Sonntag, 7. Oktober 2012

Titel zensiert...

Unser Schottland-Urlaub kommt immer näher und wie soll es sonst sein: Es wird schon wieder kompliziert. Nicht nur, dass die sich gerade Scheidende mit ihrem platonischen "Ersatzmann" und deren insgesamt 3 Kindern mehr oder weniger an uns drangehängt haben (was der ExMann in spe verständlicherweise klasse findet), jetzt springen 2 Leute aus unserem Haus ab. Das hat zwar den Vorteil, dass mir jetzt ein Einzelzimmer winkt, aber von den 2 ist nur einer freiwillig abgesprungen und hat seine liebe Freundin damit auch um den Urlaub gebracht. Sehr ärgerlich für sie wenn man bedenkt, dass er eigentlich von Anfang an keine Lust hatte, aber trotzdem im Januar Flug und Haus gebucht und bezahlt hat, um dann 2 Wochen vorher abzuspringen. Dann wundert er sich noch, dass ein 115€ Flug nicht umbuchbar oder stornierbar ist. Wenn ich seine Freundin wäre, würde ich den Kerl teeren und federn. Wobei sie theoretisch auch alleine fahren könnte, was sie aber auf Grund fehlender Sprachkenntnisse wohl nicht in Betracht zieht...

Wir hätten dann übrigens auch ein kleineres Haus nehmen können, was unsere Auswahl stark erweitert hätte. Aber egal. Es ist wie es ist. Wir haben ja ein prima Haus :-)

Unsere Tour steht und ich habe mir letzten Dienstag von einer Schottland-Fachfrau viele Tips geben lassen, von denen mich einige überrascht haben. Nach diesem Treffen war mir klar: Um alle schönen Ecken dieses Landes zu sehen muss man wohl mindesten 3-4 mal hinfahren...

Wenn ich das so lese, ist das ein echt langweiliger Post, aber wo ich ihn schon mal geschrieben habe, wird er auch veröffentlicht :-)

Supertramp Live in Paris 79 BluRay

Das Ding ist der Hammer! Mich hat beinahe der Blitz getroffen, als ich diese BluRay zufällig bei Saturn rumstehen sah. Nie im Leben hatte ich damit gerechnet, dass es dieses Konzert jemals auf DVD/BluRay erscheinen würde. Das ist in einer Liga mit einem Konzert-Mitschnitt der Dark side of the moon Tour von Pink Floyd, der Computerwelt-Tour von Kraftwerk oder der Violator-Tour von Depeche Mode. Nun hielt ich sie in der Hand und ignorierte sogar den unverschämten Preis von 22,90€.

Hier sieht man, was eine echte Superband ausmacht. Trotz der sehr komplexen Arrangements und anspruchsvollen Gesangsparts klang wirklich jeder Song wie von der Platte. Natürlich mit ausreichend "Live-Variationen". Die Jungs haben es wirklich drauf. Die Show war für 1979 OK, auch wenn man das nicht mit heutigen Maßstäben messen darf. Die Lightshow war zwar einfach, hatte aber ein paar Highlights. Bei 2 titeln kommen verkleidete Charaktere auf die Bühne und hüpfen entsprechend der Texte im Bühnenbild rum. Der Sound der Disc ist der Hammer, Die Bildqualität dem Alter entsprechend OK. Allerdings würde hier wahrscheinlich die DVD reichen.

Leider fehlen 5 Titel, die damals leider nicht mitgefilmt wurden. Darunter das geniale "Soapbox Opera". Die 5 Titel sind zwar als Bonusvideos drauf, aber natürlich ist es enttäuschend, wenn man zur Live-Tonspur nur neu gebastelte Animationen sieht. Wobei die Animationen schon ganz nett gemacht sind und im grossen und ganzen ganz gut zum Gesamtkonzept passen.

Als Synth-Fan hätte ich mir noch gewünscht, dass man etwas öfter mal auf die Synths schwenkt und man sieht, wie manche Sounds und Sequenzen live erzeugt wurden. Aber diesbezüglich wird man leider oft enttäuscht, da das wohl sonst keinen zu interessieren scheint :-(

Einen faden Beigeschmack erhält die Veröffentlichung, da die Aufnahmen ohne Zustimmung von Rick Davies und Roger Hodgson vom Rest der Band veröffentlicht wurde. Davies und Hodgson waren wohl der Meinung, dass das Konzert in dieser Qualität nicht der Tour gerecht würde. Ich freue mich über die Veröffentlichung auch in dieser Qualität und mit den fehlenden Songs. Besser als gar nix!

Kosheen - Independance

Nachdem mich das letzte Kosheen-Album "Damage" völlig von den Socken gehauen hat, waren meine Erwartungen an das neue Album wohl etwas zu hoch. Auch wenn Kosheen den sehr elektronischen Weg weiter gehen, fehlen mir hier etwas die Ohrwurm-Melodien und dafür gibt es zu viele Parts, die mich etwas nerven. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für diese quitschigen Sweeps und kratzigen Overdubs. Die nerven mich ja auch bei allem in Richtung Minimal und Electro.

Trotzdem ist das Album nicht wirklich schlecht. Kann auch sein, dass man sich erstmal reinhören muss...

Zu viele Synthies

Wer mich kennt weiss, dass man diesen Satz aus meinem Mund eigentlich genauso wenig erwartet wie den Satz "Ohne Sport fehlt mir was". Berechtigterweise fragt sich der geneigte Leser (oder Leserin) nun warum es dieser merkwürdige Satz nun sogar zum Titel dieses Posts gebracht hat. Die Antwort ist einfach: Mich hat es ebenso verwundert, dass mir dieser Satz als erstes in den Kopf geschossen ist, als ich mir überlegte, wie ich am besten das Dead Can Dance Konzert letzte Woche beschreiben soll. Aber leider ist das einer meiner beiden Kritikpunkte zu dem Konzert. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr "echte" Instrumente auf der Bühne gewesen wären.

Um nicht alle Leser völlig zu schocken: Ich meine damit natürlich nicht mehr Gitarren oder Saxophone, sondern eher Leiern, Dudelsäcke, Lauten, Pauken oder sonstige mittelalterliche oder orientalische Instrumente, die bei dem Konzert leider überwiegend auf Synthies, bzw. Samplern gespielt wurden. Meine Erwartungen diesbezüglich waren wohl etwas zu hoch, denn eigentlich hätte es mir klar sein müssen nachdem so wohl das neue Album von DCD, sowie auch das letzte Soloalbum von Brendan Perry extrem elektronisch waren.

Das Merkwürdige bei der Sache ist ja, dass jeder der mich kennt weiss, dass ich absoluter Synthpop-Fan bin und es mir eigentlich gar nicht genug Synths auf der Bühne sein können. Aber nicht bei DCD! DCD sind keine Synthpop-Band. Sie spielen in einer eigenen Liga voller Mythologie und Eigenständigkeit. Und genau die geht verloren...

Der zweite Kritikpunkt ist schlicht und ergreifend die Set-List. Leider haben Lisa & Gerard von meiner persönlichen DCD BestOf Playlist gerade mal 2 Titel gespielt. Die waren auch genial, aber leider lag der Schwerpunkt neben dem neuen Album leider auf den beiden letzten Album vor Ihrer damaligen Trennung. Sprich: Eher arabisch-orientalisch. Und das brauch ich überhaupt nicht...

Dennoch sei erwähnt, dass das Konzert sehr gut war. Die beiden haben hervorragend gesungen, der Sound war phantastisch (wenn auch etwas leise) und auch das Lichtkonzept war sehr stimmungsvoll.

Insgesamt würde ich 7 von 10 Punkten geben.