Donnerstag, 12. November 2015

Konzert 2015.03: Midge Ure

Alter Speicher, Bad Homburg, 8.11.2015

Mal wieder ein Midge Ure Konzert. Und dann noch ein Spontanes, denn einer Freundin ist die Begleitung abhanden gekommen. So kam ich in den Genuss, eines Harmony FM exklusive Konzerts, wo man nur Tickets gewinnen, aber keine kaufen konnte. Das Konzert selbst war ein Ausschmitt seiner aktuellen "Breathe again" Tour mit entsprechender Begleitung von West India Corporation (also eine zweite Gitarre und Violine, bzw, Akkordeon oder Mandoline). Das wirkte vor allem bei Vienna genial, denn dadurch wurde die Original-Melodie von Billie Currie perfekt gespielt. Ansonsten war es eher eines seiner schwächeren Konzerte, denn das Album Breathe finde ich nicht ganz so spannend. Dennoch ist Midge einer der sympathischsten und besten Performer, die ich kenne. Und bei der Autogrammstunde im Anschluss habe ich mich geärgert, dass ich nicht daran gedacht habe eine schöne alte 7" in clear vinyl oder etwas Ähnliches mitzunehmen...



Konzert 2015.02: Garbage

20 Jahre Queer, Köln, Palladium, 31.10.2015

Support: Dutch Uncles aus Manchester

Schlimm genug, dass ich erst im Oktober mein Konzert Nummer 2 habe, aber 4 Stunden stehen ist echt nix mehr für mich. Bereits nach der Vorgruppe hätte ich einen Rollator gebraucht. Aber es hat sich gelohnt. Wie eigentlich immer bei Garbage...

Die Dutch Uncles waren OK. Das klang nach typisch Manchester. Ein bisschen New Order, etwas Happy Mondays und eine Prise Durutti Coloumn. Wobei ich es immer etwas enttäuschend finde, wenn Bands 3 Synths auf der Bühne haben, aber eigentlich nur 2 Sounds verwendet werden. Das echte Xylophon war aber ganz nett...


Garbage begannen dann mit einem Video auf eine Leinwand, die zugleich Vorhang war. Den ersten Song spielten sie dann auch noch hinter diesem Vorhang mit Halloween Masken. 


Zum Konzert sei erwähnt, dass es sich dabei um ein Jubiläums-Konzert zum 20jährigen Jubiläum ihres ersten Albums "Garbage" handelte. Was soll ich sagen: Garbage haben es als erstes geschafft ein solches Konzert Konsequent durchzuziehen. Das heißt, sie haben wirklich ALLE Titel aus dieser Epoche gespielt. Inklusive ALLER B-Seiten. Als Bonus gabs noch 2 Titel des zweiten Albums. Was hätte ich dafür gegeben wenn das Human League, Ultravox, OMD, Heaven 17 oder Kraftwerk genauso Konsequent durchgezogen hätten. Diese Bands haben das leider nicht ganz hinbekommen (auch wenn diese jeweiligen Konzerte super waren). Allerdings habe ich bei diesem Konzert gemerkt, warum es andere vielleicht nicht ganz so gemacht haben: B-Seiten kennt halt nicht jeder und das drückt etwas auf die Stimmung. Nur der Hardcore-Fan weiß das zu würdigen und die sind doch meist vom Aussterben bedrohte Arten. 


Die Stimmung war also so lala. Ich hatte deshalb auch etwas Angst, daß Sängerin Shirley Manson, wie bereits beim letzten Konzert in Köln vor 2 Jahren, auf Facebook über die Stimmung meckert. Aber scheinbar hat sie die vielen Kommentare (unter anderem von mir) verstanden und akzeptiert, daß Deutschland nicht als Land der ausgelassenen Stimmung und Textsicherheit englischsprachiger Texte bekannt ist. Ich hatte damals in einem Kommentar geschrieben, sie solle mal auf ein Konzert von den Ärzten, den Toten Hosen oder Helene Fischer gehen. Da wird jede Silbe mitgesungen. Aber ihr schottisches Genuschel ist halt nicht unbedingt dazu geeignet...

Musikalisch war das ganze wie gewohnt sehr gut. Die Band wirkte zwar etwas ausgelaugt, aber die Songs waren hervorragend umgesetzt. Hervorragend heißt bei mir "wie auf Platte". Nur die Singles "Stupid Girl" und "Only Happy When It Rains" waren etwas abgewandelt. "Stupid Girl" bekam wie bereits auf der letzten Tour einen pulsierenden Sequenzer hinzugefügt, was dem Song gut tut. Beim ohnehin genialen "OHWIR" wurde nur ein schönes Intro gebastelt bevor der Song wie gewohnt abgeht.

Am Anfang gab es wohl Probleme mit den Monitoren, bzw. den Ohrstöpseln. Dafür klangen die ersten Songs ganz gut. Bei "Driving Lesson" ging dann wohl garnix mehr. Das wurde abgebrochen und neu gestartet. Auch ganz witzig war, das während der Technikpause das Halloween Theme von John Carpenter zum Einsatz kam...