärer wurde die Landschaft. Es war eine Mischung aus dem Ried und dem Grünstreifen der Frankenallee im Gallus. Unser Plan war ja, schnell eine Unterkunft im Glasgower Speckgürtel zu finden, und dann mit dem Bus in die City zu fahren. Problem eins: Glasgow hat keinen Speckgürtel. Problem zwei: Glasgow hat keine B&Bs. Problem drei: Glasgow hat kein freies Hotelzimmer, da irgendein tolles Fussballspiel statt fand. Problem vier: Glasgow hat keine bezahlbaren Hotels, ausser siffigen Menschenfleischregalen. Vier Probleme zu viel. Wir änderten den Plan: Auto ins Parkhaus, Glasgow anschauen, weiterfahren und ausserhalb von Glasgow eine Unterkunft finden. Glasgow schauten wir uns getrennt an, sind aber gemeinsam enttäuscht. Sie in Maßen, ich maßlos. Gäääähn. Vielleicht gibts in Glasgow auch interessante Seiten, aber vor uns haben die sich erfolgreich versteckt. Sie hat wenigstens ein nettes Café im Jugendstil und zwei T.K.Max entdeckt, aber ich ging leer aus. Lediglich ein paar Clubs und Bars für den Abend sahen vielversprechend aus, aber dafür hätten wir erstmal ein Zimmer gebraucht. Am End flüchteten wir gegen 18 Uhr, ohne einen Penny ausgegeben zu haben, in Richtung unseres nächsten Zieles für Tag 7: Aberfoyle (Nationalpark Loch Lomond and the Trossachs).

Gegen 19 Uhr erreichten wir unser Ziel und selbst meine Beifahrerin freute sich über die Rückkehr in die Natur. Das traumhafte B&B unserer Wahl war natürlich mal wieder "filled". Nach einem Tip der Herbergsmutter fanden wir aber sogar eins, das von außen noch vielversprechender aussah. Die erste Haustür war offen. Wir klingelten und den Wolf, aber keiner machte die Zweite auf. Da keine Autos auf dem Hof standen, hatten wir die Hoffnung unterkommen zu können. Wir setzten uns also auf eine Bank vor dem Haus und beobachteten mit einem Bierchen den Sonnenuntergang über einem Miniloch gegenüber. Wir dachten, der Hausherr sei vielleicht nur einkaufen. Nach ca. zwanzig Minuten kams mir spanisch vor und ich fuhr los um die Alternativen im Ort zu checken, während sie auf der Bank die Stellung hielt.

An dieser Stelle ein kurzer Einschub zu der namenlosen Begleitung: Sie ist ein absoluter Einrichtungsfreak. Sie begeistert sich an Stil und Gegensätzen der Unterkünfte. Und sie ist etwas piensig bei der Sauberkeit. OK, ich brauche auch keinen Schimmel in der Dusche oder Schlitterspuren in der Kloschüssel, aber in Grossbritannien muss man da Abstriche machen wenn man nix reserviert. Kurzum: Sie erwartet jeden Tag eine tolle Unterkunft. Am besten im viktorianischen Stil oder sehr modern. Alles andere enttäuscht sie. Ich bin da einfacher gestrickt: Bett, WIFI, Bad, sauber, bezahlbar? Passt! Sie dagegen geht in jeden Raum erstmal mit gerümpfter Nase. Und wenn das Bild an der Wand nicht zum Bettbezug passt: VETO! Das wäre ja OK, wenn sie dann nicht noch zickig werden würde falls keines der 7 Alternativen B&Bs/Hotels ihren Ansprüchen reicht und wir weiterfahren müssten. Das ist auch das Einzige, was ich mit ihr etwas anstrengend finde. Wir haben darüber auch gesprochen. Sie steht dazu, dass sie da etwas eigen ist, entschuldigt sich dafür und ist weiter eigen. Ende des doch nicht so kurzen Einschubs.

Ich begutachtete also ein weiteres B&B und ein Hotel. In das B&B hätte ich Madame nicht reinbekommen. Wobei die Zimmer echt etwas russisch aussahen. In Kombination mit dem Herbergsvater könnten die Zimmer auch als Unterkünfte für illegale Nutten aus dem Osten dienen. Das Hotel fand ich OK. Als ich sie wieder einsammelte war sie fast an der Bank festgefroren, denn ohne die liebe Sonne wirds ratzfatz arschkalt im Schatten. Dennoch musste ich Überzeugungsarbeit leisten. Ich hatte keinen Bock, bei Einbruch der Dunkelheit durch den wunderschönen Nationalpark zu hetzen um ein Premium B&B zu finden. Jetzt sind wir im Hotel gelandet. Ich überliess ihr wie immer die Zimmerauswahl, denn mir wars echt egal. Genervt hat dann nur, dass uns das Mädel vom Empfang etwas Essensstress gemacht hat, indem sie uns beim CheckIn darauf hinwies, daß nur bis 20:30 Bestellungen im Restaurant aufgenommen würden. Es war 20:21. Hektisch bestellten wir jeweils einen Burger und warten noch immer auf ein kulinarisches Highlight. Vielleicht ja Morgen in Edinburgh. Noch mehr nervt, daß WIFI nicht bis ins Zimmer reicht und wir erst ab 9:00 frühstücken dürfen...

Status Blinddate: Ihre Prioritäten im Urlaub sind halt doch nicht ganz Deckungsgleich mit meinen (siehe Einschub). Das gibts aber bei jeder Reise mit mehr als einer Person. ACHTUNG, den Satz aus meinem Mund müßt ihr euch wahrscheinlich dreimal durchlesen: Ich würde gerne mehr laufen. Dafür fand ich es sehr witzig, als sie mich fragte, ob ich was von VNV Nation, DAF, And One oder Ähnliches auf dem iPod hätte. JA, hab ich haufenweise. Sag doch früher was!!! Ich erfuhr auch, dass sie früher Fitness-Trainerin war, was ich bei ihrer Faulheit kaum glauben kann. Trotz allem: Alles läuft gut. Wir haben Spass...


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Donnerstag, 5. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 5

Mir hat kein Adler auf den Kopf gekackt und auch kein Hirsch stand vor dem Fenster. Aber 2 Hasen hoppelten am Fenster vorbei und das Wetter war hervorragend. Die Sonne schien und wir tauschten die Softshelljacken gegen Sonnenbrillen. Das B&B war hervorragend, das Frühstück sehr gut. Bisher das Beste B&B
Wie sich heraus stellte, war das B&B auch garnicht am Arsch der Welt, sondern per Zufall nur 4 Kurven entfernt von einer Stelle, die wir eh gesucht hätten: Die "Silver Sands of Morar". Klingt nach Herr der Ringe, oder? In der Tat hat sich Herr Tolkien wohl in Schottland inspirieren lassen. Hier findet man so schöne Namen wie Moror, Lothrien, Elgol, Uig, Dumbarton oder Balfron. Zurück zu den Silver Sands. Das ist ein Sandstrand, der ein natürliches Glitter enthält. Wenn man das auf die Haut bekommt, sieht man aus, als wär man der Tabledancerin zu nah gekommen. Faszinierend. Ausserdem ist der Strand als Strand wunderschön. Selbstredend, dass ich trotz gefühlten 10 Grad Wassertemperatur im Wasser war. Das wars wohl mit der Familienplanung. Meine Begleiterin war ziemlich geflasht, dass es in Schottland solche tollen Strände gibt...

Danach (ca. 10:30) gabs das erste Bier des Tages in Arisaig. Ja, es war früh. Aber da wir nie Pubs finden, haben wir beschlossen, kein Pub auszulassen. Das kann man sich in Schottland nicht leisten...

Mull haben wir übrigens tatsächlich gestrichen, was ich sehr schade finde. Das hole ich das nächste mal nach. Da gibts eine Insel-Tour. Wir fuhren also nicht über Kilchoan und Mull nach Oban, sondern über Fort William. Die beeindruckende Strecke von Mallaig nach Fort William unterbrachen wir dann noch für den enttäuschenden Glenfinnan Viadukt. Das ist der Eisenbahnviadukt, auf dem der Hogwarts-Express gefilmt wurde. Es soll Leute geben, die mit dieser Aussage nix anfangen können. Eine davon sitzt zur Zeit öfter mal neben mir im Auto;-) Enttäuschend, weil er weit weg war, wir die Dampflok um 20 Minuten verpasst haben und der Viadukt auf Postkarten immer ganz anders aussieht. Vor allem mussten wir zum "viewing point" einen Hügel besteigen. Wir waren uns einig, dass uns das gut tat!

Fort William ist furchtbar. Outdoor-Läden und Senioren. Mehr ist bei mir nicht hängen geblieben. Am besten einfach Augen zu und schnell durchfahren. Spektakuläre Landschaften sieht man dann wieder auf dem Weg nach Oban. Oban ist übrigens, von den mir bekannten, die hübscheste Stadt Schottlands. Nette Innenstadt, einen riesigen Fährhafen und nette Seafood-Restaurants. Zum Beispiel eine Art Imbissbude direkt am Hafen, wo das frisch gefangene Meeres-Gedöns (Fisch, Hummer, Krabben und Muscheln) direkt zubereitet und verkauft werden. Allerdings hatten wir einen spontanen Kulturschock: Nach der Einsamkeit und der vielen Natur waren wir von der Hektik überfordert und mussten uns langsam akklimatisieren. Wir haben die Destille ausgelassen, weil uns das alles zu viel war und haben getrennt die Stadt erkundet.

Die nächste Etappe führte uns von Oban nach unten (kleiner Scherz). Zwar wirklich nach unten, aber nach Inverary. Hier wirds immer flacher und waldiger. Morgen gehts noch tiefer in den Wald...

In Inverary haben wir ein sehr hübsches B&B gefunden. Herbergsvater Bill hat seinen Zimmern Namen gegeben und jedes in einem anderen Stil eingerichtet. Sehr nett. Wir waren zu Fuss im Ort bei "Georg" essen. War OK, aber wir warten immernoch auf ein kulinarisches Highlight. Das war letztes Jahr eindeutig besser. Ich musste mit Whisky runterspülen...

Status Blinddate: Wir haben eine Zwischenbilanz gezogen und festgestellt, dass es super läuft und wir beide nix zu meckern haben. Sie hat oft ein schlechtes Gefühl, weil sie so passiv sei, was eigentlich untypisch für sie sei. Ich komme damit gut klar. Die Kleinigkeiten des Alltags passieren auch bei anderen Reisegruppen, die sich sehr vertraut sind. Es läuft...


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Mittwoch, 4. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 4

Der Tag fing bescheiden an. Sie hat schlecht geschlafen und ich war genervt vom Pisswetter und vom nicht existenten WIFI auf dem Zimmer. Ich bin um halb Acht in die Lobby (siffige Bar) runter, um den Post zu posten. Das Frühstück war OK. Ich ergänzte mein Full Scottish mal mit Porridge. Der war so lala. Der Tisch klebte und wir wagten nicht, uns vorzustellen, wie es in der Küche aussieht, wenn schon die Tische babbisch sind. Die Klobrillen in unseren Zimmern hatten wir übrigens vor Gebrauch mit Sagrotantüchern gereinigt. Wir verliessen die Absteige fluchtartig um neun. Und das, obwohl wir bis zehn in der Stadt bleiben mussten. Warum? Weil die Flohmarkt-Queen von Hannover in den Charity-Laden wollte. Als Second Hand Fan konnte ich das gut nachvollziehen. Gegen Elf gings dann endlich los.

Nicht nur, dass unsere Routenänderung mit Spontan-Pub-Besuch einige Zeitprobleme mit sich brachte. Zu allem Überfluss haben wir uns auch noch leicht verfahren (meine Schuld). Wir fuhren erst nach Uig, dann nach Staffin und Portree zurück, um dann nach Dunvegan zu gurken. Wer sich das auf der Karte anschaut, wird das Problem erkennen. Das hat uns eine weitere Stunde gekostet. Der Norden von Skye ist übrigens wunderschön. Mit kurzen Wandereinlagen wäre er sogar überwältigend. Leider ist sie noch fauler als ich. Doch, das geht!! Leider war es auch Heute noch sehr neblig, windig und nass. Das hat uns leider oft die schöne Sicht versaut. Zum Glück wurde es später besser. Highlights waren die Meat Falls (siehe Foto auf FB) und die Schlucht kurz danach. Das waren 2 absolute Schottland Highlights, die nur wenige Meilen vom Old Man Storr entfernt waren, den wir letztes Jahr beklettert haben. Die Ostküste von Skye sei also jedem wärmstens empfohlen.

Dunvegan Castle war an sich sehr interessant. Sehr traditionell schottisch und gut erhalten. Allerdings haben die Kinder und Senioren ziemlich genervt. Wenn man sein vierjährigen Kinder unbedingt in ein Castle mitschleppen muss, dann sollten die Eltern wenigstens dafür sorgen, dass die Bälger nicht auf den antiken Stühlen und Betten ihren Namen tanzen. Die Senioren waren nur nervig. Stehen überall im Weg und raffen nix...

Da wir auf der gesamten Insel Skye ausser meinem Lieblingspub in Carbost keinen einzigen anderen vernünftigen Pub gefunden haben, haben wir erneut einen Abstecher dorthin gemacht. Ich hatte Smoked Salmon, sie gebackenen Käs. War beides sehr lecker, allerdings nur Vorspeisen. War noch zu Früh. Dort habe ich dann auch die Reiseroute weiter optimiert. Plan war, dass wir Heute in Mallaig übernachten und Morgen durch geschicktes Abstimmen der Fährverbindungen nach Mull die verlorenen 4 Stunden wieder reinholen. Eventuell streichen wir aber Mull wenn es zu stressig wird. Dazu gleich mehr...

Die Fähre von Armadale nach Mallaig erreichten wir planmässig um 18:40. Die Fähre war relativ gross und die ca. 30minütige Überfahrt hatte ansatzweise so etwas wie Seegang. Mallaig ist so weit ganz nett, aber mal wieder hatten wir Probleme ein Bett zu finden. Wir mussten die Stadt verlassen und die nächsten Käffer abklappern. Die Krönung war, als wir zufällig einen weissen Sandstrand an einem Loch entdeckt haben und eine 3minütige Fotopause dafür einlegten. Just in diesem Augenblick fuhr ein silberner Peugeot an uns vorbei, der mir bekannt vorkam. Mir war klar: Der schnappt und den nächsten freienmB&B vor der Nase weg. Als wir den Strand verliessen kam 2 Kurven später endlich ein freier B&B. Dachten wir zumindest, bis ich den Peugeot vor der Tür erkannte. Tatsächlich hatten uns die Blödmänner die letzten Zimmer vor der Nase weggeschnappt. Dafür haben wir einen tollen Strand entdeckt! Am Ende sind wir in einem modernen, kleinen B&B am Arsch der Welt gelandet. Da hier kein Restaurant weit und breit ist und es ihr nicht so gut geht, gehen wir Heute ohne Essen ins Bett. Ist aber OK, da ich sowieso zu viel fresse. Könnte also ein Vorteil sein, dass wir mitten im Nirgendwo übernachten. Es würde mich nicht wundern, wenn mich Morgen ein Hirsch durchs Fenster anklotzt und mir ein Adler auf den Kopf kackt.

Ich glaube übrigens, dass mein Blinddate einen Landschaftskoller hat und gerne auf Mull verzichten würde. Sie hatte eine Überdosis Highlands und freut sich nun auf Glasgow und Edinburgh. Gesagt hat sie das zwar so noch nicht, aber das spüre ich irgendwie. Vielleicht streiche ich deshalb Mull von der Route und verlängere Glasgow. Ich komme eh wieder hierher. Morgen gibts erstmal den Hogwarts-Express-Viadukt und Oban. Danach Argyll...

Status Blinddate: Der interessierte Leser fragt sich sicher schon die ganze Zeit, warum ich hier eigentlich solche Romane schreibe und mich nicht mit meiner Begleitung beschäftige. Würde ich ja, aber sie möchte Abends immer ganz gerne etwas Zeit für sich haben und ich finde das eigentlich auch ganz gut. Schliesslich sitzen wir den ganzen Tag zusammen im Auto. Was mich ein kleinwenig nervt ist fast schon absurd: Sie ist mir etwas zu faul! Ich würde gerne ab und zu mal ein paar Meter durch die Natur laufen oder etwas auf den Klippen klettern. Keine Chance. Am liebsten guckt sie aus dem Fenster oder sitzt im Pub. Ich finde sie trotzdem immernoch sehr nett und der Urlaub läuft super. Wir haben sogar Musik gefunden, die für uns beide gut funktioniert: unsere Kaminzimmer Lounge-Playlist!

10 Erkenntnisse zur Urlaubs-Halbzeit:
1. In Schottland gibt es entgegen meiner Erinnerung jede Menge Wald
2. Schottland gibts auch in Grün
3. Das Land gefällt mir dieses Jahr besser, das Essen war letztes Jahr besser.
4. Ich miete bei Linksverkehr nur noch Autos mit Automatik
5. Ich würde jetzt ohne Probleme auch alleine nach Schottland fahren.
6. Nie wieder Schottland ohne B&B Reservierungen. Es sei denn, ich fahre alleine. Mich persönlich stört die Sucherei nicht.
7. In Schottland gibt es viel zu wenige Pubs!!!!!!
8. Ich stehe auf Schottinnen
9. Ich stehe nicht auf Opel/Vauxhall Astra
10. Ich vermisse mein Fitness-Studio


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Dienstag, 3. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 3

Heute starteten wir nach einer miesen Nacht schon um Acht mit dem Frühstück. Full Scottish für mich. War aber nicht full. Der Black Pudding hat gefehlt. Dann gings los: Die Coastroad nach Applecross. Die Strasse ist eine wunderschöne Singletrackroad mit der gewohnt tollen Landschaft. Leider nieselte es fast den ganzen Tag, was leicht auf die Stimmung drückte. Highlight des Tages war eindeutig der Applecross-Pass. Trotz komplettem Nebel war das eine phantastische Fahrt. Da muss ich nochmal hin wenn das Wetter besser ist. Unser kleiner Astra hat allerdings bergauf ganz schön gekeucht. Leider war das Wetter auch den Rest des Tages mies. Regen, Wind und Nebel! Wir kürzten die Route deshalb etwas und machten keinen Schlenker nach Achnasheen.

Nach einem kleinen Snack in Strath Carran war das nächste Ziel unser erstes Castle: Eilean Donan. Besser bekannt als Highlander Castle, da hier der Film gedreht wurde. Das Wetter passte irgendwie gut zum Castle.

Eine zweite Änderung der Route betraf das eigentlich nächste Ziel Dunvegan Castle auf Skye. Wir beschlossen, Skye andersrum zu befahren und In Portree zu übernachten, um nicht zwo Castles an einem Tag zu machen. Also fuhren wir nach Portree und machen das Castle Morgen. Auf dem Weg nach Portree nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf um in Carbost in unserem letztjährigen Stammpub "The old Inn" ein Bierchen zu zischen. Meine Begleitung war begeistert von dem Pub und wäre am liebsten da geblieben. Nach Portree fuhren wir eine berüchtigte Singletrackroad, auf der ein Schaf bei einem Stunt mal ein Horn verloren haben soll.

In Portree sind wir nun in einem eher LowBudget Hotel abgestiegen, um etwas Budget gutzumachen. Nicht schön, aber es erfüllt seinen Zweck. Essen waren wir dann im Granary. Ich hatte Lammschenkel auf Kartoffelpüree mit dreierlei Chutney. Es war ambitioniert und durchaus OK, aber nicht der Überflieger. Den Absacker (Talisker) gabs dann im Island Inn.

Da in unserem Fünfsternehotel das WiFi nicht bis in die Zimmer reicht, schreibe ich übrigens Offline und lade das Morgen hoch...

Zum Blinddate: Langsam lernen wir uns etwas kennen und sie ist wirklich sehr nett. Hin und wieder gibts allerdings schon mal ein peinliches Schweigen. Wir kommen aber beide gut klar damit. Ich weiss übrigens nicht, ob sie hier mitliest. Von mir kennt sie den Blog nicht und ich glaube auch nicht, dass sie den Blog schon entdeckt hat. Selbst wenn, finde ich, dass hier nix böses steht. Ich beschreibe, wie ich es empfinde. Das könnte sie auch lesen. Dass ich sie als "das Blinddate" bezeichne und immer nur "sie" schreibe liegt daran, dass ich die Situation genauso sehe. Sie ist eine Fremde Frau, die ich gerade kennenlerne. Das ist erstmal unpersönlich und ich meine das bestimmt nicht herablassend oder böse. Außerdem will ich nicht ungefragt Namen im Blog nennen...


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Montag, 2. September 2013

Schottland mit einer Fremden – Tag 2

Es begann mit meinem ersten Fully Scottish 2013 und ihrem ersten Fully überhaupt. Ich hatte es befürchtet: Ihr Ding war es nicht. Zu viel Fleisch am frühen Morgen. FRAUEN! Ich fands wie immer prima. Auch der Rest des Frühstücks. Es hätte Einiges an Alternativen gegeben: Lachs, Rührei, Porridge, Flakes, Käse, Wurst, etc...

Da Tag 2 die längste Fahrzeit hatte (6Std.), änderten wir die Tages-Route etwas: Wir fuhren nicht die große geplante Route durch das ganze Gebirge (Cairngomes), sondern stachen nur kurz nach unten bis Aviemore und fuhren eine kleine Schleife. Da ich das Gebirge schon kannte, war es mir Recht. Hier war es sehr grün, aber auch recht touristisch.

Die Route führte uns dann nach Inverness, was wir uns ersparten, über Dingwall Richtung Westküste. Ab hier war es Neuland für mich, denn das letzte mal fuhren wir in den Norden. Ein großes Problem in Schottland ist übrigens die Pub-Dichte. Wieder haben wir ewig ein Pub, Café oder Restaurant gesucht. Per Zufall landeten wir in einem echten Schmuckstück am Loch Gowan. Hier gabs Haggis, Bier und Whisky. Ich habe sogar einen richtig guten neuen für mich entdeckt (Namen leider vergessen). Sie hatte ihren ersten Single Malt überhaupt. Hat ihr aber trotz Empfehlung des netten Barkeepers nicht geschmeckt. Zugegebenermassen war es auch kein Leckerer. Ihrer hat mir auch nicht geschmeckt. Meinen recht Rauchigen fand sie besser. In dem Hotel hätten wir gerne übernachtet, aber es war zu Früh für schlafen und es war auch etwas teuer (68€). Wobei der Preis für das Hotel OK ist. Es liegt recht einsam an einem Hang mitten in den Highlands. Es ist im typischen Castle-Stil gebaut und auch entsprechend eingerichtet. Hirschgeweihe, Kamin, Vitrinen mit altem Gedöns, rote Ledercouches, Teppichboden in Rot, tolle Fenster und alles irgendwie Antik. Sie war völlig begeistert. Schweren Herzens gings weiter. Die Strecke von Loch Gowan nach Gairloch ist der Hammer. Eine spektakuläre Landschaft, wie ich sie bisher nicht gesehen hatte. Nur das Wetter wurde gegen Ende immer schlechter. Während wir im Osten noch Sonne hatten, wurde es je weiter wir in den Westen fuhren schlechter. Erst Wind, dann Nieselregen, dann richtig Regen. In Gairloch hats dann richtig unangenehm gestürmt. Wir sind getürmt! Wir haben auch Red Point von der Route gestrichen. Wobei ich das gerne trotzdem gemacht hätte. Sie wurde aber leicht zickig wegen dem Wetter. Der Klügere gibt nach.

Das nächste B&B war in Torridon geplant. Leider war Torridon ein 5-Häuser Kaff und die B&Bs aus Google Maps waren belegt oder schäbig. Wir versuchten ins nächste Kaff zu fahren, aber unser Weg führte uns nach einem Abstecher ins Niemandsland (Inzuchtverdacht), schließlich nach Shieldaig in ein kleines B&B. Einfach, aber sauber. Übrigens ist auch die Strecke von Torridon nach Shieldaig eine Reise wert. Trotz Regen, war das Tal herrlich. Sehr grün mit alten Laubbäumen, die sich im Urwaldstyle dem Regen entgegenstellten. Wir machten uns nochmal auf um was zu essen und fanden ein sehr schönes authentisches Fisch-Restaurant am Hafen. Ich hatte erst gegrillten Ziegenkäse, dann leckeren Lachs auf versalzenem Spinat. Sie hatte auch Ziegenkäse, dann Seachowder. War wohl lecker.

Fazit Blinddate: Während der Fahrt konnte ich sie natürlich besser kennenlernen. Sie war früher Psychobilly und ist ein absoluter Flohmarkt und Second-Hand Freak. Sie ist schon eher ein Künstlertyp und ihr Job macht ihr nicht wirklich Spass. Sie findet Kinder doof. Musik hören wir bis jetzt kaum. Bin als DJ zu unsicher, was ich spielen soll. Schwieriges Publikum...

Schottland mit einer Fremden – Tag 1

Pünktlich um 13:19 kam mein Blinddate Gestern am Flughafen Frankfurt auf Gleis 6 an. Die Vorfreude auf den Urlaub vermischte sich mit dem Gefühl, dass ich kommunikativ überfordert sein könnte. Zumal meine Steckenpferde Musik und Film nicht greifen würden.

Am Anfang hatten wir ja erstmal noch viel Organisatorisches zu klären. Gepäckabgabe, Sicherheitskontrolle, etc.. Da meine Reisebegleitung etwas Flugangst hat, mußte sie sich erstmal Mut antrinken. Keine Ahnung, ob sie den Mut auch wegen mir antrinken mußte. Ich trank auf jeden Fall einen Wein und ein Bier mit. War ja schon Halb Drei. Großzügig ließ ich sie natürlich am Fenster sitzen. Der bescheidene Service der Lufthansa kredenzte uns einen fast noch gefrorenen Ananas-Kokos-Streuselschnittchen, das ganz lecker sein können, wenn es nicht so saukalt gewesen wäre. Sie trank darauf erstmal ein Bier!

Der Flughafen Aberdeen ist zwar nicht so putzig wie der in Kerry, aber trotzdem sehr überschaubar. Den Mietwagen hatten wir schnell und es gab keine Überraschungen. Weder Gute, noch Schlechte: Wir hatten tatsächlich einen Opel Astra. Mir wäre jedes andere Auto der Fahrzeugklassen lieber gewesen (Ford Focus, VW Golf, Mazda 323, etc). Egal, man gewöhnt sich an alles umd das Wichtigste war, dass es ein Automatik war. Linksverkehr finde ich super, aber Links schalten finde ich anstrengend. Die Fahrt war problemlos. Unterwegs haben wir in einem Kaff Burger gegessen. Die Karte gab nix Besonderes her, aber der Burger war OK. Fast exakt wie in meiner Planung geplant, brauchten wir ca. Eineinhalb Stunden nach Grantown on Spey. Weniger geplant war, dass dort am nächsten Tag ein Oldtimer-Treffen stattfinden sollte. Die Folge: B&Bs waren überlaufen und wir wagten uns schließlich in ein Hotel, das nicht nach unserem Budget aussah: Auf dem Parkplatz fühlte sich unser Astra nicht sehr wohl neben Jaguar XF, Audi R8 und Q7 und Porsche Oldtimer. Mit 55€ war der Preis aber doch nur knapp über unserem Budget und wir bekamen dafür ein schönes Hotel. Gut geschlafen.

Fazit Blinddate: Sehr nett und unkompliziert. Karten lesen kann sie einigermassen und als Beifahrerin ist sie angenehm. Kein Nörgeln, keine Zischgeräusche bei Grünstreifenkontakt (kommt bei den Strassen in Kombi mit Linksverkehr häufiger vor). Noch weiss ich nicht, ob sie wirklich so Tiefenentspannt ist oder sich noch nicht traut...