Samstag, 30. August 2014

Schottland Solo: Vorbericht 4

Musik


Für mich als Musik-Freak ist eine der wichtigsten Fragen: Welche Musik mache ich auf iPhone und iPad drauf? Und nehme ich den iPod auch noch mit? Klar nehm ich den mit. Nimmt ja keinen Platz weg und man hat nie genug Musik dabei. Ich habe also auf meinem iPhone Musik drauf, die ich während der Fahrt hören will. Dazu gehört viel düsteres Zeug wie Dead Can Dance, End Of Orgy oder den Soundtrack von Herr der Ringe. Auch Loreena McKennitt und Enya sind dabei. Dazu meine "Alltime-Classics" von Depeche Mode, Mylene Farmer, Pet Shop Boys und Human League. Als ich die Playlists fertig hatte, stellte ich fest, daß ich wahrscheinlich spätestens nach 2 Tagen irgendwo ne Klippe runterspringen würde. 


Ich hab also noch eine "Shuffle" Playlist mit meinen aktuellen Lieblings-Bands (Vile Electrodes, Parralox, Northern Kind, Tenek, und diverser Synth-Kram) angelegt. Als ich die durchhörte, stellte ich fest, daß ich offensichtlich kein fröhlicher Mensch bin, denn auch das war alles eher depressiv und melancholisch. 


Auch der nächste Versuch mit den "Masterpieces" (Pink Floyd, Supertramp, Mike Oldfield, Alan Parsons und diversen Oldies) brachte keine fröhlichen Töne. 


Selbst der letzte Anlauf, bei dem ich Bands mit schottisch/irischen Wurzeln zusammengestellt habe, hat das nicht wirklich geändert. Da gabs dann Ultravox, Midge Ure, Garbage, Chvrches, VNV Nation, Marnie und Ladytron. Auch nicht unbedingt die Stimmungskanonen. U2, Simple Minds oder Folk finde ich größtenteils doof. Wird also wohl eher ein ernster Urlaub...


Zur Not muss ich meinen iPod anwerfen. Da drauf gibts auch 80er, Party Classics, NDW, Schlager und Swing ;-)


Aufm iPad hab ich nur meine übliche "Gute Nacht Musik" von Jean-Michel Jarre, LSG, Schiller oder die Space Night Sampler drauf.

Schottland Solo: Vorbericht 3

Neuanschaffungen


Ja ich weiß, ihr werdet jetzt den Kopf schütteln und sagen "kein Wunder, daß der Bubb immer kein Geld hat". Letzte Woche hab ich noch gejammert, wie teuer das alles wird und jetzt kommt er mit so Förzen...


Um meinem Urlaub und dadurch auch diesem Blog etwas mehr "Input" zu geben, habe ich etwas Geld ausgegeben. Wichtigste Anschaffung: Eine DashCam. Das ist eine Mini-Video-Kamera, die man im Auto an die Windschutzscheibe plobbt und dann seine Fahrt aufnehmen kann. Eigentlich sind die dafür gedacht mit Hilfe des integrierten Bewegungs-Sensors bei Unfällen Aufklärung zu geben. Ich werde die zweckentfremden und damit meine schönsten Pass-Strassen filmen. Vielleicht läuft mir ja ein Schaf vors Auto. Auf Grund der großen Datenmengen weiß ich zwar noch nicht, ob die Filme den Weg in den Blog schaffen, aber ich finds geil. Die Kamera hat übrigens "nur" 60€ gekostet und hatte Top-Rezis bei Amazon. Sonst hätte ich das auch nicht gemacht.


Des weiteren habe ich mir ein paar feste, aber nicht zu feste Schuhe angeschafft um schneller mal ein paar Meter zu laufen. Ich hatte nämlich nur richtig schwere Wanderschuhe, die zum Autofahren zu schwer und unbequem waren oder Sneakers, die bei Matsch und Geröll überfordert sind. Dauernd Schuhe wechseln ist zu nervig und führte dann bisher dazu, daß ich im Auto sitzen blieb. Das wird sich hoffentlich auf meine Foto-Motive auswirken, die nun nicht mehr auf Motive an der Straße beschrenkt sind. Auch hier übrigens reduzierte Ware (Jack Wolfskins für 59€).


Die letzte wichtige Neuanschaffung: Eine Regenschutzhülle für meine Kamera. Dadurch kann ich auch ohne Hektik Fotos machen, wenn es nieselt oder schüttet, was in Schottland gelegentlich passieren kann. Bisher hab ich dann immer darauf aufpassen müssen, daß die Kamera nicht zu nass wird. Das hieß rausspringen, abdrücken, reinspringen und mit dem Ergebnis leben. Das wird nun anders...


Ich finde, das sind echt gute Anschaffungen und dafür verzichte ich zur Not auf Islay...



4 Hochzeiten und 2 Todesfälle

Das klingt jetzt zwar makaber, aber die Headline konnte ich mir nicht verkneifen. Wobei bei der eigentlichen Geschichte nur 2 Hochzeiten und 1 Todesfall im Fokus stehen. 2 Hochzeiten fanden eher in der Nebenhandlung statt, hatten aber im Publikum viele Überschneidungen. Zum Beispiel alle Haupt-Protagonisten. Der zweite Todesfall hatte in dieser Geschichte eigentlich nur mich betroffen. Da es aber meine Geschichte ist, betrifft es letztendlich doch alle.

Ich hoffe, ich trete mit der Berichterstattung niemandem auf den Schlips, aber das gesamte Thema hat mich in den letzten 3 Jahren sehr beschäftigt und hat am letzten Freitag endlich seinen Abschluss gefunden. Ich muss das alles mal niederschreiben um selbst einen Abschluss zu finden. Falls sich ein Betroffener mit dem Post unwohl fühlt, sagt mir bitte Bescheid. Ich schreibe dann die entsprechende Passage um.

Ich berichtete bereits früher über eine Scheidungsschlacht in meinem Freundeskreis und über die Umstände dazu. Eine nicht ganz so kurze Auffrischung:


Sommer 2011

Die Haupt-Protagonisten (Namen geändert, Hochzeiten chronologisch nummeriert):

Ehepaar 1, Heike und Sam 1 mit Tochter Anna (Hochzeit 2)

Ehepaar 2, Janine und Sam 2 mit Töchtern Sina und Malena (Hochzeit 1)

Hintergrund-Infos: Heike und Janine sind beste Freundinnen. Heike ist Patin von Sina, Janine war Trauzeugin von Heike und wenn ich mich richtig erinnere war irgendwie auch Janine auch noch Patin von Anna. Kann aber sein, daß ich da jetzt was durcheinander werfe. Wichtig ist nur: Die waren wirklich eng verwoben. Ich war übrigens Trauzeuge bei Sam 1 ( wobei ich nicht genau weiß, wie ich zu der Ehre kam, denn eigentlich war ich eher mit Heike befreundet). Warum Heike den Sam 1 geheiratet hat haben wir bis Heute nicht verstanden, denn er ist sehr "speziell". Leicht cholerisch, beratungsresistent und kontrollbesessen. Außerdem wurden die Slogans "Geiz ist geil" und "Ich bin doch nicht blöd" scheinbar speziell für ihn entwickelt. Er ist der absolute Schnäppchenjäger mit einer sehr subjektiven Wahrnehmung zum Thema "Schnäppchen". Er will alles Geschenkt bekommen, seine eigenen Dienste und Waren müssen aber mit Gold aufgewogen werden. Heike allerdings war überzeugt von ihrem Handeln. Die Hochzeitsfeier war damals (es war glaube ich 2007) zwar an sich nicht schlecht, aber um Geld und Mühe zu sparen ließen die beiden ihre Freunde eigentlich alles organisieren. Höhepunkt war das "gemeinsame Aufräumen" der Location direkt nach der Feier in der Nacht mit kurzem Austicker von Sam 1, da jemand den Anhänger falsch eingeräumt hatte. Sein Schlüsselbund flog durch den Saal. Positiv zu erwähnen: Heike hat das nicht mehr mitbekommen, denn sie war bereits zu Hause (alleine mit einer ihrer Freundinnen). In ihrer Hochzeitsnacht alleine zu Hause, da der Mann noch seine Freunde beim Aufräumen überwachen musste. Wir fanden das alles damals schon schlimm und wunderten uns, daß Heike so eine Hochzeit mitgemacht hat. Aber es wuchs irgendwie Gras über die Sache und Heike verdrängte das alles wie immer...


Spätsommer 2011

Dieses Jahr war sehr schlimm und turbulent für alle Beteiligten, denn aus heiterem Himmel starb Janine. Sie war nicht krank und es war kein Unfall. Sie kippte einfach um und hinterlies 2 Töchter, 1 Ehemann und 1 beste Freundin. Die Trauer war natürlich unbeschreiblich und Sam 1 vermochte es leider überhaupt nicht Heike Trost zu spenden oder Kraft zu geben. Er verdrängte das Geschehene. Heike und Sam 2 dagegen waren schockiert und hatten das Bedürfnis ihre Trauer zu teilen um das verarbeiten zu können. Da Heike auch Patin von Sina ist, war sie natürlich zusätzlich in der Verantwortung, denn genau das sind die Momente, in denen Paten ihren Job machen müssen. Heike und Sam 2 verbrachten viel Zeit miteinander. Hauptsächlich mit gemeinsamer Trauerarbeit, aber Heike unterstützte Sam 2 auch bei der Bewältigung des Alltags. Schließlich waren da auch 2 Kinder zu versorgen. Sam 1, zu dieser Zeit noch mit mir relativ eng befreundet, klagte mir sein Leid. Dabei ging es aber weder um den Tod seiner guten Freundin Janine oder die Sorge um die Trauernden Kinder und Sam 2, sondern es ging ausschließlich um ihn. Er jammerte über kleine Wehwehchens und seinen Stress, den er als DJ hatte. Auf gut Deutsch: Luxusprobleme! Das einzige seiner Probleme, daß auch ich ernst nahm, war seine Eifersucht. Seine Frau verbrachte ihm zu viel Zeit mit Sam 2. Da hatte er absolut Recht. Leider hat er aber erhebliche Wahrnehmungsstörungen. Das machte sich dadurch bemerkbar, daß er überhaupt nicht verstand, warum sich das so entwickelte. Sam 1 konnte sich überhaupt nicht mit dem Tod von Janine auseinandersetzen. Er konnte seiner Frau keine 2 Minuten zuhören oder sie trösten. Wie Bernd Stromberg bereits sagte: "Der Kann nicht wohnt in der will nicht Straße". Sehr weise Worte. Als Sam 1 dann immer eifersüchtiger wurde, rat ich ihm, sich mehr um seine Frau und sein Kind zu kümmern. Er sollte ihr zuhören, sein zeitaufwändiges DJing nach Hinten stellen und seine cholerischen Anfälle in den Griff bekommen. Beratungsresistent wie er nun mal ist, befolgte er nichts davon. Im Gegenteil: Er verdrängte alles und machte damit alles nur noch schlimmer. 

Als ich am Neujahrstag mit ihm sprach, beichtete er mir von seinem katastrophalen Weihnachtsanfall und das er dringend was ändern muss. Ich war erleichtert, daß er es endlich gerafft hatte. Leider zu spät. Bereits 4 Tage später zog Heike mit Anna zu ihrer Freundin Heike 2 (die übrigens Trauzeugin bei Janine und Sam 2) war. Sam 1 war am Boden zerstört und er tat nun all das, was von ihm schon lange gefordert wurde. Er ging zum Therapeuthen, er reduzierte das Arbeiten und er versuchte mehr Zeit mit seinen Mädels zu verbringen. Zu Spät. Der Zug war abgefahren. Für mich war das folgende Jahr sehr anstrengend, denn ich stand zwischen den Stühlen. Einerseits konnte ich Heike sehr gut verstehen und bestätigte sie in ihrer Entscheidung, andererseits tat mir Sam leid, der nun überzeugt war, daß Heike was mit Sam 2 hatte. Ich glaubte das nicht, denn er hatte gerade erst seine geliebte Frau verloren und ich ging davon aus, daß er dafür noch keinen Kopf hatte. Das sorgte auf jeden Fall für Zündstoff bei der Trennung. Aber die Trennungsgeschichte soll ein anderes Mal erzählt werden, bzw. wurde bereits erzählt...


Spätsommer 2012

Ich und einige unserer Freunde planten für den Herbst einen gemeinsamen Urlaub in Schottland. Wir buchten ein Ferienhaus auf der Insel Skye. Als ich eines Tages Heike in ihrer neuen Wohnung besuchte, offenbarte sie mir, daß sie und Sam 2 mitsamt aller 3 Kinder mitfahren würden und ein Haus ein Kaff weiter gemietet hätten. Sie fragte, ob das ein Problem für mich sei. Spontan sagte ich natürlich, daß das kein Problem sei, denn ich mag Sam 2 und auch seine Kinder sind sehr liebenswert. Außerdem hatten wir bereits ein Kind in unserer Reisegruppe, für die es super wäre, wenn noch mehr Kinder dabei sind. Als ich abends wieder zu Hause ankam fing ich natürlich an zu grübeln. Hatte Sam 1 die ganze Zeit Recht gehabt? Hab ich mich getäuscht? Und wenn ja, wie finde ich das? Fakt ist: Heike und Sam 2 sind ein Paar.

Der Urlaub kam und in Schottland merkte ich, daß ich damit nicht so ganz klar kam. Wie gesagt: Ich hab alle Protagonisten sehr gern, aber es fühlte sich irgendwie falsch an. Ich konnte das auch nicht ganz verbergen. Dabei spielte es sicher auch eine Rolle, daß ich mich belogen fühlte, denn Heike und Sam wirkten sehr vertraut miteinander. Vielleicht zu vertraut? Ich ärgerte mich, weil ich mich im Rosenkrieg mittlerweile sehr auf Heikes Seite geschlagen hatte. Ich begann, wieder objektiver mit dem Thema umzugehen und muss sagen, daß Heike in der Trennung nicht das Opfer ist. Sam 1 auch nicht, denn der ist inzwischen glücklicher als je zuvor neu leiert. Nicht einmal Anna ist ein Opfer, denn ihr geht es prima seit sie 2 Schwestern hat. Die Scheidung war für alle Beteiligten gut. Die beiden hätten eigentlich nur nie heiraten dürfen...

Wenn es überhaupt ein Opfer dabei gibt, bin ich es. Ich hab zwar nie versucht die Ehe zu retten, aber ich mußte mir ein Jahr lang das Gejammer und die Vorwürfe von beiden Seiten anhören und habe mühsam versucht bei der Trennung zu vermitteln. Auch wenn ich das als Trauzeuge als meine Pflicht sehe, war es im Nachhinein sehr anstrengend. Zumal ich ja sein Trauzeuge war, aber eigentlich eher auf ihrer Seite stand. Daraus habe ich gelernt, daß man nicht zu voreilig Trauzeuge werden sollte...


Herbst 2013

Eines Donnerstags-Abend trafen wir uns in kleiner Runde in einem Pub zum Essen. Hier gaben Heike und Sam bekannt, daß sie heiraten (Hochzeit 4) würden. Im Sommer 2014. Wir (Ich und eine enge gemeinsame Freundin, nennen wir sie Sinia) waren überrascht. Da Sinia und ich (als ihr Trauzeuge) ein paar Jahre zuvor Sinia's wunderschöne Hochzeit (3) organisiert hatten, fragten uns Heike und Sam, ob wir sie bei der Planung unterstützen würden. Da uns das grundsätzlich Spaß macht, haben wir zugestimmt.

Später überkamen uns dann aber Zweifel. Nicht, daß wir es verurteilten. Die 2 leben mit ihren insgesamt 3 Töchtern ja ein prima Leben als Patchworkfamilie. Aber heiraten? Gerade mal 2 Jahre nach dem Tod von der Ehefrau und der besten Freundin Janine? Muss das wirklich sein? Und dann auch noch mit Feier und Kleid und allem Pipapo? Wir waren ehrlich gesagt entsetzt. Wir hielten es für unangebracht. Erstens hätten wir noch 1-2 Jahre gewartet und zweitens hätten wir die Feier eher im kleinen Rahmen gehalten.

Nun gut. Wir hatten "ja" gesagt und wir trafen uns ein paar mal für Beratungsgespräche. Insgesamt versuchten wir aber, uns nicht zu sehr reinzuhängen. Das lag aber auch daran, daß Sinia Schwanger war und uns klar war, daß unser konzeptioneller Anspruch an die Hochzeitsplanung sehr hoch ist und das Brautpaar das garnicht so wichtig findet. Das nahm uns etwas den Enthusiasmus. Wir versuchten auch, die beiden von der ganz großen Feier abzubringen. Wir wurden das Gefühl nicht los, daß Heike nur eine große Feier wollte, weil ihre erste Hochzeit nicht so war, wie sie sie gerne gehabt hätte. Mit dieser Meinung waren wir auch nicht die Einzigen. Eine weitere sehr gute Freundin von Heike boykottierte sogar die Hochzeit und es war auch nicht ganz einfach eine Trauzeugin zu finden. Es wurde dann tatsächlich die gleiche Trauzeugin, die bereits Janine bei ihrer Hochzeit mit dem gleichen Mann hatte, was man ihr als beste Freundin von beiden allerdings nicht verübeln kann. Schließlich ist ja gegen diese Beziehung und auch diese Ehe nichts einzuwenden. Selbst die Großeltern der beiden Mädels hatten ja bereits ihren Segen gegeben, was nicht nur für Heike und Sam elementar war. Auch allen anderen Beteiligten war das sehr wichtig.


August 2014

Wie dem auch sei. Letzten Freitag war nun die Hochzeit. Da sich Sinia (wegen Geburt) und ich (weil mir nach dem Tod meines Bruders nicht nach Feier organisieren war) am Ende doch ziemlich rausgezogen hatten, trug die Hochzeit auch nicht unsere Handschrift. Unser Perfektionismus hätte aber auch nicht wirklich zum Brautpaar gepasst. Wir halfen zwar bei der Erstellung der "to do Liste", lieferten erste Ideen für Deko, Essen und Ablauf, waren dabei, als Heike ihr Brautkleid ausgewählt hat und auch DJ und Location waren Vorschläge von uns, aber bei allem anderen (Details zu Deko, Essen, Ablauf, etc.) waren wir dann nur noch am Rande als Berater beteiligt. 

Da letztendlich alle Gäste unmittelbar mit allen Aspekten der Vorgeschichten bestens vertraut waren, lag über der Hochzeit im Vorfeld eine kleine Regenwolke. Alle hatten ein flaues Gefühl im Magen. Was würde Janine zu der Hochzeit sagen? Wie sehr darf man diese Hochzeit feiern? Welchen Platz nimmt Janine an dem Tag ein? Sind die Gäste offen für diese neue Bindung? Das hervorragende Wetter am Freitag sollte ein wohl ein Zeichen sein, denn wenn es geregnet hätte, wäre es eine andere Feier geworden...

Unterm Strich war es eine schöne Hochzeit. Bereits bei der Trauung im Standesamt sprach ein Verwandter von Janine ein paar ergreifende Worte und machte deutlich, daß auch Janine an dem Tag teil hat. Er legitimierte somit für alle Anwesenden die Trauung, was für die folgende Feier extrem wichtig war. Die Trauzeugen haben dafür gesorgt, daß es keine albernen oder unangemessenen Spielchen oder Vorträge gab. Die Feier danach hatte eine positive Stimmung. Das Essen war gut, die Kinder waren gut bespaßt, das Personal war toll (und hübsch), die Location war wunderschön und der DJ war klasse. Die Musik war ganz anders, als bei früheren Feiern (z.B. Hochzeiten 1,2 & 3) mit Sam1 oder mir als DJ. Das war auch gut so, denn dadurch wurden keine emotionalen Erinnerungen an frühere Feiern mit anderen Konstellationen geweckt. Es wurde viel getanzt, aber nicht zu ausgelassen gefeiert. Ich bin Froh, daß die Feier rum ist und daß sich meine Befürchtungen nicht bestätigt haben. 

Aus Gründen der Anonymität verzichte ich hier auf Fotos.


Dienstag, 26. August 2014

Schottland Solo: Vorbericht 2

2238 Km. Die Route steht!



Jetzt muss ich nur noch im Lotto gewinnen um mir die Fähren leisten zu können. Die kosten allein schon ca. 200€ 😱😱😱


Mit den Übernachtungen könnte es auch spannend werden, denn alle Versuche vorab etwas zu buchen, waren entweder unverschämt teuer oder ausgebucht. Hmm, zur Not schlaf ich im Auto...


Mich will nicht zufällig jemand etwas sponsoren weil ich so toll bin?

Samstag, 16. August 2014

Gitarren auf meinem Computer

Unglaublich aber wahr: Ich habe das erste Mal in meinem Leben eine Gitarrenspur für einen Song aufgenommen. Eine Echte! Eine Akustische! Und: Ich finde es richtig geil.


Meine Sängerin J hatte einen Song mit Gitarre und Gesang geschrieben, den ich nun weiter ausbauen werde. Natürlich werde ich einige Drumcomputer und Synthies einbauen, aber die Gitarre bleibt natürlich drinnen. Ich bin schon sehr gespannt wie es wird...


Diese neue Arbeitsweise bringt mich wirklich weiter. Ich muss die Akkorde von J finden und mich dadurch intensiv mit Tonarten, Takten und Rhythmik beschäftigen. Ich glaube, ich habe noch nie so professionell Musik gemacht 😄

Konzert Flaute

Vielleicht ist es euch aufgefallen, aber ich habe schon lange nix mehr über Konzerte gepostet. Das liegt daran, daß ich seit Laibach auf keinem mehr war. Und im Moment auch nur 4 fest geplant habe (Deine Lakaien, Vile Electrodes, Erasure und Midge Ure). Irgendwie kommt aktuell nix dolles nach Deutschland und wenn, nur nach Berlin, Hamburg oder Köln. In der Woche ist mir das zu stressig. Außerdem gefällt mir zur Zeit kaum was. Weder das neue Album von Lily Allen, noch Lady Gaga oder Sonstiges hat mich überzeugt. Lediglich das neue Album von Midge Ure finde ich richtig gut, wobei er wieder nur Solo ohne Band auf Tour gehen wird. 


Meine aktuellen Lieblingsbands Vile Electrodes, Parralox, Northern Kind, Saint Etienne, Marsheaux, Marnie, Ladytron, Röyksopp, Trust oder Emika touren zur Zeit garnicht oder nur vereinzelt in England. Das ist aber immer ein riesen Akt und alleine zu aufwändig. Vielleicht schaue ich mir die Pet Shop Boys in Glasgow an und dieses Jahr folgen bestimmt noch ein paar weitere. Ich werde auch langsam zu alt für Stehkonzerte, aber Sitzkonzerte sind in der Regel eher von "großen" Bands, die mich nicht so interessieren. Mal sehen was 2014 in Sachen Musik noch bringt...

CSD 2014

Ist der CSD in dieser Form eigentlich nötig? Für mich sieht das eher nach einer Wahlkampfveranstaltung aller Parteien aus. Meiner Meinung nach sind die einzigen Orte an denen "Schwul" noch negativ behaftet ist unsere Schulen. Da sollte man mehr Aufklärung betreiben. Auf der Straße lächelt jeder wohlwollend über die "schrillen" Schwulen und ihre "Partytauglichkeit". Und die paar, die das nicht tun lassen sich sicher nicht vom CSD umstimmen.


Ganz peinlich übrigens mal wieder die SPD, die glaubt man muss beim CSD immernoch Schlager spielen. Auch deren Wagenbesatzung und die peinlichen Tanzversuche verursachen Fremdschämen. Wow, jetzt spielen sie Barbie Girl. Klar, war ja auch mal sehr schwul vor 20 Jahren. Ich schätze der DJ ist 100% Hetero. Naja, Zeitgeist war ja noch nie deren Stärke.


Ich habe das sowieso noch nie verstanden warum es wichtig ist auf was man steht (solange es keine Kinder sind). Soll doch jeder vögeln mit wem und leben wie er will...


Ich habe eh das Gefühl, daß in unserer Gesellschaft Lesben das größere Problem haben. Die machen halt nicht so toll Party und die Männer haben Angst vor deren Selbstbewußtsein. Das beweisst mal wieder, daß unsere Gesellschaft sehr empfänglich ist für Verblendungen und Oberflächligkeit. Nicht, daß ich Schwule für oberflächlich halte, aber der eher extrovertierte, schwule "Party-Lifestyle" findet Zugang beim Volk, während der eher introvertierte und ernstere "Lesben-Style" die Menschen eher verstört. Darüber müssten die Menschen nachdenken, aber das erfordert ja ernsthaftes Interesse, das ja garnicht vorhanden ist. Also lieber mit den Schwulen Tanzen und über ihre lustigen Vertreter im Fernsehen lachen...


Die Lesben bräuchten ein paar mehr "sympathische" Aushängeschilder wie Hella von Sinnen. Die in den Medien bekannten Lesben neigen leider oft zu "Miesepetrigkeit" (z.B. Beth Dito oder Jodi Foster). Sie sind einfach nicht so Medienkompatibel wie die meisten schwulen Kollegen. Es fehlt den Lesben ein "Everybodies Darling" wie Ross Anthony, Jim Parsons, Dirk Bach oder Hape Kerkeling. Nicht, daß das zwingend erstrebenswert wäre so zu sein, aber für die Akzeptanz in der Gesellschaft sind diese Leute Gold wert...

Aus Siri wird Solo

Als Ballastwissender und Bedenkenträger hätte ich gleich daran denken müssen: Siri wird in Schottland leider nur Abends als Begleitung zur Verfügung stehen. Tagsüber werde ich kaum Netz haben. Deshalb nun "Schottland Solo" als neues Motto.


Vielleicht ist die Technology von Siri ja in 10 Jahren so weit, daß sie Abends eine interessante Begleitung ist... 😄

Schottland Solo: Vorbericht 1

Es ist wieder so weit: Es zieht mich wieder in die Highlands!

Auch wenn die unter Kommunikations- und Navigationslegastenie leidende Chipsvernichtungsmaschine letztes Jahr nicht wirklich böse oder nervig war, so hat sie mir dennoch nicht das Gefühl nehmen können alleine im Urlaub zu sein. Ich wage nun also ein neues Experiment: Ich fahre gleich alleine. Ohne Beifahrerin werde ich wahrscheinlich öfter mal mit "Siri" sprechen, bzw. das Navi anwerfen. Ich will ja nicht permanent am Straßenrand stehen und Karte lesen. Wobei: eigentlich habe ich das letztes Jahr gezwungenermaßen auch so gemacht. Ich hab die Karte schon fast auswendig gelernt und an der Westküste und auf Skye brauche ich eigentlich keine Karte mehr.

Auch wenn es etwas paradox klingt, habe ich etwas Schiss davor zu einsam zu sein. Paradox in erster Linie deshalb, weil ich mich eigentlich besonders auf die Menschenleere in Schottland freue. Ich weiss nicht, ob ich es schon einmal thematisiert habe, aber ich mag Menschen eigentlich nicht besonders. Diese Abneigung verhält sich auch linear zur Anzahl der Menschen. Einzelne Menschen mag ich durchaus. Manche liebe ich sogar. Aber das sind doch eher Einzelfälle. Menschen als Spezies halte ich für gierig, egoistisch, überheblich, gewalttätig und ignorant. Die Erde würde gut ohne den Menschen klarkommen, aber der Mensch ohne die Erde hätte ein ernstes Problem. Menschen nehmen sich zu wichtig, obwohl sie eigentlich nur gaaaanz kleine Lichter im Universum und deren Geschichte sind. Aber genug philosophiert. Zurück zum Urlaub...

Ich fliege am 3.9.2014 nach Aberdeen und komme am 10.9.2014 zurück. In dieser Zeit werde ich hier wieder täglich ein Reisetagebuch posten. Zumindest so fern es die WIFI Verbindungen erlauben. Ich werde wahrscheinlich nicht so viel unterhaltsame Dinge zu berichten haben, da mir ein Läster-Objekt fehlen wird. Ich versuche dafür ein paar mehr Fotos zu integrieren. Vielleicht personifiziere ich aber auch meine virtuelle Beifahrerin "Siri" oder ich schreibe über mich selbst in der dritten Person. Mal sehen...

Der Vorteil des alleine fahrens ist unter anderem, dass ich eigentlich nix planen muss. Ich kann theoretisch täglich meine Route ändern. Konkret geplant ist eigentlich nur der "Applecros-Pass", den ich gerne ohne Nebel fahren würde, die "Fairypools" auf Skye, der Ort "Lochgoilhead" und die Insel "Mull". Alles andere ist Optional. Wobei die Pools auf Skye eine kleine "Wanderung" von ca. 45Min. erfordern. Ich habs trotzdem vor und da ich alleine bin, hab ich ja auch mein eigenes Tempo. Vielleicht fahr ich sogar zwischendrinnen nach Glasgow auf ein Konzert der Pet Shop Boys. Da ich für mich selbst auch nicht so viel Wert auf die Unterkunft lege, bin ich auch da recht flexibel und muss mit der Suche danach nicht so viel Zeit opfern.

Andererseits macht mir das Ausarbeiten einer Route im Vorfeld sehr viel Spass. Vielleicht plane ich trotzdem eine Route, an die ich mich dann ja nicht halten muss 😉

Samstag, 9. August 2014

Vorsicht: Politik!

Meine Meinung zu den diversen Krisenherden:

1. Ukraine
Wir sollten uns alle raushalten. Schließlich hat der Westen einen Putsch gefördert und dadurch geholfen einen demokratisch gewählten Präsidenten zu stürzen. Die von uns unterstützte Opposition hat klare rassistische und faschistische Tendenzen. Die Bemühungen der EU die Ukraine ums Verrecken an den Westen zu binden untergräbt auch die Zusage der EU und der USA die Nato und die Ausbreitung der Verbündeten nicht weiter voranzutreiben. Wir haben uns genug eingemischt. Dieses Problem soll die Ukraine mit Putin selbst klären...

2. Israel
Hier sollte die UN eine Vermittlerrolle einnehmen. Die Zugehörigkeit vom Gaza-Streifen muss final geklärt werden. Egal, ob Ägypten, Israel oder Palästina: Hauptsache die Verhältnisse werden geklärt. Weder der permanente Terror der Hamas, noch die überzogenen Einsätze Israels sind zu tololerieren. Wenn die Palästinenser in Gaza weiter unterdrückt und blockiert werden, wird es es nie Frieden geben. Hier muss der Westen auch mehr Druck auf Israel ausüben, denn der Terror hat einen prima Nährboden durch die einseitige Unterstützung Israels. Klar fühlen die sich unterdrückt von der ganzen Welt. Die Palästinenser haben ein Recht darauf ernst genommen zu werden. Wir brauchen hier ein "wirklich" neutrales Kremium zur Schlichtung und nicht wieder eins, dass von vornherein den Siedlungsbau der Israelis duldet, aber die Palästinenser pauschal als Terroristen abstempelt.

Und: Das Antisemitismusgelaber in Deutschland geht mir aufn Sack. Mir Wurscht, ob das Juden, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten oder Mormonen sind. Das Verhalten des Staates Israel verstößt gegen Menschenrechte und begeht Kriegsverbrechen. Das verurteile ich und das muss aufhören. Gegen Terroristen kann man nicht alles in Schutt und Asche legen und Zivilisten als Kollateralschaden akzeptieren...

3. Irak
Wenn dieses Volk so intolerant ist und religiös im Mittelalter lebt, gibt es eigentlich nur die Lösung das ganze Land aufzuteilen. Jede Glaubensrichtung bekommt ein Eckchen Land, darf sich eine Armee aufbauen und dann können die sich von mir aus die Köppe einschlagen.

Ich verstehe, warum Saddam Hussein und seine Anhänger diese religiösen Fanatiker unterdrückt und verfolgt haben. Da war wenigstens einigermaßen Ruhe im Land und der Irak war wirtschaftlich und politisch eine wichtige arabische Nation. Heute ist da nur noch Chaos. Der einstige arabische Vorreiter in Sachen Bildung und Wirtschaft ist Vergangenheit. Der Terror und die Anzahl der Toten war unter Saddam deutlich geringer als Heute. Gut gemacht, USA! Und EU...

4. Syrien
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. Da unten kämpft Pest gegen Cholera. Da gibts nix zu unterstützen. Als Zivilist würde ich da unten erstmal abhauen bis der Schwanzvergleich abgeschlossen ist... Gut, daß sich da noch keiner eingemischt hat. Auch wenn es wahrscheinlich nur daran liegt, daß es in Syrien nix Dolles zu holen gibt. Das rechnet sich für keinen...

Grundsätzlich sollte sich der Westen angewöhnen sich aus den Problemen anderer rauszuhalten. Ich kenne kein Beispiel seit dem zweiten Weltkrieg, bei dem eine Einmischung etwas Gutes bewirkt hat. Allerdings gibt es mehr als genug negative Beispiele: Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Korea, sämtliche Einmischungen in Afrika, undundund. Überall dort eskalierte die Situation danach und die Länder waren gespaltener als zuvor und die Zivilbevölkerung musste grosses Leid erdulden....