Samstag, 16. August 2014

Schottland Solo: Vorbericht 1

Es ist wieder so weit: Es zieht mich wieder in die Highlands!

Auch wenn die unter Kommunikations- und Navigationslegastenie leidende Chipsvernichtungsmaschine letztes Jahr nicht wirklich böse oder nervig war, so hat sie mir dennoch nicht das Gefühl nehmen können alleine im Urlaub zu sein. Ich wage nun also ein neues Experiment: Ich fahre gleich alleine. Ohne Beifahrerin werde ich wahrscheinlich öfter mal mit "Siri" sprechen, bzw. das Navi anwerfen. Ich will ja nicht permanent am Straßenrand stehen und Karte lesen. Wobei: eigentlich habe ich das letztes Jahr gezwungenermaßen auch so gemacht. Ich hab die Karte schon fast auswendig gelernt und an der Westküste und auf Skye brauche ich eigentlich keine Karte mehr.

Auch wenn es etwas paradox klingt, habe ich etwas Schiss davor zu einsam zu sein. Paradox in erster Linie deshalb, weil ich mich eigentlich besonders auf die Menschenleere in Schottland freue. Ich weiss nicht, ob ich es schon einmal thematisiert habe, aber ich mag Menschen eigentlich nicht besonders. Diese Abneigung verhält sich auch linear zur Anzahl der Menschen. Einzelne Menschen mag ich durchaus. Manche liebe ich sogar. Aber das sind doch eher Einzelfälle. Menschen als Spezies halte ich für gierig, egoistisch, überheblich, gewalttätig und ignorant. Die Erde würde gut ohne den Menschen klarkommen, aber der Mensch ohne die Erde hätte ein ernstes Problem. Menschen nehmen sich zu wichtig, obwohl sie eigentlich nur gaaaanz kleine Lichter im Universum und deren Geschichte sind. Aber genug philosophiert. Zurück zum Urlaub...

Ich fliege am 3.9.2014 nach Aberdeen und komme am 10.9.2014 zurück. In dieser Zeit werde ich hier wieder täglich ein Reisetagebuch posten. Zumindest so fern es die WIFI Verbindungen erlauben. Ich werde wahrscheinlich nicht so viel unterhaltsame Dinge zu berichten haben, da mir ein Läster-Objekt fehlen wird. Ich versuche dafür ein paar mehr Fotos zu integrieren. Vielleicht personifiziere ich aber auch meine virtuelle Beifahrerin "Siri" oder ich schreibe über mich selbst in der dritten Person. Mal sehen...

Der Vorteil des alleine fahrens ist unter anderem, dass ich eigentlich nix planen muss. Ich kann theoretisch täglich meine Route ändern. Konkret geplant ist eigentlich nur der "Applecros-Pass", den ich gerne ohne Nebel fahren würde, die "Fairypools" auf Skye, der Ort "Lochgoilhead" und die Insel "Mull". Alles andere ist Optional. Wobei die Pools auf Skye eine kleine "Wanderung" von ca. 45Min. erfordern. Ich habs trotzdem vor und da ich alleine bin, hab ich ja auch mein eigenes Tempo. Vielleicht fahr ich sogar zwischendrinnen nach Glasgow auf ein Konzert der Pet Shop Boys. Da ich für mich selbst auch nicht so viel Wert auf die Unterkunft lege, bin ich auch da recht flexibel und muss mit der Suche danach nicht so viel Zeit opfern.

Andererseits macht mir das Ausarbeiten einer Route im Vorfeld sehr viel Spass. Vielleicht plane ich trotzdem eine Route, an die ich mich dann ja nicht halten muss 😉

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen