Montag, 10. Dezember 2018

Konzert 2018.19: Sono

24.11.2018, Das Bett, Frankfurt
Support: Komplement

Sono ist so eine Band, die ich zwar eigentlich sehr mag, aber eigentlich kaum einen Song so richtig geil finde. Ausnahme: all those city lights. Das ist sogar einer meiner absoluten Lieblingssongs der letzten 15 Jahre. Dementsprechend hatte ich eigentlich kaum eine große Erwartung, außer, daß dieser Song gespielt würde...

Die Vorgruppe war zwar gefällig, aber dann doch nach 4 Songs langweilig. Ich stehe einfach nicht so auf hohe Männerstimmen, die mich an die Waldorfschule erinnern...

Das Bühnenbild von Sono mit der langen Werkbank im Hintergrund und einem sehr großen Bereich für den Sänger Lennart im Vordergrund war recht stylish, aber leider konnte ich Nerd nur bedingt sehen, was da an Technik stand. Ein paar Sound-Aussetzer lassen mich allerdings vermuten, dass der Sound relativ „live“ erzeugt wurde. Ein bisschen unangenehm fand ich, daß Sänger Lennart etwas selbstverliebt zu sein scheint. Seine Posen und seine permanente parallel-Präsenz auf den großen Projekttionswnden waren schon einen Tick zu viel. Auch wenn er hervorragend gesungen hat...

Achja, All those city lights wurde gespielt und hat mich auch live begeistert. In sofern fand ich das Konzert sehr gut. Außerdem habe ich nette Menschen kennengelernt... ;-)
















Samstag, 1. Dezember 2018

Konzert 2018.18: The Human League

14.11.2018; Batschkapp Frankfurt
Support: Shelter

Ich musste schon etwas Überzeugungsarbeit leisten, um meine üblichen Begleiter zum Ticketkauf zu bewegen. Irgendwie traute Phil, Joanne und Susan scheinbar keiner eine gute Live-Performance zu. Ich habe sie inzwischen ein paar mal live gesehen und war bisher jedesmal begeistert. Zum Glück gaben mir alle Überzeugten nach dem Konzert recht...

Aber zuerst ein paar Worte zur Vorgruppe Shelter. Von weiter weg hätte man denken können, da stünden Erasure auf der Bühne. Eine sympathische, extrovertierte Tunte am Mikrofon und ein eher introvertierter Keyboarder. OK, der Keyboarder hatte mehr Haare als Vince und die Musik war etwas moderner. Tanzbarer melodischer Synthpop, manchmal etwas housig, aber immer recht eingängig. Es klang vieles sehr ähnlich, aber das ist ja nicht unbedingt schlecht. Ich fand es eine gute Performance...




Nun zu einer meiner alltime Lieblingsband Human League. Wobei ich ergänzen muss, dass ich großer Fan der ersten beiden Alben bin und zu denen gehöre, die von einer Reunion Tour mit Marsh, Ware, Wright, Oakey träumen. Bleibt aber wohl erstmal ein Traum und ich kam mir mit meinem „Travelogue“ T-Shirt etwas einsam vor. Wobei die Batschkapp rappelvoll war. Der Bühnenaufbau war wie die Jahre zuvor sehr stylisch in weiß gehalten. Die Instrumentierung mit E-Drums, 2 Synthstations, Phil und den Mädels war wenig überraschend, aber immer wieder eine Freude. 

Das größte Mysterium bei Human League ist für mich, warum die Mädels immernoch dabei sind. Nicht, daß ich dieser Loyalität nichts abgewinnen könnte, aber unterm Strich können sie weder singen, noch tanzen. Sie sind nicht mal hübsch anzusehen. OK, Susan trifft inzwischen wenigstens 2/3 der Töne, aber die Mehrzahl der Besucher macht sich eher lustig über die beiden. Ich würde mir das an deren Stelle nicht mehr geben...

Da es kein aktuelles Album gibt, war große Spannung angesagt, was die Truppe mit „Red“ als Thema meinte. Meine Theorie war wohl eher Wunschdenken, denn ich dachte, es geht um 1980/81 als die Singles mit RED oder BLUE benannt waren. Ich hoffte vorsichtig auf ein paar Titel aus der ersten Periode. War natürlich wieder nix (außer Being Boiled). Es war das übliche Best Of Programm und nur das Licht war oft rot. Trotzdem wieder ein super Konzert, was in erster Linie einem immernoch hervorragendem Phil Oakey zu verdanken war. Dass nicht alle Keys live gespielt wurden, finde ich nicht schlimm. Nur, dass sie teilweise so getan haben fand ich etwas albern. Zumal sie mit einem Keyboarder mehr sogar alles hätten prima live spielen können...
















Samstag, 24. November 2018

Konzert 2018.17: Midge Ure‘s Band Electronica

13.11.2018; Bürgerhaus Dreieich
Support: leider hab ich mir den Namen des durchaus passablen Singer/Songwriters nicht gemerkt

Mal wieder Midge Ure könnte man sagen. Gefühlt, das 50. Mal in den letzten 5 Jahren. In Wahrheit aber erst das zweite mal mit seiner „Band Electronica“, mit der es quasi einem Ultravox-Konzert sehr nahe kommt. So war es denn auch diesmal.

Die Location war an sich sehr nett. Alles etwas unaufgeregter und freundlicher als in den üblichen locations. Grundsätzlich mag ich ja auch Sitzplätze, aber hier hat das etwas auf die Stimmung gedrückt. Zu oft wollte man eigentlich nicht aufm Arsch hocken bleiben...

Über das Konzert gibt es nicht viel überraschendes zu erzählen. Midge hat wieder super gesungen, die Band hatte Spaß und die Setlist war wie immer bunt gemischt mit Ultravox-Klassikern, Solo-Hits und dem obligatorischen Fade to grey. Klar hätte ich auch noch ein paar Wünsche wie mal Mind of a toy, Damned don‘t cry oder The Voice. Das ist aber jammern auf hohem Niveau. Das Licht war sehr dezent, aber stilvoll. Mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten

Am Ende habe ich mir die neue Live-CD von den beiden Keyboarden signieren lassen. Wie ich später gesehen habe, kam auch Midge wenig später noch raus zum Signieren.




















Samstag, 3. November 2018

Konzert 2018.16: VNV Nation

30.10.2018, Frankfurt, Batschkapp
Support: Holygram

Da war doch was? War das nicht die Band dessen Konzert in der alten Seilerei ich total ätzend fand? Ja, genau die. Warum ich nochmal hingehe? Weil ich deren Musik eigentlich sehr geil finde, das neue Album sehr gut ist und ich einer Band ja durchaus gerne auch mal eine zweite Chance gebe. Und weil ich Holygram sehr gerne mag.

Holygram waren gewohnt gut. Eine Mischung aus Cure, Joy Division und Sisters of Mercy. In meinen Grufti-80ern wären sie eine Top5 Band für mich gewesen. Leider spielten sie etwas zu kurz.







Bei vnv nation hat mich vor allem das Licht, die Visuals und die Instrumentierung begeistert. 2 Keyboarder, 1 E-Drummer und Sänger Ronan Harris. Keine Gitarren, keine Rock-Drums oder sonstiges Gedöns. Elektronik pur. Es hätte so schön werden können...

Hätt der Hund nicht in die Eck geschissen, hätt er einen Has gefangen.
Wo soll ich mit dem Meckern anfangen? Beim miesen Sound? Dem miesen Gesang? Dem affigen animieren?

Ich fange mit dem Sound an. Ich stand direkt am Mixer und verstehe nicht, warum der Tontechniker nicht reagiert hat. Die immer gleich klingende wummernde Kickdrum hat absolut dominiert. Dazu war die Stimme fast immer zu laut, was daran lag, dass Herr Harris live leider gerne rumschreit und rumlabert. Würde er sich mal aufs Singen konzentrieren, wäre es wahrscheinlich garnicht mal so schlecht. Bei ein paar Songs gegen Ende des Konzerts bekam er es ja auch ganz gut hin. Da hat man auf einmal die Gesangsmelodie erkannt und sogar die Melodien der beiden Keyboarder gehört, die zuvor im Matsch aus Drums und Geschrei untergegangen sind. Ihr merkt, ich bin ja schon beim schlechten Gesang angekommen. Ich vermute, Ronan Harris hat psychische Probleme. Er hat das extreme Bedürfnis, ein grölendes dauerklatschendes hüpfendes mitsingendes euphorisches Publikum vor sich haben. Zu müssen. Wenn das Publikum dem auch nur ansatzweise nicht entspricht, muss er sofort (auch mitten im Song) zu irgendwas animieren. Da er das dann auch noch auf deutsch tut, kommt man sich ein bisschen vor wie bei Markus Becker oder dem Wendler.

Trotz des Gemeckeres gab es aber auch Highlights. So waren die abstakten Visuals gemeinsam mit der Lightshow sehr stimmig und bereichernd. Auch ein paar meiner Lieblings-Songs waren in der Setlist und kamen live auch sehr emotional und nahezu perfekt (z.B. Carbon, Standing, Nova). Allerdings verzeihe ich ihm nicht, daß er „Beloved“ nicht gespielt hat.




















Sonntag, 28. Oktober 2018

Konzert 2018.15: Kim Wilde

15.10.2018, Frankfurt, Batschkapp

Ja, ich war umd bin großer Kim Wilde Fan. Ich liebe bis heute ihre ersten 4 Alben (Kim Wilde, Select, Catch as catch can, Teases & Dares) und immer wieder auch spätere einzelne Songs. Zugegeben: in den 80ern fand ich sie noch heißer als Nena. Das finde ich auch bis heute.

Trotzdem hatte ich sie noch jie live gesehen. Ich weiß auch garnicht, warum eigentlich. Irgendwie habe ich nie mitbekommen, wenn sie auf Tour war. Vielleicht war sie auch nie auf Tour. Böse Zungen behaupten ja auch, daß sie live sau schlecht sei.

Im Rahmen ihres neuen Albums Here come the aliens war sie auch in Deutschland auf Tour und ich wollte mir endlich ein eigenes Bild von ihren Live-Qualitäten machen. Das übliche Restrisiko, daß es ein Rock-Konzert werden könnte und die geliebten elektronischen Elemente zu kurz kommen könnten, war mir bewußt. Wobei mir das Risiko überschaubar erschien, da das neue Album einen ähnlichen Elektro-Anteil wie die ersten 2 Alben hat.

Der Bühnenaufbau machte mich dann aber etwas skeptisch: 2x Drums, 2 Gitarren, Bass und nur eine Synth-Station. Mir wären 2 Synths und 1 Gitarre lieber gewesen. Auch die 2x Drums hat man nicht wirklich rausgehört. Aber da bin ich ja schon mitten drinnen...

Auch wenn ich eigentlich Respekt davor habe, daß sie ziemlich viel Material ihres neuen Albums gespielt hat und nicht nur ein Best-of gemacht hat, habe ich am Ende ein paar meiner Lieblings-Songs vermißt (z.B. Child come away, Second time, The touch). Im Gegenzug haben mich ein paar alte Titel positiv überrascht (z.B. Water on glass oder Words fell down). Beide zwar leider etwas verrockt, aber dennoch sehr gut. Kim Wilde hat leider teilweise sehr gegen die viel zu lauten Gitarren und Drums ankämpfen müssen. Eine kräftige Stimme hat sie leider wirklich nicht gerade. Im Laufe des Konzerts wurde die Stimme allerdings besser, auch wenn der Sound grundsätzlich leider ziemlich mies war. Die etwas elektronischeren Stücke waren dann leider größtenteils tatsächlich zu rockig. Auch wenn es oft toll anfing, kam immer irgendwann ein schreckliches Gitarrensolo oder sonstige Rock-Einlagen. Trotzdem war das Konzert imsgesamt eher gut. Das lag an einer gut gelaunten und sehr sympathischen Kim Wilde, aber auch an sensationellen Hits wie Cambodia, You keep me hanging on, View from a bridge oder Never trust a stranger...















Sonntag, 7. Oktober 2018

Konzert 2018.14: Mesh

27.9.2018, Das Bett, Frankfurt
Support: M.I.N.E.

Für viele war der Support-Act mindestens genauso wichtig wie Mesh selbst. Die Formation rund um Camouflage-Sänger Marcus Meyn, überzeugte mich live sogar mehr, als im Jahr zuvor Camouflage selbst. Das lag vor allem daran, daß M.I.N.E. im Gegensatz zu Camouflage nicht versucht hat, eine Rockband zu sein. Sie waren auch live ein Electro-Act. Die 3 Camouflage-Titel Shine, Great commandment und That smiling face passten gut in die Setlist und machten Lust auf die eigene Tour im Februar... 





Das letzte Mesh Konzert fand ich ja ziemlich langweilig, da ich ja auch das Album zur Tour (Looking Skywords) sehr langweilig finde. Umso mehr freute ich mich über das Konzept „Involved“, das eine Art BestOf/Rarities werden sollte. Am Ende war es zwar mehr Rarities, als Best Of, aber trotzdem eine sehr interessante Setlist. Einige meiner Lieblingslieder waren dabei: (z.B. It scares me, from this height, leave you nothing, remember who you were oder friends like these). Verstärkt durch einen zweiten Keyboarder und einen Drummer konnten auch die vielen Songs der Anfangszeit nahezu als Originalversionen präsentiert werden. Visualisiert mit einer schönen Diashow, war es eine sehr kurzweilige Performance...