Mittwoch, 10. Februar 2016

Teneriffa - Tag 4

Heute haben wir etwas gemacht, was ich vorher nicht gedacht hätte: Wir waren auf dem Karnevalsumzug in Santa Cruz! Man muss dazu allerdings wissen, daß das angeblich der größte Umzug Europas und nach Rio, der zweitgrößte der Welt sein soll. Vor allem soll es hier auch Sambatanzgruppen geben, die denen in Rio ebenbürtig sein sollen.

Dafür, daß angeblich in dieser Woche ganz Teneriffa wegen des Karnevals Kopf stehen würde, erstaunte es uns sehr, daß uns 3 verschiedene Concierge nullkommanix an Informationen dazu geben konnten. Weder einen Tip ob besser mit Bus oder PKW, noch wann der Umzug beginnt oder wo genau er verläuft. Uschi wollte schon aufgeben, als ausgerechnet ich, als überzeugter Faschingshasser, darauf drängte eine weitere Person zu fragen. Uschi hat dann den Hotel-Chef persönlich fragen können und der gab uns die entscheidenden Tips. Wir fuhren mit dem Auto gegen 10:30 nach Santa Cruz und schauten uns erstmal etwas die Stadt an. Santa Cruz hat 220000 Einwohner und ist somit größer als meine Heimatstadt. Im Hafen stehen Bohrinseln und es liegen Fähren vor Anker. Am Stadtrand ist ein riesiges Industriegebiet und es gibt eine Fußgängerzone. Wir schlenderten durch das Palmetum (Palmengarten mit nahezu allen Palmen der Welt). Danach wurden wir langsam nervös wegen des Umzugs, der näher kam (Start: 16:00). Ich drängte Uschi zum Kauf einer Maske, um die Integrität der Veranstaltung nicht zu gefährden. Sie trug sie nur für ein Selfie...

Der Umzug begann mit ein paar Themenwagen: Studio 54, 80s Jam, Circus, etc... Leider ohne das passende Musik-Konzept. Es lief immer spanische BlaBla Musik. Hier wird übrigens weder mit Süßigkeiten rumgeworfen, noch gibt es einen albernen Ruf wie Helau oder Alaaf. Auch gesoffen wird nicht während des Umzugs, sondern erst danach auf einer Art Volksfest. Politik spielt hier auch keine Rolle. Es geht in erster Linie um Fantasievolle Kostüme, Musik und Tanz. Die ca. 8 Sambagruppen waren echt der Hammer. Tolle Kostüme, treibende Rhythmen und hübsche Mädels. Die Darbietungen dazwischen waren ähnlich unserer Umzüge mit der freiwilligen Feuerwehr Bickenbach oder dem Turnverein Wixhausen. Hier ist es halt der Gymnastikkurs Villaflor und die Zumba-Gruppe aus El Medano. Fazit: Der Tagesausflug hat sich wegen der Sambagruppen und Palmetum gelohnt, der Rest war so lala.

Abends waren wir essen im "El Templete" in El Medano. das Essen war der Hammer. Feine regionale Küche mit Pfiff. Selbst Uschi hat sich zu Höchstwertungen hinreisen lassen. Das wars schon.

Ein paar allgemeine Worte zu El Medano, dem Hotel und Teneriffa: vom Wetter bin ich enttäuscht. Ich hatte mehr Sommer erhofft. Erschwerend ist El Medano die "Windmetropole" der Kanaren. Toll für Surfer, Kacke für alle anderen. Vor allem für die extrem empfindliiche Uschi, die den kleinensten Luftzug als Angriff auf ihre Wohlfühlzone empfindet. Dazu an anderer Stelle mehr...

Das Hotel ist sehr einfach. Der Service eher nicht vorhanden, das Frühstück ist Durchschnitt, das Publikum meist fast Älter als Uschi und ich zusammen. Den niedrigen Standard kenne ich ja aus England und Schottland. Da ist aber wenigstens das Frühstück besser...

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