Sonntag, 28. Juli 2019

Thomas - allein auf Malle: Tag4

Nach einer merkwürdigen Nacht mit sporadischen Schlafphasen und einer nächtlichen Blogsession zwischen 3:00 und 5:00, konnte ich leider nicht ausschlafen, denn ich hatte ein Ticket für eine Bootstour gekauft, die um 10:00 zwei Käffer weiter starten sollte. Auf das Frühstück verzichtete ich heute, zugunsten zweimal mehr rumdrehen, vollständig. Die Kalifornierin berechnete 20 Minuten Fahrzeit, aber da ich hier ein gebranntes, kalabrisches Kind bin, plante ich großzügige 50 Minuten ein. Gebraucht habe ich 35 Minuten, da mich kalifornische Freundin Google - zu Chantals Freude - zweimal im Kreis fahren ließ, bevor ich beherzt mit einem mutigen Links-Lenkmanöver den Google-Teufelskreis verließ. Wahrscheinlich hatte ich auch beim zweiten Mal auf eine, für mich als Zielgruppe relevante, Werbefläche auf dem Weg nicht reagiert. 

Auch den richtigen Pier fand ich erstaunlich schnell und ich nahm meinen Platz in der (noch) sonnigen Schlange ein. Ich fragte mich, ob ich wohl gut genug mit Sonnencreme geschützt bin. Dabei ging mir durch den Kopf, dass ich scheinbar keine gute Eincremetechnik beherrsche, denn meine Hautfarbe ist zur Zeit vierfarbig: Weiß, Hellbraun, Dunkelbraun und Rot. Diese 4 Farben sind allerdings nicht halbwegs strukturiert vorhanden, sondern eher wie bei einer Kuh etwas scheckig über meinen ganzen Körper verteilt. Wiedemauchsei, ich hatte ja zur Not Sonnencreme dabei und konnte nacharbeiten. Nebenan sichtete ich übrigens auch einen netten Strand. Mal sehen...









Bereits beim Anlegen des Boots am Pier erkannte man einen leicht erhöhten Wellengang, denn das Manöver verlangte der Crew bereits alles ab. Zügig huschten wir diszipliniert über die, nur bedingt stabil liegende, Blanke auf die schwimmende Schiffsschaukel. Der Seegang wurde im Laufe der 4-stündigen nicht weniger und das Fotografieren dadurch nicht einfacher. Ich hoffe, ich kann ein paar Bilder später hochladen (wird aber ein getrennter Post, da es viele Bilder sein werden). Die Bootstour war zwar insgesamt ganz interessant, aber auch nicht die Offenbarung. Der Katamaran hat einen ziemlichen Zahn drauf, was einigen Mitfahrern nicht so gut bekam. Vor allem die etwas jüngeren Smombies machten mir Sorgen, da sie permanent auf ihre Smartphones glotzten. Mir wurde schon etwas schlecht, wenn ich die Kalifornierin kurz nach dem aktuellen Standort suchen ließ.










Der Glasboden war fürn Arsch. Bei voller Fahrt war garnix zu sehen, bei den Zwischenstops wirbelten die 2 Motoren beim Manövrieren so viel Dreck auf, dass man dachte man sei am Ganges am Waschtag und beim kurzen Schwimm-Stop musste ich ja schwimmen. Der Stop war sowieso schon zu kurz. Bis ich gescnallt hatte, dass wir jetzt ins Wasser können, war ich grad unter Deck und hab ein paar unspektakuläre Fische fotografiert. Oben hat es dann grad noch für einmal reinspringen (ja, Mama Sonja: ohne abkühlen und ein Eis hatte ich auch grad gegessen 😉😜) gereicht mit sofortiger Rückkehr bevor die Treppe wieder dicht gemacht wurde. Delfine gabs auch keine. Den Orca, den Blauwal, den weißen Hai, den Eisbären und den Riesenkraken konnte ich leider nicht schnell genug fotografieren. Sorry.









Die Smombies wurden übrigens immer blasser um die Nase. Erst beim Schwimmstip legten sie ihre Handys zur Seite, um ihre hübschen schlanken Körper im Bikini zu präsentieren. Natürlich musste man dann Selfie VONEINANDER machen. Ein besonders hübscher Smombie wartete später mit mir am Ausstieg in Cales de Mallorca, wo es wieder etwas länger dauerte, bis das Team bei dem Wellengang die Gangway sicher positioniert bekomnt. Sie stand also braungebrannt, noch in weißem Bikini, vor ihrem sehr von ihr beeindruckten Toyboy, distanziert und sehr von sich überzeugt vor der Gangway rum. Die 53. Welle war ihr dann wohl zu viel. Sie unterbrach ihr anmutiges dasein für einen kurzen Moment der Unbeherrschtheit: Sie kotzte im Strahl auf den Boden. Allerdings nahm sie innerhalb weniger Sekunden wieder ihre Haltung ein und schritt sehr zügig, aber anmutig über die Gangway. Gefolgt von ihrem sichtlich überforderten Freund...

Abschließend kann man folgendes zusammenfassen:
Ich habe ca. 109 Fotos geschossen, Bin hungrig und hab Lust auf Wasser. Dany und Drogon waren Seekrank und haben gekotzt, Hyb San war beleidigt, weil ich die Luft mit einem anderen verpestet habe (und das richtig heftig) und Chantal hat garnicht mitbekommen, dass ich weg war. Außerdem ist sie noch beleidigt, weil ich ihr seit heute mit meiner Freundin aus Silicon Valley fremdgehe.

Logische Folge: Ab zu meinem Lieblingsstrand mit meiner Lieblingsbar, den ich ohne Hilfe von Google oder Chantal finde und den selbst Hyb San inzwischen alleine findet. Da es inzwischen richtig bewölkt war und zwischenzeitlich sogar ein paar Regentropfen aufm Boot runterkamen, hoffte ich auf nicht allzuviel Betrieb am Strand. So war es dann auch. Wolken und Wind vertrieben scheinbar die Sonnenanbeter aller Herren Länder und ich bekam nachmittags um 15:30 einen prima Parkplatz, eine Liege unsonst und einen schönen Singletisch ohne murren in der Bar. Nach einem Salat und einem Sandwich (nicht fotogen, aber lecker) stürzte ich mich in die Fluten. Es war richtig guter Wellengang und ich amüsierte mich prächtig mit den Brechern. Um 17:00 kam sogar die Sonne wieder raus und ich chillte bis ca. 19:00...








Es folgte die tägliche Abendessen-Planung. Ich wollte dem Buffet nochmal eine Chance geben. Am Eingang las ich freudig erregt „Fish-Day“, was für mich Hoffnung auf Gambas, Paella oder Tintenfisch weckte. Leider vergeblich. Stattdessen gab es diverse Kleinigkeiten mit undefinierter „Fischbeteiligung“, Fischsuppe (püriert), Hühnerbeine (vielleicht ein Knurrhahn???), Pizza mit Meeresfrüchten und an der Kochstation Pasta mit Lachs. Ansonsten gabs das gleiche wie beim letzten Mal: Pommes, Potatas, Zucchinigemüse, Salatbar, etc...









Enttäuscht verließ ich das Hotel und machte mich auf den Weg zu einem der beiden Alternativen um die Ecke. Da das La Costa überfüllt war, landete ich in der Tapas-Bar von gestern. Heute gabs Burger, wie ihr schon gesehen habt. Und zwar einer der besten, die ich je gegessen hab. Eigentlich war es nur ein klassischer Baconcheeseburger mit Ziegenkäse. Allerdings waren die Buns hausgemacht (kross und oval), der Patty aus einheimischen glücklichen Schweinen und der Ziegenkäse von einem Bauern bei Felanitx. Das hat man geschmeckt...




Das bringt mich zu meinem morgigen Plan, bzw. dem Nicht-Plan. Eigentlich wollte ich in Richtung Nordwesten fahren, um dort richtig lecker zu essen. Es gibt da 2 Restaurants, die in Kitchen Impossible Verwendung fanden und einige weitere Empfehlungen. Allerdings gibt’s da 2 Probleme: 
1. Ohne Reservierung geht bei den guten Restaurants in der Saison garnix. So weit, so gut. Könnte ja meine Kalifornierin für mich erledigen. Dummerweise nehmen diese Etablissements  keine Reservierungen für eine Person an und selbst wenn ich Dany, Chantal oder Googlie als Begleitung angebe, vermute ich bei meiner Ankunft eine destruktive Reaktion zwischen Hausverbot und Zwangsjacke.
2. Die meisten meiner „Auserwählten Lokalitäten“ bieten mehrgängige Menüs an. Und das nur abends. Meine Lust, nachts noch 2 Stunden zurück zu eiern, hält sich sehr in Grenzen...

Mal sehen, wohin es mich morgen verschlägt. 

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