Freitag, 27. Juni 2014

Der Tod ist eine abstrakte Sau!

Lange ist es her, daß ich hier was gepostet habe. Das liegt nicht daran, daß in letzter Zeit nichts passiert wäre. Nur waren es keine Konzerte, Urlaube oder musikalische Fortschritte, sondern eher Dinge, die ich nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten wollte. Zumindest nicht spontan, emotional und ungefiltert.

Jetzt bin ich langsam wieder etwas gefasster und habe angefangen den Tod meines Bruders zu verarbeiten. Ja, das war das einzige Thema, daß mich die letzten Wochen wirklich beschäftigt hat. Zum einen, weil es dann doch sehr schnell und überraschend passierte, zum Anderen, weil es bereits mein zweiter Bruder war, den ich verloren habe. Wir waren mal zu dritt und nun bin ich Einzelkind. Nicht, das wir jemals ein echtes Familienleben gelernt hätten. Wir haben uns eigentlich eher selten gesehen. Zu selten wie ich es Heute sehe. Trotzdem wußte ich immer, daß ich mich auf meinen großen Bruder verlassen konnte. Wen ich ihn gebraucht habe, war er da! Jetzt würde ich ihn gerne regelmäßiger sehen und vermisse ich ihn sehr.

Wenn man einen geliebten Menschen verliert, lernt man sehr viel über sich. Ich habe zum Beispiel festgestellt, daß mir der Tod selbst so abstrakt zu sein scheint, daß mir das tragische Ereignis selbst eigentlich keine Tränen bescheren konnte. Ich benötige dafür offensichtlich einen Katalysator. Zum Beispiel meine weinendeSchwägerin, die meinen weinenden Neffen in den Arm nimmt. Oder der Gedanke daran, daß meine Eltern nun ihren zweiten Sohn überlebt haben. Oder die Reden bei der Trauerfeier, die mir gezeigt haben, wie viele Menschen Anteil nehmen und wie mein Bruder von allen geliebt und respektiert wurde. Oder natürlich Musik, die Erinnerungen hervorbringt oder Worte findet, die man selbst in diesem Moment nur fühlt aber nicht formulieren kann. Ein Lied, daß ich seitdem bis maximal zur Hälfte geschafft habe, ist "Kein Zurück" von Wolfsheim. 



Die Worte sind so wahr und in dieser Situation tut jedes einzelne weh. Ohne heulen geht das bei mir zur Zeit garnicht... Ist ja aber auch gut so. Irgendwann müssen die Tränen ja irgendwo hingeweint werden... 

RIP geliebter Bruder

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