Samstag, 16. Dezember 2017

Konzert 2017.14: Andreas Dorau @ Lieblingsplatte

12.12.2017, Zakk Düsseldorf

Innerhalb von 2 Wochen zweimal Andreas Dorau sehen, klingt so als sei ich ein Mega-Fan. Bin ich nicht. Ich mag ihn zwar sehr gerne, aber das war jetzt Zufall. Kurz nachdem ich die Tickets für das Konzert der aktuellen Tour in FFM gekauft hatte, erfuhr ich von diesem einmaligem Event in Düsseldorf, wo er im Rahmen des Festivals „Lieblingsplatte“ sein Debut-Album „Blumen und Narzissen“ aus dem Jahr 1981 spielte. Vollständig und mit den Marinas und dem Pyrolator (aka Kurt Dahlke von Der Plan oder Fehlfarben). Das ist in mehrfacher Hinsicht erstaunlich, denn eigentlich hat Andreas Dorau mit dieser Zeit etwas Probleme, da er durch den großen Erfolg seines Megahits „Fred vom Jupiter“ damals zusammen mit Markus, Hubert Kah und Nena in die NDW-Kiste gesteckt wurde. In diese Kiste wollte er nie hinein, denn er sah sich immer mehr als Avantgarde-Künstler. Nicht umsonst war er beim Düsseldorfer Label „AtaTak“ unter Vertrag, die bekannt waren für Veröffentlichungen von Der Plan, Pyrolator, Holger Hiller, DAF oder Ja ja ja. All diese Künstler hatten nie etwas mit der NDW zu tun, wurden aber durch ihre oftmals dadaistischen Texte und naiven Cover-Gestaltungen zu ihrem leidwesen oft falsch verstanden. Ich sah ihn auch immer eher in der Nähe von Max Goldt und seinen Foyer des Arts. Umso erstaunlicher, das Herr Dorau nun ausgerechnet das Album präsentieren soll, das auch „Fred vom Jupiter“ enthält.

Ich war etwas skeptisch, ob die Songs, die damals teilweise von 16jährigen als Schulprojekt entstanden sind, heute noch funktionieren, wenn sie von 50jährigen präsentiert werden. Einfache Antwort: Jein

Die Marinas hatten sichtlich Spass und waren für mich auch das Highlight des Auftritts. Herr Dorau war zwar sympatisch wie eh und je, aber man merkte ihm an, dass er nicht ganz überzeugt von dem Konzept war. Auch wenn seine obligatorischen Textaussetzer wieder für Lacher sorgten, fand ich seinen Umgang mit den Mitwirkenden auf der Bühne teilweise sehr unherzlich oder sogar etwas zickig. Als hätte man ihn zu dem Event gegen seinen Willen überredet, denn alle anderen auf der Bühne wirkten deutlich besser gelaunt...

Ich hätte mir als überzeugter Elektro-Purist natürlich auch gewünscht, daß originalsounds von 1981 zum Einsatz kommen. Leider war die Performance aber weit weniger elektronisch als das Album seinerzeit. Trotzdem war es ein kurzweiliger Abend, der auch die weite Anreise mitten in der Woche rechtfertigte. Im ersten Teil wurde das Album vollständig gespielt, im zweiten Teil gab es einen Mix einiger neuerer Sücke, aber nicht unbedingt die großen Hits (außer Demokratie, dass dann sogar noch ein zweites Mal als Zugabe gespielt wurde).







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen