Mittwoch, 5. Februar 2020

Konzert 2020.01: Real Life

1.2.2020; Das Bett; Frankfurt

Nachdem ich Real Life, bzw. das was davon noch übrig ist (Sänger David Sterry), letzten Sommer beim 80er-Festival in Bochum gesehen hatte, war klar, dass ich auf jeden Fall zu einem Konzert von ihm gehen will. Er konnte damals mit Human League, Midge Ure, Propaganda und den Thomson Twins gut mithalten und war auch nicht der schwächste Act. Mir wurde danach auch wieder bewußt, dass das erste Real Life Album „Heartland“ damals (1983) bei mir rauf und runter lief. Bis Heute eins der besseren 80er Alben, dass ich ähnlich bewerte wie „Forever Young“ von Alphaville oder „Quartet“ von Ultravox. Komischerweise habe ich die Band dann etwas aus den Augen verloren und war nun überrascht, dass es 6 Alben von Real Life gibt und sogar eine Woche vor der Tour eine neue EP erschienen ist (die sehr gut ist). Leider sind nicht mehr alle alten Alben erhältlich und mir fehlen noch 2. 

Nachdem sich die Band nach dem 3. Album Lifetime trennte, wendete sich Sänger David Sterry eher dem moderneren Synthpop mit EBM-Einfluss zu. Da ich das ja auch mag, war ein Konzert auf keinen Fall ein Risiko. Schon garnicht, da die Tour als „Send me an angel“ tituliert war. Das ließ auf eine Best-of-Setlist hoffen. Außerdem bestand kein Risiko, daß es ein Rock-Konzert wird, was für mich ja schonmal die halbe Miete ist.

Es kam alles wie gewünscht. Das Lineup waren 2 Keyboarder, 1 Drummer (inkl. Original sechseckiger Simmons-Drums) und Sänger David, der auch Gitarre spielte. Entsprechend war auch die Umsetzung: sehr authentisch und perfekt. Vor allem gefiel es mir sehr gut, dass kein Computer auf der Bühne war, sondern selbst die Bassläufe von einem der Keyboarder live gespielt wurden. Auch die Vocoderstimme bei „Catch me I‘m falling“ wurde live eingesungen. Eventuell kam auch mal eine Spur vom Sequenzer, aber wenn, hat man es nicht gemerkt. Das Highlight war natürlich David Sterry, der nicht nur perfekt sang, sondern auch noch extrem sympathisch rüberkam und sehr kommunikativ war. Und das, obwohl das Bett nicht mal halb voll war. Er hatte wirklich Spaß auf der Bühne. Toller Typ! 

Leider konnte ich keine Setlist finden, aber aus dem Kopf war es etwa so:
Flame
Burning Blue
Exploding Bullets
Heartland
Always
Under the hammer
Catch me I‘m falling
Face to face
Beautiful Monster
God tonight
Babies
Send me an Angel
Dream on

Es kann sein, dass die Reihenfolge nicht ganz stimmt und ich einen Titel vergessen oder verwechselt habe, aber alles in allem war es in etwa so.
Dabei ist zu erwähnen, dass es fast das ganze Album „Heartland“ war, 3 Titel vom zweiten Album „Flame“, 1 vom vierten Album „Lifetime“ und nur 2 vom aktuellen Mini-Album „Sirens“. Kein einziges schlechtes Lied, einige Gänsehaut-Momente bei Burning Blue und echt gute Stimmung.

Wenn man wirklich unbedingt was zum Meckern sucht, dann könnte man sagen, dass knapp 70 Minuten für 40€ recht kurz war. Allerdings gab es zumindest für die ersten 100 Gäste einen Gutschein zum kostenlosen Download des aktuellen Mini-Albums „Sirens“. Also muss man den Preis etwas relativieren, zumal der Flug aus Australien auch nicht gerade billig sein dürfte...

Toller Start ins Konzert-Jahr 2020 👍🏻













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