Dienstag, 30. Juli 2019

Thomas - allein auf Malle: Tag5

Greta hat mich heute nicht lieb, denn ich habe jede Menge Abgase verblasen. Da heute kein Markt in der Nähe ist und ich keine Lust auf einen ganzen Tag Single-Strand hatte, war es aber leider unvermeidlich. Da ich morgen in den Norden nach Artá fahre und übermorgen nach Sineu in die Inselmitte, entschied ich mich heute für den Süden. Alternativ hätte ich mich auch Richtung Nordwesten aufmachen können. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht so weit fahren wollte. Polença heb ich mir fürs nächste mal auf. Dann vielleicht mit Begleitung;-)

Da ich heute morgen lange mit mir selbst und mit Googie, Chantal, Dany und Hybi über die Tagespläne diskutieren musste, kam ich erst gegen 10:00 los. Ich hatte sogar ein Minifrühstück (Kaffee, Obst und Ministückchen) zu mir genommen. Die Leute sind genauso wenig spannender geworden, wie das Frühstück. Zeit zum Aufbrechen...

Leider gibt es keine lustigen Anekdoten von der Fahrt. Ich habe weder Chantal, noch Googie mitgenommen, sondern habe ganz oldschool mit Karte, Gedächtnis und Beschilderung navigiert. Ergebnis: kein einziges mal verfahren, aber einige spontane Strecken entdeckt und benutzt. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und ich habe überall Parkplätze gefunden. Für euch klingt das vielleicht langweilig, aber ich fand es sehr entspannend.

Cala D‘Or fand ich immernoch furchtbar touristisch. Es war mir weder einen Stop, noch ein Foto wert. 

Da ich mir Portopetro bereits kannte, bin ich nur durchgefahren. Die Strecke hatte ich so auch nur genommen, da ich keinen Bock hatte, schon wieder durch S‘Horta, Calogne und vor allem S’Alqueria Blanca hinter irgendwelchen Rentner-Touris mit Gaspedal-Phobie herzueiern.

Im Südosten führen alle Wege über das traumhafte Santanyi. So auch der Weg zu meinem ersten Ziel Cala Figuera, dass einer der letzten alten Häfen Mallorcas sein soll. Und was soll ich sagen: genau so ist es. Eine wunderschöne natürliche Hafenanlage und ein unaufgeregter Ort mit schönen Restaurants am Hafen. Leider war es zu früh zum Essen, aber ich vermute, hier gibt’s prima Fisch. Selbst Dany und Drogon wollten direkt in die Befestigungsanlage mit Höhle einziehen. Der Ort reiht sich in die Liste meiner bisherigen Lieblingsorte der Insel (Santanyi, Soller, Portopetro, Artá und Palma) ein.













Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel entdeckte ich einen kleinen Abzweig zun Cap des Moro im Naturschutzgebiet Mondragó. Die kleine enge Weiße führte mich durch zirpendes Buschwerk, Fincen mit Olivenbäumen und kleine Häuseransammlungen. Zunächst landete ich am Strand Mondragó, aber leider gab es da nur einen kostenpflichtigen Parkplatz und ich konnte den Strand nicht bewerten. 5€ nur um mal kurz zu gucken war mir dann doch zuviel. Könnte aber ein echter Geheimtip sein. Zwei Straßen zurück führte dann ein noch trampeligerer Trampelpfad zu einem kleinen Parkplatz. Nach einem kleinen Fußweg wurde ich mit einer sensationellen Aussicht belohnt. Das Cap des Moro.













Nächster Halt: Cap Salines, der südlichste Zipfel von Mallorca. Der Weg dorthin führte mich durch den hübschen Ort Es Llombards. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich aber nur durch und bewunderte beim Vorbeifahren mehrere nette Bars und Restaurants, die aber teilweise Ruhetag hatten. Von der Straße nach Ses Salines ging dann wieder eine kleine Weiße ab. Die Straße hat was vom Highway to hell. Bei glühender Hitze kerzengerade durch eine trockene Steppenlandschaft. Am Ende der Straße parkten ca. 509 Autos beide Seiten der Straße zu. Ich Wollte ja nur einen Blick riskieren und fuhr bis zum bitteren Ende der Straße. Dort stand ich dann vor einem verschlossenen Tor zu einem Leuchtturm. Für ein schnelles Foto war die Perspektive scheisse, also wollte ich enttäuscht genervt wieder umkehren, als das 5. der 509 Autos wegfuhr. Geistesgegenwärtig platzierte sich Hyb San wie von selbst in der Parklücke. Am verschlossenen Tor ging ein Trampelpfad an der Mauer zum Leuchtturm-Gelände entlang, der direkt am Meer mit bestem Blick auf den Leuchtturm endete. Die Insassen der 509 Autos pilgerten an einem Zaun entlang Richtung Südwesten. Keine Ahnung, ob da noch ein Sandstrand kommt, aber nach 10 Minuten kehrte ich nassgeschwitzt um. 















Nächster Halt: Sant Jordi. Laut meinem Chef ein sehr schöner Ort. Laut mir: leicht mondän, steril und stinklangweilig. Ein Foto hab ich immerhin gemacht...



Langsam war mir echt warm und ich hatte Hunger. Mein Plan war jetzt zum Strand von Cala Santanyi zu fahren, ins Wasser zu hüpfen und auf dem Weg dahin eine der diversen Futterstellen im netten Ses Salines oder im bereits erwähnten Es Llombards aufsuchen. Das hat nicht so geil geklappt, da ich mitten in der Siesta die Orte durchquerte. Weil der Strand recht voll war und ich meinen 50 shades of red ohne Schirm keine Sonne zumuten wollte, wurde auch aus Plan B nix: die gelobte Strandbar. Plan C: im hübschen Santanyi etwas essen. Liegt eh aufm Weg. Da mein „Pablo“ leider wegen eines Trauerfalls geschlossen war, landete ich bei Plan D: Ein anderer Laden in Santanyi. Ich gab deren Tapas eine Chance. War OK, aber nicht abendfüllend.













Der Abend endete also wiedermal mit der Nahrungssuche. Irgendwie fühle ich mich zeitweise wie ein Neandertaler auf der Jagd. Eigentlich habe ich ein weiteres Restaurant mit Top-Bewertungen in meinem Kaff gefunden, aber dort waren angeblich ALLE Tische reserviert. Ich hatte eher das Gefühl, dass sie keinen Tisch für eine Einzelperson in Flipflops und Game Of Thrones T-Shirt haben. Und dabei hatte ich Dany und Drogon noch garnicht aus dem Rucksack geholt...

Da auch meine beiden Entdeckungen um die Ecke Ruhetag haben, landete ich dann in einer Grill-Bar 2 Ecken weiter. Dort waren 90% Einheimische, was mir Mut machte. Wobei einer von denen sicher für die „Mutige Kartoffel“ und die „Kroketten der Grobmutter“ verantwortlich ist. Das Essen war dann auch entsprechend bodenständig, aber lecker.







Jetzt gehen mir 3 Jungs nebenan tierisch auf den Sack. Bei den rumpelt es permanent, die lachen und rülpsen und schreien rum. Was wären Kinder als Nachbarn toll...

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