Samstag, 3. November 2018

Konzert 2018.16: VNV Nation

30.10.2018, Frankfurt, Batschkapp
Support: Holygram

Da war doch was? War das nicht die Band dessen Konzert in der alten Seilerei ich total ätzend fand? Ja, genau die. Warum ich nochmal hingehe? Weil ich deren Musik eigentlich sehr geil finde, das neue Album sehr gut ist und ich einer Band ja durchaus gerne auch mal eine zweite Chance gebe. Und weil ich Holygram sehr gerne mag.

Holygram waren gewohnt gut. Eine Mischung aus Cure, Joy Division und Sisters of Mercy. In meinen Grufti-80ern wären sie eine Top5 Band für mich gewesen. Leider spielten sie etwas zu kurz.







Bei vnv nation hat mich vor allem das Licht, die Visuals und die Instrumentierung begeistert. 2 Keyboarder, 1 E-Drummer und Sänger Ronan Harris. Keine Gitarren, keine Rock-Drums oder sonstiges Gedöns. Elektronik pur. Es hätte so schön werden können...

Hätt der Hund nicht in die Eck geschissen, hätt er einen Has gefangen.
Wo soll ich mit dem Meckern anfangen? Beim miesen Sound? Dem miesen Gesang? Dem affigen animieren?

Ich fange mit dem Sound an. Ich stand direkt am Mixer und verstehe nicht, warum der Tontechniker nicht reagiert hat. Die immer gleich klingende wummernde Kickdrum hat absolut dominiert. Dazu war die Stimme fast immer zu laut, was daran lag, dass Herr Harris live leider gerne rumschreit und rumlabert. Würde er sich mal aufs Singen konzentrieren, wäre es wahrscheinlich garnicht mal so schlecht. Bei ein paar Songs gegen Ende des Konzerts bekam er es ja auch ganz gut hin. Da hat man auf einmal die Gesangsmelodie erkannt und sogar die Melodien der beiden Keyboarder gehört, die zuvor im Matsch aus Drums und Geschrei untergegangen sind. Ihr merkt, ich bin ja schon beim schlechten Gesang angekommen. Ich vermute, Ronan Harris hat psychische Probleme. Er hat das extreme Bedürfnis, ein grölendes dauerklatschendes hüpfendes mitsingendes euphorisches Publikum vor sich haben. Zu müssen. Wenn das Publikum dem auch nur ansatzweise nicht entspricht, muss er sofort (auch mitten im Song) zu irgendwas animieren. Da er das dann auch noch auf deutsch tut, kommt man sich ein bisschen vor wie bei Markus Becker oder dem Wendler.

Trotz des Gemeckeres gab es aber auch Highlights. So waren die abstakten Visuals gemeinsam mit der Lightshow sehr stimmig und bereichernd. Auch ein paar meiner Lieblings-Songs waren in der Setlist und kamen live auch sehr emotional und nahezu perfekt (z.B. Carbon, Standing, Nova). Allerdings verzeihe ich ihm nicht, daß er „Beloved“ nicht gespielt hat.




















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen