Sonntag, 7. Oktober 2012

Zu viele Synthies

Wer mich kennt weiss, dass man diesen Satz aus meinem Mund eigentlich genauso wenig erwartet wie den Satz "Ohne Sport fehlt mir was". Berechtigterweise fragt sich der geneigte Leser (oder Leserin) nun warum es dieser merkwürdige Satz nun sogar zum Titel dieses Posts gebracht hat. Die Antwort ist einfach: Mich hat es ebenso verwundert, dass mir dieser Satz als erstes in den Kopf geschossen ist, als ich mir überlegte, wie ich am besten das Dead Can Dance Konzert letzte Woche beschreiben soll. Aber leider ist das einer meiner beiden Kritikpunkte zu dem Konzert. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr "echte" Instrumente auf der Bühne gewesen wären.

Um nicht alle Leser völlig zu schocken: Ich meine damit natürlich nicht mehr Gitarren oder Saxophone, sondern eher Leiern, Dudelsäcke, Lauten, Pauken oder sonstige mittelalterliche oder orientalische Instrumente, die bei dem Konzert leider überwiegend auf Synthies, bzw. Samplern gespielt wurden. Meine Erwartungen diesbezüglich waren wohl etwas zu hoch, denn eigentlich hätte es mir klar sein müssen nachdem so wohl das neue Album von DCD, sowie auch das letzte Soloalbum von Brendan Perry extrem elektronisch waren.

Das Merkwürdige bei der Sache ist ja, dass jeder der mich kennt weiss, dass ich absoluter Synthpop-Fan bin und es mir eigentlich gar nicht genug Synths auf der Bühne sein können. Aber nicht bei DCD! DCD sind keine Synthpop-Band. Sie spielen in einer eigenen Liga voller Mythologie und Eigenständigkeit. Und genau die geht verloren...

Der zweite Kritikpunkt ist schlicht und ergreifend die Set-List. Leider haben Lisa & Gerard von meiner persönlichen DCD BestOf Playlist gerade mal 2 Titel gespielt. Die waren auch genial, aber leider lag der Schwerpunkt neben dem neuen Album leider auf den beiden letzten Album vor Ihrer damaligen Trennung. Sprich: Eher arabisch-orientalisch. Und das brauch ich überhaupt nicht...

Dennoch sei erwähnt, dass das Konzert sehr gut war. Die beiden haben hervorragend gesungen, der Sound war phantastisch (wenn auch etwas leise) und auch das Lichtkonzept war sehr stimmungsvoll.

Insgesamt würde ich 7 von 10 Punkten geben.

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