Samstag, 20. April 2019

Konzert 2019.07: Alphaville

9.4.2019, Batschkapp, Frankfurt
Support: Ina West

Das Album „Forever Young“ dessen 35 jähriges Jubiläum auf dieser Tour zelebriert werden soll, gehört für mich zu den besten je geschriebenen Synthpop-Alben aus Deutschland (neben den Erstlingswerken von Boytronic und Camouflage). Selbst International muss sich das Album nicht verstecken. Bis auf Lies finde ich jedes Lied genial. Selbst wenn man sich an Big in Japan, Sounds like a melody und Forever Young vielleicht inzwischen etwas überhört hat, sind das trotzdem Meisterwerke. Ich hatte also mal wieder das Problem, mit einer sehr großen Erwartungshaltung in die Batschkapp gefahren zu sein...

Am Anfang eines Konzerts ist aber erstmal die Vorgruppe (falls es eine gibt). In diesem Fall die polnische Band Ina West. Es begann mit 3 merkwürdig anmutenden Menschen, die auf Holzstäbchen rumklopften. Sehr gewagt für eine Vorgruppe bei einem Publikum ü45. Danach entwickelte sich die Musik in eine Mischung aus Björk, Laurie Andersen und Kate Bush. Entsprechend war es teilweise extrem nervtötend, aber teilweise auch richtig gut. Ich habe schon deutlich schlechtere Vorgruppen erlebt...






Inzwischen wurde es echt voll in der Batschkapp und meine Stimmung war kurz vorm kippen. Vor allem weil Alphaville erstmal ungeliebte Tracks des zweiten und dritten Albums präsentierte. Gefolgt von noch neueren Titeln und Solo-Titel von Sänger Marian Gold. Dance with me war dann das einzige Highlight der ersten 30 Minuten. Nachdem ich mich schon richtig geärgert hatte, dass nix vom Album „Forever Young“ gespielt wurde, kam in mir der Verdacht auf, dass das Album dann irgendwann gegen Ende an einem Stück gespielt werden würde. Zugegeben: Wenn ich daran nicht geglaubt hätte, wäre ich echt mies gelaunt gewesen. Etwas versöhnt wurde ich dann erstmal durch die beiden genialen B-Seiten „Seeds“ (in deutscher Version: Leben ohne Ende) und „The Nelson Highrise: Elevator“. Danach war ich schon fast begeistert. Doch dann kam es, wie es kommen sollte: Es gab einen kurzen Break und Marian Gold kündigte an, das ganze Album vollständig zu spielen. Noch hatte ich etwas Restangst, dass es vielleicht „verrockt“ oder „vermodernisiert“ würde, aber nach den ersten Tönen war klar, dass meine Befürchtungen Umsonst waren. Es folgte das ganze Album in original Sound und Reihenfolge. Nur Forever Young wurde ans Ende als „Highlight“ geschoben. Außer, dass vereinzelt die eine oder andere der vielen (live gespielten) Synthmelodien der 2-3 Keyboarder etwas zu leise war, war es perfekt. Besser hätte man das Album kaum spielen können und mehr Gänsehaut hätte ich auch kaum vertragen.


















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