Freitag, 27. Juni 2014

Fussball WM Weisheiten

Auch wenn die Fußball-WM bei mir ünerschattet ist von anderen Dingen, ist sie mir doch recht wichtig. So habe ich auch versucht, jedes Spiel irgendwie zu sehen, was mir aber nicht ganz gelungen ist. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar Weisheiten vom Stapel lassen.

1. Wir werden Weltmeister. 
Nicht weil wir so toll spielen oder weil ich so ein Patriot bin, sondern weil mich bisher auch keine andere Mannschaft überzeugt hat. Wir können Technik, wir können aggresiv, wir können Taktik und wir haben Kondition. Theoretisch zumindest. Und auch wenn wenn Ghana und USA schwache Spiele waren, haben wir clever gespielt. Gegen USA Kräfte geschont, gegen Ghana Verletzungen und gelbe Karten vermieden. Das gehört auch zu einer guten Turnier Mannschaft. Wir haben keinen, der Kopfstöße verteilt oder anderen in die Schulter beißt. Außerdem haben wir die beste Bank...

2. Die Konkurrenz
Holland: spielt zwar toll, ist aber zu berechenbar. 3 gute Offensive reichen nicht für den Titel.
Argentinien: Zu Abhängig von Messi
Brasilien: Außer Neymar und Gustavo nur Mittelmaß
Uruguay: Ohne Suarez harmlos
Frankreich: Vielleicht die beste Mannschaft neben uns
Schweiz, Algerien, Belgien, Costa Rica, Nigeria, Kolumbien, USA und Chile sind noch nicht so weit.

3. Europa vs. Südamerika
Dieses Thema diskutiert die ganze Welt. Und zwar mit Recht. Allerdings wie immer mit zu viel Hype. Chile, Uruguay und Costa Rica begeistern zwar mit ihrem PowerPlay, aber das wird nicht reichen. Bei diesen 3 Mannschaften spielen die meisten Spieler in ihren Ländern, wodurch die Kondition bei dem Klima erklärbar ist. Allerdings werden sich die technisch besseren Mannschaften durchsetzen, da sie sich sowohl auf das Klima, wie auch auf die Spielweise der "Zugekoksten" Südamerikaner einstellen werden. Die folgenden 4 hatten Pech, daß sie in der Vorrunde von den physisch starken überrollt wurden. Und wir hatten Glück, daß in unserer Gruppe keine Südamerikaner dabei waren ;-)

England: Wird schon immer maßlos überschätzt. Auch wenn ich Sympathisant bin.
Italien: Klappt halt nicht immer mit dem Mauern, Schauspielern und Minimalismus
Portugal: Ronaldo und die Statisten. Alleine hat Herr Ronaldo halt auch keine Lust.
Spanien: Wenn man denen auf die Knochen geht, wird aus Tickitacka schnell Pippikacka

Der Tod ist eine abstrakte Sau!

Lange ist es her, daß ich hier was gepostet habe. Das liegt nicht daran, daß in letzter Zeit nichts passiert wäre. Nur waren es keine Konzerte, Urlaube oder musikalische Fortschritte, sondern eher Dinge, die ich nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten wollte. Zumindest nicht spontan, emotional und ungefiltert.

Jetzt bin ich langsam wieder etwas gefasster und habe angefangen den Tod meines Bruders zu verarbeiten. Ja, das war das einzige Thema, daß mich die letzten Wochen wirklich beschäftigt hat. Zum einen, weil es dann doch sehr schnell und überraschend passierte, zum Anderen, weil es bereits mein zweiter Bruder war, den ich verloren habe. Wir waren mal zu dritt und nun bin ich Einzelkind. Nicht, das wir jemals ein echtes Familienleben gelernt hätten. Wir haben uns eigentlich eher selten gesehen. Zu selten wie ich es Heute sehe. Trotzdem wußte ich immer, daß ich mich auf meinen großen Bruder verlassen konnte. Wen ich ihn gebraucht habe, war er da! Jetzt würde ich ihn gerne regelmäßiger sehen und vermisse ich ihn sehr.

Wenn man einen geliebten Menschen verliert, lernt man sehr viel über sich. Ich habe zum Beispiel festgestellt, daß mir der Tod selbst so abstrakt zu sein scheint, daß mir das tragische Ereignis selbst eigentlich keine Tränen bescheren konnte. Ich benötige dafür offensichtlich einen Katalysator. Zum Beispiel meine weinendeSchwägerin, die meinen weinenden Neffen in den Arm nimmt. Oder der Gedanke daran, daß meine Eltern nun ihren zweiten Sohn überlebt haben. Oder die Reden bei der Trauerfeier, die mir gezeigt haben, wie viele Menschen Anteil nehmen und wie mein Bruder von allen geliebt und respektiert wurde. Oder natürlich Musik, die Erinnerungen hervorbringt oder Worte findet, die man selbst in diesem Moment nur fühlt aber nicht formulieren kann. Ein Lied, daß ich seitdem bis maximal zur Hälfte geschafft habe, ist "Kein Zurück" von Wolfsheim. 



Die Worte sind so wahr und in dieser Situation tut jedes einzelne weh. Ohne heulen geht das bei mir zur Zeit garnicht... Ist ja aber auch gut so. Irgendwann müssen die Tränen ja irgendwo hingeweint werden... 

RIP geliebter Bruder