Samstag, 16. November 2013

When saints go machine

29.10., Wiesbaden, Schlachthof Gewölberaum
Support: Taragana Pyjarama

Der Support: Ich hatte noch nie einen Minimal-Electro-House Act live gesehen. Ich fand es sehr kurzweilig wie die 2 Jungs wie die bekloppten an ihren zahlreichen Controllern, Effekte und Synths rumgeschraubt haben.





When saints go machine sind ihrer Heimat Dänemark ein Top-Act und sie spielen dort in großen Hallen und sogar auf Stadion-Festivals. Man merkte ihnen an, daß sie es sehr genossen mal wieder einen Club-Gig zu spielen.

Mit Elektrokonzerten ist das so eine Sache. Letzte Zeit habe ich überwiegend 2 Kategorien erlebt: Entweder mit Unterstützung von Schlagzeug und Gitarre verrockt bis zur Unkenntlichkeit (z.B. Camouflage) oder es war langweilig, weil nur ein bis zwei Personen hinter einem Controller-Keyboard mit Laptop standen und ein mittelmäßiger Sänger alleine für die "Show" sorgen musste.

Alternativen gibt es durchaus. Mir fallen spontan 4 Möglichkeiten ein, wie man als Elektro-Act auch live einen guten Auftritt hinlegen kann.

1. Man bietet ausreichend visuelle action, wie Videos, Licht, Dias, Laser, etc. (z.B. Jean-Michel Jarre, Mylene Farmer, Kraftwerk, Hurts)
2. Der Sänger ist so geil, daß seine Anwesenheit ausreicht (z.B. Mesh, VNV Nation, Deine Lakaien)
3. Auf der Bühne steht massenweise Equipment, daß auch live benutzt wird (z.B. Vile Electrodes, Röyksopp, Jean-Michel Jarre, Deine Lakaien)
4. Die Band schafft es den Elektro-Charakter auch mit Hilfe einer Band gut rüberzubringen (z.B. Mylene Farmer, Human League, Heaven 17, Hurts)

Im besten Fall sind mehrere dieser Dinge parallel zu finden (z.B. Hurts, Mylen Farmer, Jean-Michel Jarre, Vile Electrodes, Deine Lakaien). Oder wie bei When saints go machine. Die 4 Dänen bieten außer den Visuals alles. Der Sänger hat trotz seiner Kermit-Stimme ohne Ende Charisma und bearbeitet seine Stimme auf der Bühne streckenweise zusätzlich mit diversen Effektgeräten. Die 2 Keyboarder sorgen mit zahlreichen Controllern, Launchpads, Effekten und Synths dafür, daß auf der Bühne ein Großteil des Sounds live erzeugt wird. Und selbst der Drummer schafft es, durch sein Spiel die Integrität des Sounds zu bewahren. Er spielt teilweise auch auf E-Drums, Drumpads und Launchpads.

Alles in allem einer der besten Live Elektro Acts, die ich bisher gesehen habe. Und das trotz der eher sperrigen Musik mit Avantgarde- und Jazz-Einflüssen.












—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

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