Dienstag, 18. November 2014

Konzert 2014.14: Midge Ure

Centralstation Darmstadt, 16.11.2014

Support: Pete MacLeod


Vorneweg: es war ein "Acoustik" Konzert. Und ich wußte es vorher und bin trotzdem hingegangen. Das liegt nicht nur daran, dass ich einer der größten Ultravox-Fans Deutschlands bin und jede noch so kleine Chance ergreife deren Sänger live zu sehen, sondern auch daran, dass diese Konzerte mittlerweile schon fast eine Tradition für mich und meine beste Freundin sind. Es war bereits das 4. Konzert dieser Art und ich weiss ganz genau was da auf mich zu kommt.


Der Support-Act war der schottisch nuschelnde Pete MacLeod, den ich als klassischen Singer-Songwriter bezeichnen würde. Er war sehr sympathisch, aber dadurch, dass ich kein Wort verstanden habe (weder gesungen, noch gesprochen), war es dann doch etwas langweilig. Ich habe mir daraufhin übrigens nochmal ernsthafte Gedanken über meine Pläne, nach Schottland auszuwandern gemacht...


Midge Ure ist für mich nach wie vor der Inbegriff eines Vollblut-Musikers. Er ist permanent auf Tour und spielt Solo-Gigs in der ganzen Welt. Und trotzdem spürt man jede Sekunde den Spaß, den er dabei hat. Zugegeben, seine Solowerke fand ich bis zum letzten Album "Fragile" eher durchwachsen und ich freue mich mehr über die Ultravox- und Visage-Hits. Diese Erfahrung hat er über die Jahre wohl öfter mit seinem Publikum gemacht, denn er kündigte seine neueren Solotitel mit dem Hinweis an, dass jetzt der Zeitpunkt für einen Toilettengang wäre, da die Leute ja eh lieber die alten Sachen hören wollen. Das hat er sehr selbstironisch und sympatisch gesagt. Für mich völlig zu unrecht, denn mir persönlich hätten es gerne mehr Tracks von seinem aktuellen Album "Fragile" sein können. Dieses Album werdet ihr in meinen Jahres-Charts 2014 wieder finden.


Leider finde ich im Netz keine Playlist, aber aus dem Kopf fallen mir folgende Titel ein:

Visage: Fade to grey

Ultravox: The Voice, Vienna, Lament, All fall down, Dancing with tears in my eyes, Hymn, Brilliant

Solo: Regrets, If I was, Call of the wild, Breathe, Dear god, Cold cold heart, No mans land, Fragile, Let it rise

Plus: Do they know it's christmas und ein Song, den ich nicht kannte und der nicht von ihm war. Er beschrieb ihn als seinen absoluten Lieblingssong. Muss was persönliches sein, denn der Song war echt stimkelangweilig...

Das Faszinierende an seinen Auftritten, ist die Dynamik und die ausgefeilten Arrangements die er nur mit Hilfe seines einzigartigen Gesangsstils und nicht minder einzigartigen Gitarrenspiels erreicht. Selbst monumentale Songs wie Vienna oder Dancing with tears in my eyes performed er absolut genial. Der dogmatische Akustikfanatiker mag kritisieren, dass er teilweise Hall, Echo und Flanger als Effekte einsetzt, aber dogmatische Fanatiker haben eh einen an der Waffel. Es hat hervorragend zur Performance gepasst und darauf kommt es an. Überflüssig zu erwähnen, dass es hier weder Lichteffekte, noch Dias oder sonstige Show-Elemente gab. Nur der Mann, seine Stimme, seine Gitarre und ein paar Effekte. Grandios! Nur das Licht für ein Foto war entsprechend mies... 😔

 

Zum Abschluss aber noch ein paar Songwünsche für die nächste Tour: Mind of a toy, Damned don't cry, Passionate Reply, Visions in blue, Your name has slipped my mind und I never wanted to begin.

PS: Gerne hätte ich auch das neue Album "Fragile" mit Band und allem drum und dran gehört. Das hätte das Album verdient, denn es ist sehr genial...

2 Kommentare:

  1. Ooooh...Midge Ure... fantastisch! Mir entgeht einfach zu viel, weil ich ungern unter Menschenmassen bin.. aber ich hab die Platten!

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    1. Menschenmassen sind mir auch ein Graus, aber bei einem Sitzplatzkonzert im Saal der Centralstation mit Publikum ü40 ist es wirklich nicht schlimm. Es war diesbezüglich echt harmlos. Und Midge Ure live zu erleben ist auf jeden Fall ein Erlebnis... ;-)

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