Mittwoch, 8. Juni 2016

Schottland 2016.05: Skye > Stromness (Orkneys)

Der zweite Tag der Passage zu den Orkneys begann mal wieder mit heftigem Wellengang, der auf einmal an unseren unsere Wand knallte. Grund dafür war, daß uns nun die äußeren Hebriden nicht mehr vor der offenen See schützten. Von nun an wurde es etwas "bewegter". Da ich mal vor 8:45 am Buffet war, gab es mal etwas mehr Auswahl zum Frühstück. Mir wurde dann berichtet, dass wohl Rolf und der glorreiche Schorsch kurz zuvor einen Orca gesehen haben. 2 Meter am Schiff. Allerdings gibt es dazu unterschiedliche Aussagen und keine Beweise. Ich lass das mal so stehen...

Allerdings wurde der Seegang von Leuchtturm zu Leuchtturm rauher. Wir befürchteten Schlimmes, da wir noch immer nicht Cape Wrath (nordwestlichster Zipfel Schottlands) umfahren hatten. Dort trifft der offene Atlantik aus Island/Grönland/Amerika auf unseren gemütlichen Flow aus den Hebriden. Um ums noch mehr zu beeindrucken, bildete der Übergang der beiden Strömungen einen dichten Nebel durch die Temperaturunterschiede des Wassers. Am Rande erwähnt: die Sonne scheint trotzdem immernoch und ich habe einen Sonnenbrand.

Der Nebel des Grauens kam näher und wir trauten uns aus lauter Furcht nicht mal einen Frühstücks-Whisky zu trinken. Und das zu Recht, denn als wir in den Nebel fuhren, wurden wir ziemlich durchgeschüttelt. Die Strömungen erzeugten Wirbel und Wellen im Nebel, die einem Bild von Caspar-David Friedrich ebenbürtig waren. Selbst Alphatier 1 outete sich als Seekrankheitspflasterträger. Als ich im sahte "Mir geht's eigentlich gut, ich bin nur Müde" kratzte das etwas an seinem Ego und er tat mir etwas Leid. Nachdem ich einige tolle Fotos machte (folgen noch), stellte ich fest, dass es eine ganz schlechte Idee ist unter Deck zu gehen und zu duschen. Danach war mir das erste Mal etwas schlecht. Das ließ zwar an Deck wieder nach, aber ich bekam das erstmal nicht wieder weg.



Erst als wir die Wirbel überstanden hatten und Jakob eine Stelle zum Fischen ansteuerte, wurde es wieder besser. Ich habe aber weder gekotzt, noch Tabletten genommen. Ich bin ein wenig Stolz. Das Fischen hat übrigens Spaß gemacht. Fast die gesamte Crew hat sich mit Angeln bewaffnet und insgesamt 20 Fische gefangen. Hauptsächlich Kabeljau, aber auch einen Seelachs und eine Makrele. Daraus hat Jakobson dann eine köstliche Fischsuppe gekocht.


Danach ging es mit Sonne im Gesicht und saukaltem Wind um den Ohren weiter üner einen durchaus welligen Atlantik in Richtung Orkneys. Wir waren ziemlich fertig und haben freiwillig den ganzen Tag keinen Tropfen Alkohol angerührt. Da alle wie ein Schluck Wasser in der Kurve hingen, war es recht ruhig und harmonisch auf der Thalissa. 

Die glorreichen 7 schlugen erst wieder zu, als sie mich diskret von ihrem Essenstisch verbannten. Rolf und Fritz hatten die Ehre sitzen bleiben zu dürfen. Sie waren ja auch nicht so Böse zu ihnen...

Kurz nach dem nächsten Sonnenuntergang liefen wir dann endlich in Stromness auf den Orkneys Mainlands ein. Hier hatte ich nach 2 Tagen endlich wieder Netz und wir schlafen gleich friedlich im Hafen.

 

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