Donnerstag, 25. Juli 2019

Thomas - allein auf Malle: Tag1

Auch wenn ich es etwas befremdlich fand, mit Sonnenbrand aus der 40° Heimat in den Urlaub in den Süden aufzubrechen, wo es knapp 10° kühler ist, war der Start in den Urlaub sehr entspannt. 



Ich war sehr zeitig am Flughafen und konnte völlig relaxed alle Hürden nehmen. Für Gepäckaufgabe und Sicherheitscheck habe ich insgesamt gerade mal 15 Minuten benötigt. Danach konnte, bzw. musste ich das Treiben am Gate beobachten. Es erschienen insgesamt 5 Gruppen junger Männer, die entweder einem Fußballverein angehören oder an einem Junggesellenabschied teilnehmen. Oder es waren einfach nur blöde Vollproleten. Auf jeden Fall entsprachen sie jedem blöden Ballermann-Klischee. Sie haben bereits um 10:00 Bier in sich rein geschüttet und ihrem rumgeprole zufolge, war das nicht der erste Alkohol des Tages. Sie trugen alberne T-Shirts mit der Aufschrift „Don Micki“ (gemeint ist Krause, der so tiefsinnige Schlager wie „10 nackte Frisösen“ verfasste) oder „Trinkliga“ im Design des Logos der „Bundesliga“. Auch ein paar nicht jugendfreie Grafiken waren zu sehen...

Passend dazu sammelten sich auch kleine Grüppchen Frauen, die perfekt ins Beuteschema der Jungs passen könnten. Arschgeweih, Frenchnails, Tattoos bis zum Hals, Fransenhandtasche und viel zu enge Hosen. Wenn es nach Dani und Drogon gegangen wäre, würde das Terminal 2 in Flammen stehen...

Glücklicherweise war dann aber doch wenigstens der halbe Flieger mit halbwegs normalen Menschen gefüllt. Obwohl das leider nicht verhindern konnte, daß nach der Landung geklatscht und gejubelt wurde. Nachdem ca. ein dutzend nett aussehender Mädels an mit vorbeizogen, verbrachte ich den Flug neben einem älteren Mann mit meiner Statur, der mir alle 10 Minuten beim Umblättern seiner Bildzeitung den Ellenbogen in die Rippen rammte. Hinter mir unterhielten sich 2 Mädels über komische Geräusche im Triebwerk und warum man einen Absturz sowieso nicht überleben könne. Ich kenne Menschen, die hätten die Mädels im Klo eingesperrt...

Nachdem wir bereits in Frankfurt am äußersten Zipfel des Flughafens gestartet sind (das war schon fast Neu-Isenburg) und dann ca. 15 Minuten Flughafenbusrundfahrt gemacht haben, kamen wir auch konsequenterweise am Arsch von Palmas Flughafen an. Wir mussten gefühlte 20 Kilometer quer durch den Flughafen zur Gepäckausgabe wandern. Am Mietwagenschalter entschied ich mich dann für ein Upgrade auf einen Hybrid-Toyota. Fand ich irgendwie ganz sinnvoll wenn ich da viel rumfahre. Allerdings fremdeln wir noch etwas, denn die Menüführung von Toyota finde ich Kacke.

Nachdem ich feststellen musste, dass Mallorca zur Zeit sehr trocken ist und von Palma bis Campos quasi eine lange Baustelle ist (nicht dass da jemand tatsächlich was bauen würde 🙄), kam ich am Hotel an. Wer mich kennt, weiß, wie ich gekotzt habe, weil das Hotel keinen Parkplatz hat. Der Empfang war sehr nett und der erste Eindruck war auch OK. Die Zimmer sind zwar klein und nicht gerade eine innenarchitektonische Meisterleistung, aber das Bett ist breit, es gibt Klimaanlage, Kühlschrank und Balkon mit Meerblick (und Nachbarschaftsblick). Und die Dusche hat geilen Druck. Der Außenbereich ist echt toll. Rund um die Klippen gibt es mehrere Nischen mit Bäumen und Mäuerchen, in die man sich zurückziehen kann und es führt ein Leiterchen von den Klippen ins Wasser. Die anderen Gäste kann ich noch nicht so richtig bewerten. Auf den ersten Blick scheinbar ganz OK. Mir sind nur relativ viele Bilderbuch-Pärchen (jung, gut gebaut, tätowiert, gebräunt) aufgefallen, die mich ja doppelt zum Kotzen bringen. In mir kam der Verdacht auf, dass die Bude hier ein Liebesnest für die Proleten ist, deren letztjähriger One-Night-Stand am Ballermann eine Art Beziehung zur Folge hatte. Vielleicht sehe ich nächstes Jahr hier einen Micki Krause Fan mit einer stark Tätowierten Tussi wieder... Morgen weiß ich mehr, denn die Wände sind sehr hellhörig ;-)










W




Der nächste Sandstrand ist ca. 10 Minuten Gehweg entfernt. Auf dem Weg dahin ist mir aufgefallen, dass jedes zweite Geschäft/Bar leer steht oder geschlossen ist. Und das in der Hauptsaison. Hier läuft es scheinbar nicht ganz so gut. Es gibt zwar trotzdem noch einiges an Restaurants und Bars, aber die haben eher den flair einer Bahnhofskneipe aus den 70ern. Der Strand ist OK, obwohl das Wasser dreckig und pisswarm (schätze ca. 28/29°) ist und der Strand sehr kindgerecht flach und ohne Wellengang ist. Interessanterweise waren am Strand sehr viele Spanier und durch die Safes an den Schirmen kam ich alleine gut klar. Das Bier war kalt, der Kaffee gut. Trotzdem fahr ich morgen mal an einen anderen Strand.















Was mir am meisten Sorgen machte, kam näher: das Abendessen. Da ich Halbpension gebucht hatte (war nur 50€ teurer), dachte ich, es wäre weniger unangenehm abends im Hotel zu essen, als irgendwo hinzufahren. Das Essen wurde auch auf Booking.com relativ gut bewertet. Ich weiß allerdings nicht so genau warum. Das Buffet ist durcheinander und konzeptlos. Für ein Erwachsenenhotel ist der Kram auch sehr kindgerecht fade gewürzt. Einzig das Gemüse und die Kartoffeln waren lecker. Der Rest war so lala. Man kann es essen, aber man kann es auch lassen...
Und dann noch die grundsätzlichen Buffet-Probleme: Softdrinks kosten extra, alleine kann man nicht vernünftig gucken, weil dann der Tisch abgeräumt und neu belegt ist. Außerdem gibt’s Blechbesteck, dass sich verbiegt, wenn man es scharf anguckt und Bier gibt’s auch keins. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Buffet immer das Gegenteil von gemütlich ist. Immer ist irgendwie Gewusel, irgendwo ist immer eine Schlange oder es ist etwas leer. Ich mags einfach nicht. Morgen mach ich was anderes. Hab schon mal den Hafen gecheckt. Da gibt’s auch noch ein paar Alternativen.





Jetzt muss ich mich mal ums Wifi kümmern, denn das funktioniert nicht wirklich...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen