Samstag, 11. Oktober 2014

Konzert 2014.12: Deine Lakaien

2.10.2014, Frankfurt, Batschkapp

Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf das Konzert. Zum einen, weil ich noch das Batschkapp-Trauma vom Chvrches-Konzert im Kopf hatte zum anderen, weil ich das neue Album der Lakaien eher langweilig finde. Nicht schlecht, aber langweilig. Zu Punkt 1 muss ich sagen: Neue Batschkapp vs. Ballastwissenden: 1:1. Der Sound war gut, es war nicht überfüllt und die Atmosphere viel entspannter als damals bei Chvrches. Muss wohl doch eher am "Hipster-Publikum" im März gelegen haben. Meine Abneigung gegen die neue Batschkapp ist hiermit offiziell ad acta gelegt.

Ich bin trotzdem zum Konzert gegangen, weil bisher jedes Lakaien Konzert sehr gut war und ich auf die alten Klassiker hoffte. Außerdem sind Konzerte leider die einzige Gelegenheit, zu denen ich meinen sehr alten Freund, den Exil-Bier-Journalisten sehe. Also nix wie hin...

Der Bühnenaufbau versprach ein tolles Konzert, denn man sah 2 Keyboard-Statione bestückt mit alten Analog-Synthies, wie ich sie liebe. Unter anderem 2 meiner Traum-Synths (Korg MonoPoly) und ARP2500. In der Mitte ein Schlagzeug, dass aber um einige elektronische Komponenten erweitert war. Zum Beispiel E-Drumpads, Drumcomputer, Launchpad und synthie. Außerdem war das akustische Setup eher dezent mit wenigen Rock-Gedöns (Becken, etc.).




Das Konzert war dann leider trotzdem durchwachsen. Es gab einige sehr geniale Titel, viel Langeweile, ein paar ganz nette Titel und einen brillanten Alexander Veljanov (AdR: der Sänger). Er war den Eintritt alleine schon Wert. Seine tiefe, warme Stimme ist live fast noch besser als im Studio. Außerdem merkte man wieder, daß sich die Lakaien von anderen Bands der Szene deutlich abheben. Die Arrangements und die Kompositionen sind sehr viel anspruchsvoller und man merkt, daß Mastermind Ernst Horn studierter Kapellmeister ist.

Ein typisches, hessisches Problem scheint mir ja die Stimmung auf Konzerten zu sein. Nicht, daß ich tanzend, pfeiffend und mitklatschend in der ersten Reihe stehen würde, aber wenn ich mit meinem Bewegungspensum auf einem Konzert schon dem Durchschnitt entspreche, ist die Stimmung echt lahm. Das Publikum war zwar begeistert, aber immer erst zwischen den Liedern. Auch 3 Zugaben erklatschte sich die Masse, aber die Band hatte glaube ich nicht damit gerechnet. Sie wirkten vom Publikum eher etwas enttäuscht...

Eine Anekdote am Rande
Am Tag vor dem Konzert postete eine mir Unbekannte auf der Facebook-Veranstaltungs-Seite die Frage, ob nach dem Konzert noch jemand nach Darmstadt zurück fährt und noch einen Platz frei hat. Ich antwortete direkt mit "Ja, ich". Ich dachte mir, kann ja nix schaden jemanden kennenzulernen, der auf meine Musik steht. Nach ein paar PNs und SMSen, trafen wir uns nach dem Konzert. Sie ist sehr nett und natürlich kennt man einige Leute, die der andere auch kennt. So groß ist Darmstadt dann doch nicht. Als sich rausstellte, daß sie garnicht in Darmstadt, sondern in einem Ort bei Darmstadt wohnt, habe ich sie natürlich nach Hause gefahren. Ich lass doch kein Mädel um Mitternacht nach einem Bus, Taxi oder sonstigen Mitfahrgelegenheit suchen. Zumindest nicht im leergefegten Darmstadt. Wir haben uns sehr gut unterhalten und am Ende öffnete sich eventuell eine interessante Tür. Dazu mehr im nächsten Post... ;-)


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