Samstag, 1. Dezember 2012

Helden der 80er Wochenende

Seit Wochen fieberte ich dem Wochenende 16./18. November entgegen: Am 16. spielten Human League in Saarbrücken und am 18. Anne Clark in Darmstadt. Ultravox waren ja leider während meines Urlaubs auf Tour und Heaven 17 kommen am 10.12. nach Aschaffenburg. Ach ja, und Midge Ure kommt noch Solo nach Frankfurt ins Bett. Aber eins nach dem anderen. Erstmal Human League:

Viele denken ja, die gäbe es garnicht mehr und reden von Comeback. Das ist Unsinn. Sie haben nie aufgehört Musik zu machen. Sie brauchen nur immer relativ lang für ihre Alben. Deshalb sind ihre Konzerte auch recht selten. Die letzte Tour war 2006 zum Anlass 25Jahre "Dare" (das Album mit don't you want me drauf). Damals war es quasi das tolle Album plus die Hits. Das war etwas lala, denn viele der Singles fand ich nie sooo toll.

Dieses Jahr hatten sie ein neues, tolles Album am Start, von dem sie auch einiges spielten. Vor allem mein Lieblingstitel "Sky" hat mich sehr begeistert. Aber auch die älteren Titel wurden sehr gut, da authentisch präsentiert. Auch die Mädels sangen deutlich besser als noch vor 6 Jahren (auch wenn meine Begleitung das anders sah :-)). Die Show war überschaubar, aber irgendwie sehr sympatisch und auch, wenn ich erstmal enttäuscht war, dass 4 meiner Lieblings-Songs (Circus of death, black hit of space, dreams of leaving und things that dreams are made of) nicht gespielt wurden, fand ich das Konzert super und bereue nicht, dafür nach Saarbrücken gefahren zu sein. Danke auch an meine beiden Reisebegleiter. Es war ein echt netter Abend...

ps: Vorgruppe war übrigens Equatronic (auch sehr netter synthpop)
ps2: Ballastwissen: Heaven 17 besteht zu 2/3 aus der Ur-Besetzung von Human League (aus der Zeit stammen 3 meiner 4 Lieblingstracks) und hin und wieder spielen die Live was Altes :-)

Nun zu Anne Clark: Das Konzert war leider saulangweilig. Die alten Tracks, über die ich mich an sich sehr gefreut habe (now, heaven, world without warning, sleeper in metropolis, our darkness und killing time), waren leider ohne die gute alte elektronische 80er-Kälte nicht mehr ganz so toll. Besonders Killing Time war eine Riesen-Enttäuschung (ist aber auch eigentlich eines meiner Lieblingslieder). Die depressive Kälte und die minimalistische Instrumentierung des Originals war komplett weg. Der Drummer prügelte sinnlos auf den Becken rum und die Synth-Sounds waren nichtssagend und viel zu leise. Der Pianist und Cellist waren zwar insgesamt nicht schlecht, aber bei dem Song auch eher unpassend. Leider bin ich da sehr konservativ: Ich mag keine neuen Interpretationen meiner alten Klassiker. OK, wenn sich die Grundstimmung des Songs nicht ändert, kann ich mich damit anfreunden, aber nicht, wenn man einen Song so verwurstet. Bei den anderen alten Songs war es zwar nicht ganz so schlimm, aber tendenziell waren immer die durchaus vorhandenen Electronics zu leise und der Rest zu laut. Das hat die Songs auch teilweise komplett unkenntlich gemacht. 

Ach ja, die neueren Songs haben mich fast ausschliesslich zu tode gelangweilt. Jetzt weiss ich, warum ich mir seit Jahren kein Album mehr von ihr gekauft habe, sondern mir erst kurz vorm Konzert die letzten Alben gerippt habe...:-)

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