Sonntag, 23. September 2018

Konzert 2018.13: Curvus Corax

20.9.2018, Centralstation Darmstadt

Corvus Corax gehört zu den Bands, die ich zwar schon immer mal live sehen wollte, aber für die ich nicht weit reisen wollte. Da passte Darmstadt natürlich perfekt.

Die Geschichte der ostdeutschen Mittelalter-Gruppe begann schon 1988 in Ost Berlin. Seit 1989 benutzten sie selbstgebaute Instrumente und prägten das Genre Mittelalter-Rock maßgeblich mit. Wobei sich die Band nicht auf ein Crossover mit Rock oder Electro einließ, sondern den akustischen Instrumenten treu blieb. Einige Ausnahmen führten dann zu einigen Nebenprojekten wie Tanzwut oder Berlinski Beat. Bei ihrer genialen Vertonung der Carmina Burana kooperierten sie mit einem Sinfonieorchester. 

Da mich als alter Grufti, mittelalterliche Instrumente schon immer faszinierten, wollte ich die Herren also unbedingt mal live sehen. Leider ist mir entgangen, dass ihr aktuelles Album ein „Saufalbum“ ist. Entsprechend ging es beim Konzert leider zu oft um mittelalterliche Saufgelage, was mich etwas nervte. Wenn es mal nicht ums Saufen ging, war das Konzert aber ziemlich genial. Vor allem Ragnarök mit seiner düsteren Mystik hat es mir angetan. Die Trommeln und Hörner haben mir eine schöne Gänsehaut beschert. Auch ansonsten begeisterten mich die vielen interessanten Instrumente wie Dudelsäcke aller Art, Flöten, Tröten, Leiern und vieles mehr. Auch die 2 Trommler fand ich ein Highlight. Die machten gut Druck und sorgten für ein Game of Thrones / Herr der Ringe Feeling. Die abgebildete Playlist stimmt nicht ganz exakt, aber von diesem Konzert konnte ich keine finden...











Samstag, 22. September 2018

Konzert 2018.12: Garbage

17.9.2018, E-Werk Köln
Support: Dream Wife

Endlich wieder Garbage! Für mich einer der besten Live-Acts überhaupt. Und das nicht nur wegen der wundervollen Shirley Manson, sondern auch wegen der Fähigkeit, die sehr anspruchsvoll produzierten Alben relativ rau, aber trotzdem nicht zu verschrammelt live zu präsentieren. Zwar sind die Stücke live deutlich weniger elektronisch und viele Details der genialen Produktion fehlen live, aber sie schaffen es, den bestmöglichen Kompromiss zwischen Studio und live rauszuholen. Besonders spannend war dieses Konzert aus 3 Gründen: 
1. es ist die 20 Jahre Jubiläumstour meines Lieblingsalbums „Version 2.0“
2. ich war auf dem Konzert der Original-Tour vor 20 Jahren (übrigens schräg gegenüber im Palladium)
3. die Jubiläumstour ihres ersten Albums war der Hammer, da wirklich das komplette Album inkl. aller B-Seiten gespielt wurde

Die Vorgruppe aus London (Dream wife) war anfangs interessant, aber dann recht gleichtönig. Die Musik irgendwo zwischen Punk und Grunge, der Gesang zwischen Punk, Rap und Touret. Die sehr hübsch anzusehende Sängerin ist eine echte Rampensau, aber ihre Gesten und Moves waren nicht sehr facettenreich. Etwas nervig fand ich dann, dass sie bei ihrem Gesang sehr oft nach ausklingen des selbigen, ihren Mund offen stehen ließ. Das erinnerte mich dann schnell an eine Gummipuppe mit Blowjob-Mund.








Beim letzten Konzert in Köln beschwerte sich Shirley Manson auf Facebook, dass die Stimmung sehr schlecht gewesen sei und kaum einer mitgesungen oder auf ihre Worte reagierte. Meiner Meinung nach ist das halt auch schwierig, wenn die Hälfte der Songs Raritäten sind, die selbst die Hardcorefans nur flüchtig kennen. Die Fans lieben es zwar, aber für die Stimmung ist es schwierig. Scheinbar war sie da etwas nachtragend, denn die erste halbe Stunde hat sie kein Wort gesprochen, was eigentlich sehr untypisch für sie ist. Schließlich taute sie dann doch etwas auf und war wieder ganz die Alte.

Was allerdings deutlich wurde, war ein Vorwurf, den sich Garbage bereits 1998 beim Erscheinen ihres zweiten Albums gefallen lassen mussten: Es sei überproduziert. Die Kraft vom ersten Album mit Songs wie „Vow“, „Queer“ oder dem genialen „Only happy when it rains“ sei verloren gegangen. Ich finde das zwar überhaupt nicht, aber live war das schon ein Problem. Die sehr aufwändige und technisch ausgefeilte Produktion des Albums generierte auf dem Album eine Stimmung zwischen Aggresion und Melancholie, die ich persönlich bis heute unerreicht finde. Live geht die Melancholie fast komplett verloren und die Aggression gewinnt überhand. Während die fehlenden Keyboards theoretisch durch einen zusätzlichen Keyboarder gelöst werden könnten, kann der zweistimmige Gesang von Shirley oder die fehlenden Special-Effects live nicht dargeboten werden. Deshalb gefallen mir die Live-Versionen nicht ganz so gut. Dazu kommt, dass die B-Seiten dieser Ära nicht so stark waren, wie die B-Seiten-Hits des ersten Albums (z.B. Crush#1, Girls don‘t come, Sleep oder Driving lesson).

Trotzdem war es wieder ein tolles Konzert. Auch wenn besonders bei meinem Lieblingslied „The trick is to keep breathing“ das Manko mit der Produktion sehr deutlich wurde. Wobei Shirley vor dem Song die Geschichte eines Onkels erzählte, der von einer Brücke sprang. Sie bekam dann erstmal kaum einen Ton raus, weil sie die Tränen unterdrückte, was dann doch sehr rührend und authentisch rüber kam...























































Samstag, 15. September 2018

Konzert 2018.11: Rick Astley

14.9.2018, Batschkapp Frankfurt
Support: Elise LeGrow

Nein, ich war nie Fan von Herrn Astley. Mir ist es auch Wurscht, ob er für oder gegen den Brexit ist. Ich kann aus britischer Sicht beide Standpunkte gut verstehen. Seine 80er Hits waren halt typische Stock, Aitken, Waterman Produktionen, die etwas durch eine starke Stimme heraus stach. Together Forever, Never gonna give you up oder hold me in your arms waren nette Popsongs, die ich damals zur Kenntnis nahm, aber nie eine Platte erwarb. In meinem Online-Shop (discorder.de) biete ich ein paar 12“s von ihm an. Auf das Konzert ging ich eher als Begleitung.

Den support haben wir leider verpasst. Dazu kann ich also nichts sagen. Rick Astley war sympathisch, witzig und hat toll gesungen. Musikalisch. Trotzdem habe ich natürlich was zu meckern. Für 60€ in der Batschkapp hätte ich etwas mehr „Show“ erwartet. Die Lightshow war basic und etwas Besonderes ist auch nicht passiert. Der Sound war durchwachsen. Die Stimme war gut und auch die Drums schepperten nicht. Sonst habe ich allerdings oft nichts gehört. Die Keyboards waren seeehhr dezent und die Gitarren eigentlich kaum wahrnehmbar. Wenn ich mich schon über zu leise Gitarren beschwere, dann muss man sich schon wundern...

Trotzdem war es ein kurzweiliges Konzert.










Samstag, 1. September 2018

Liest hier jemand mit?

Hallo da draußen. Da schon ewig keiner mehr kommentiert hat, frage ich mich, ob überhaupt noch jemand meinen Blog liest. Für einen kurzes „Piep“ im Kommentar (gerne auch anonym) wäre ich sehr dankbar...