Donnerstag, 30. November 2017

Konzert 2017.10: Andreas Dorau

24.10.2017, Moussonturm Studio 1, Frankfurt 

Musikalisch gesehen, ist dieser Auftritt nicht weiter Erwähnenswert. Computerkonserve mit Schlagzeug und mittelmäßigem Gesang. Wer Herrn Dorau aber kennt, weiß, daß es hier auch nicht darum geht. Die Leute hatten Spaß, ich hatte Spaß, Dorau hatte Spaß. Also ein gelungener Abend.

Nur der Sound und die Luft im Raum waren mies...



Setlist hab ich keine gefunden, allerdings hat er außer „Demokratie“ nichts aus den 80ern gespielt.
Am 12.12. spielt er in Düsseldorf im Rahmen des „Lieblingsplatte Festivals“ sein 81er Werk Blumen und Narzissen komplett live.
Ich fahr hin und hab sogar noch ein Ticket übrig 😉

Konzert 2017.09: Saint Etienne

6.11.2017, Berlin Columbia Theater 
Support: Empire Escape 

Saint Etienne ist eine der Bands, die ich seit 1992 live sehen will, es aber noch nicht geschafft hatte. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie kaum in Deutschland gespielt haben. Und wenn, dann nie in meiner Nähe. Ich wäre ja nach Köln oder Hamburg oder sogar nach England gefahren, aber alleine wollte ich nie.

Als dann das neue Album „Home Counties“ erschien, hoffte ich mal wieder auf eine Deutschland-Tour. Statt einer Tour gab es mal wieder ein einziges Konzert. Und das in Berlin. Dieses Mal habe ich es anders gemacht. Ich hab nicht lang rumgefackelt, sondern sofort 2 Tickets gekauft, 2 Tage Urlaub eingetragen und beschlossen, zur Not auch alleine zu fahren. Ich stellte mich also auf einen Single Wochenend-Trip nach Berlin ein.

Wie immer konnte ich natürlich keinen begeistern wegen Saint Etienne an einem Montag nach Berlin zu fahren, aber ich hatte ja dieses Mal den Joker „Berlin“ (warum auch immer das ein Joker ist). Dafür fand sich dann eine Begleitung und so war es ein schönes verlängertes Berlin-Wochenende. OK, das Hotel hätte nach London gepasst und die Stadt versteckt vor mir jedesmal die coolen Orte. Prenzlberg ist nett und auch Kreuzberg hat schöne Stellen, aber ich steh mehr auf Hamburg. Für mich trifft es Peter Fox in „Schwarz zu Blau“ eigentlich sehr gut. Mal von den geleckten Touri-Attraktionen abgesehen 😉




Nun aber zum Konzert. Die Location ist super. Eine sehr schöne Größe und durch einen erhöhten Bereich im hinteren Raum sieht man selbst von hinten sehr gut. Wenn einem nicht gerade eine Backgroundsängerin, die wie Nena in 10 Jahren aussieht, im Weg steht...

Die Vorgruppe (Empire Escape) war sympathisch und hat melodischen Alternative-Pop gespielt. Wenn die Synths nicht vom Band, sondern von einem Keyboarder gekommen wären, hätte ich es noch besser gefunden. Hab mir trotzdem die CD gekauft.



Was soll ich sagen, natürlich hatte ich mal wieder riesige Erwartungen. Ich warte seit 25 Jahren auf das Konzert, hab mir 2 Tage Urlaub genommen, knapp 100€ für die Bahn und ca. 180€ fürs Hotel bezahlt. Alles wegen Sarah, Bob und Pete. Als die Band dann auf die Bühne kam, war ich irritiert: Ich sah Bob nicht. Meine Begleitung fragte mich, wer von den 7 Leuten auf der Bühne denn nun zur Band gehört und ich mußte erkennen, daß das eigentlich nur 2 waren, während 5 Gastmusiker dabei waren. Grundsätzlich nicht schlimm, aber das Fehlen von Bob hat mich das ganze Konzert über beschäftigt. Das wäre so, als würde bei Depeche Mode statt Alan ein Fremder Mensch an den Keyboards stehen (Insidergag 😉). Und dann stand da auch noch die Backgroundsängerin genau vor Pete. Ich hab also eigentlich nur 1 Bandmitglied gesehen. OK, Sarah ist auch das Attraktivste Bandmitglied. Zumindest für mich, denn ich schätze die meisten anderen Gäste standen eher auf die 2 Jungs...











Musikalisch gab es keine großen Überraschungen. Durch die 7 Personen wurde gewährleistet, daß alles live war (inkl. Harmonica und Querflöte). Die Backgroundsängerin (Nena senior) war sehr gut (außer, dass sie mir im Weg stand). Meine Begleitung stellte dann sogar fest, dass Nena senior eigentlich sogar die bessere Sängerin ist, was man so sehen kann, wenn man Saint Etienne eigentlich nicht mag und/oder nicht kennt. Tatasächlich hatte Sarah mit ihrer zarten Stimme etwas Probleme gegen den Soundteppich von der Band anzukämpfen. Der Toningenieur hatte offensichtlich auch nicht seinen besten Tag, denn der Mix war sehr schwach. Schlagzeug und Gitarre waren mal wieder viel zu laut und scheppernd während Gesang und viele der Synthmelodien zu leise waren. Das war ja aber leider kein Einzelfall, sondern ist ein allgemeines häufiges Konzertärgernis. Die Musiker selbst waren OK und die Songs klangen recht nah an der Studioversion, aber auch trotzdem etwas anders. Also so, wie es sein soll. Natürlich nörgelte ich wieder an der Setlist rum. Mir kann man es halt nie recht machen, da ich meistens weder die Hits, noch die ganz aktuellen Songs hören will. Im Nachhinein war es OK. Direkt nach dem Konzert war ich wenig begeistert, da mich Sound, Bob‘s Abwesenheit und fehlende Songs (z.B. Hobart Paving, Avenue, Pale Movie, Milk bottle Symphony, Heading for the fair oder Last days of disco) zu sehr beschäftigten. Im nachhinein war das Konzert sehr schön und ich bin froh, daß ich da war...