Sonntag, 5. September 2021

Auf der verseuchten Insel: Tag 3

Natürlich habe ich den Tag nicht im Bett verbracht. Das wäre auch extrem langweilig in meine Junior Suite. Wäre das Wetter besser gewesen, hätte ich mich erstmal in den kleinen Hotel-Park begeben um eine Runde zu chillen.




Apropos chillen: Mein „Tag 2“ Test ist gestern leider nicht geliefert worden. Ich habe nun eine Lieferbestätigung für Montag. Wenn ich FR mit zähle, wäre das dann ein „Tag 4“ Test. Ich hoffe mal, das interessiert keinen… 🤔😬

Nach dem Full English, das nicht full ist, machte ich mich erneut auf den Weg nach Notting Hill, dieses Mal zum Portobello Market. Da ich keine Lust auf zweimal umsteigen mit dem Bus hatte, nahm ich doch wieder die V-Bahn. Sonntags um 9:30 war da aber auch keine große Gefahr. Es war leer und die MQ (Maskenquote) lag bei guten 60%. Ebenso der Markt selbst. So leer hab ich das noch nie erlebt. Da merkt man doch, dass wenige Touris in der Stadt sind.













Hab ich schon erwähnt, dass ich Notting Hill mag? Der Markt ist klein und übersichtlich (zur Zeit) und es gibt ein paar nette Läden und sogar eine kleine Grünanlage. Und dann kam auch noch die Sonne raus. Ich hab sogar ein paar echt gute Sachen gekauft. Dieses Mal VINYL!!!















Eines meiner gestrigen Bücher war ein Schallplattenladen Führer für London. Hier habe ich einen mir neuen Laden in Islington entdeckt, den ich dann direkt ansteuerte. Erst mit V-Bahn, dann mit Bus. Die MQ in der VB war nahezu überwältigend. Bei gezählten 32 Mitfahrern in zählbarer Nähe, hatten nur 9 keine Maske auf. Das ist fast schon toll…


Im Bus war es dann schon wieder etwas schlechter. Allgemein gefiel mir der Vorplatz vom Bahnhof Kings Cross nicht besonders. Zum Glück bin ich hier nur kurz umgestiegen.





Nette Gegend übrigens rund um „Angel“ und der Plattenladen war auch gut…











Hab nur ein paar wenige Fotos aus dem Bus gemacht, weil die Scheiben dreckisch waren und ich schnell zurück ins Hotel wollte, um die schweren Einkäufe loszuwerden.

Vor dem Konzert starte ich einen neuen Fish & Chips Versuch. Dabei musste ich feststellen, dass ich bisher nicht ignoriert wurde, sondern im Pub natürlich an der Theke bestellt werden muss. Also eigene Blödheit. In Schottland ist das immer selbstverständlich, aber hier bin ich nicht darauf gekommen. Wäre aber gestern auch schwierig gewesen, da ich alleine niemanden zum Tisch freihalten dabei hatte und bei dem Andrang wäre das dann schief gegangen. Wiedemauchsei: ich habe bestellt, trinke einen kühlen frisch gezapften Cider 





Das ist übrigens „mein Block“. Der Fuhrpark erinnert mich an zu Hause ;-)







Jetzt geht’s zurück ins Hotel und ich bereite mich seelisch und moralisch auf das Konzert vor. Übrigens voll besetzt, 0G und normale Länge. Masken und Registrierung sind „empfohlen“, aber nicht verpflichtend. Bis Oktober ist die Insel immun, Krank oder tot. Ich hoffe, mein Selbstschutz mit 2x täglich frische FFP2-Maske, Abstand halten und ständig alles desinfizieren reicht aus, um mich gesund da raus zu holen. Wahrscheinlich bin ich auch der Einzige, der die englische Corona-App zur Registrierung und Nachverfolgung nutzt. Aber: irgendwie herrscht hier dafür eine gewisse Normalität, die man als „nicht einheimischer“ zwar eher befremdlich findet, aber das indigene Inselvolk steht drauf. Cheers



Das Konzert bekommt einen eigenen Post. Hier ist also Schluss für Heut. Vielleicht ergänze ich heute Nacht noch was. Guckt Morgen einfach mal nach, ob nach diesem Satz noch was kommt ;-)

Es kommt noch was, das nicht im Detail mit dem Konzert zu tun hat. Zunächst hatte ich vergessen zu erwähnen, dass ich die Tickets meiner beiden ursprünglichen Begleiter, über die Plattform des englischen Anbieters vertickt habe. Ich hatte nur mit Roger geschrieben und war gespannt auf ihn und seine Freundin. Covidioten? Wenn ja, wie damit umgehen? Ich dachte mir, ich schiebe im die Karte rüber wie eine heiße Kartoffel und bleibe auf Distanz. So haben wir es dann auch erstmal gemacht. Allerdings war das ziemlicher Quatsch, denn die sitzen ja eh neben mir. Kaum gedacht, holte mich Roger aus der Warteschlange und lud mich auf ein Bier im Pub gegenüber ein, wo er mit Freundin Alison auf den Einlass wartete. Clever, da wir ja nummerierte Sitzplätze hatten und man so die Schlange meidete, deren MQ maximal bei 10% lag. Maximal!!!

Roger und Alison entpuppten sich als sehr nett und wir verbrachten dann quasi den Abend miteinander. Alison arbeitet zur Zeit bei einem Impfzentrum und hatte sich dort trotz doppelter Impfung angesteckt. Die Quarantäne ist aber schon ewig rum und sie wird täglich getestet. Sie hat sich ziemlich aufgeregt über die Londoner und deren Ignoranz. Am Ende waren wir aber fast die einzigen im Saal, die volle 2 Stunden eine Maske aufhatten. Und wir waren wohl auch die einzigen mit einem Schleudertrauma vom vielen Kopfschütteln…





Das Konzert war super und alle Mühen wert. Ich hoffe, daraus wird nicht doch noch eine Deutschland-Tour. Das würde mich ärgern. Details im eigenen Post…







Die Rückfahrt mit dem Bus war nach 2,5 Stunden Maske tragen in stickiger Luft eine Wohltat. Vor allem der 15-minütige Frischluft-Spaziergang zur Haltestelle, den ich gerne in Kauf genommen habe, um den Insel-Zombie-Massen nach dem Konzert auf dem Weg zur V-Bahn zu entkommen. Hat geklappt…





Im Hotel dann erstmal heiß geduscht und mit Desinfektionsmittel übergossen. Ich hoffe, ich hab alles erwischt. Ich würde auch gerne mal die benutzte Maske auf Viren untersuchen lassen. Hat da jemand einen Kontakt?

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