Mittwoch, 29. Februar 2012

Harte Zeiten

Mein letzter Eintrag ist sage und schreibe ein halbes Jahr her, was sich eher wie eine halbe Ewigkeit anfühlt. Es war ein krasses halbes Jahr. Eine Freundin ist plötzlich unerwartet gestorben, mein Bruder braucht eine Leberspende, ein sehr eng befreundetes Pärchen trennt sich gerade und auch ansonsten sind diverse komische Sachen in meinem Freundeskreis passiert, die ich hier nicht ausbreiten möchte. Sowieso sind das alles Themen, die nichts in einem Blog verloren haben, weshalb ich auch so lange nichts geschrieben habe.

Wobei die noch laufende "Trennung" ein hervorragendes Thema wäre, denn obwohl das eigentlich sehr traurig ist, ist es doch sehr unterhaltsam und bietet eine prima Vorlage für ein Buch oder einen Film. Es wäre eine schöne Tragikomödie. In einer deutschen Produktion könnten Karoline Herfurth und Moritz Bleibtreu hervorragend die Rollen besetzen. Sie eine harmoniesüchtige, brave und leicht devote Schülerin einer katholischen Mädchenschule, er ein schwarzweissdenkender, kontrollsüchtiger, beratungsresistenter, cholerischer, geldbessessener Verdrängungskünstler. Kurz ein paar Fakten zur Story:

- 17 Jahre ein Pärchen
- Bauen seit knapp 10 Jahren ein Haus
- Die Finanzierung ist extrem abenteuerlich
- Das Fundament des Hauses besteht aus Cola-Flaschen!!! (kein Scherz)
- Arbeiten seit ca. 10 Jahren 2 Bürotüren auseinander
- Seit 4 Jahren verheiratet
- Eine 4jährige Tochter am Start (extremes Frühchen, großes Drama)
- Die bereits erwähnte Verstorbene war ihre beste Freundin und eine ihrer 2 Trauzeuginnen
- Sie ist Patentante der einen Waisen
- Ich bin sein Trauzeuge
- Ich bin eigentlich viel enger mit ihr befreundet und verstehe ihre Trennungsgründe sehr gut
- Er glaubt, ich stünde auf seiner Seite. Tue ich aber nur bedingt
- 80% des Umfeldes fragen sich seit ca. 10 Jahren warum sie immernoch mit ihm zusammen ist (war)
Und das sind nur ein paar Fakten. Da fehlen noch etliche Interessante...

Vielleicht schreibe ich ja ein Buch darüber. Vielleicht zusammen mit Frau Doktor?


Meine Gefühle schwanken zur Zeit irgendwo zwischen "Gott sei Dank bin ich Single" bis "Gott sei Dank bin ich halbwegs Gesund!" (Holz klopf). Ich mache mir Gedanken über mein Leben, meinen Job, meinen Tod und darüber, dass ich seit Jahren keine Musik mehr gemacht habe. Zufrieden ist anders. Glücklich auch. Aber das Leben geht weiter.

Am Ende wird alles gut. Ist es nicht gut, ist es nicht das Ende.