Freitag, 3. September 2021

Auf der verseuchten Insel: Prolog

Lange war es sehr still auf meinem Blog. Dafür gabs mehrere Gründe, aber in erster Linie hat mich die Pandemie an der Ausführung meiner beiden Hauptbeschäftigungen gehindert: Konzerte und Reisen!

Auch wenn es ja ein paar Online-Konzerte gegeben hat, hab ich da einen ziemlichen Nachholbedarf. Zumal mich die Online-Konzerte nicht wirklich begeistern konnten. Das war wie Live-DVD ohne Publikum aufgenommen. Irgendwie seelenlos…

Das erklärt auch, warum ich mich jetzt tatsächlich trotz einer (negativ) beeindruckenden Inzidenz von 300 auf den Weg nach London gemacht habe. Endlich mal wieder reisen und endlich mal wieder ein Konzert. OK, England wäre zur Zeit eigentlich nicht meine erste Wahl gewesen. Nicht mal die Zweite oder Dritte. Eher die Zweiundreißigste (knapp vor Usbekistan). ABER: das Konzert wollte ich auf keinen Fall verpassen. Wenn mich jemand fragt, welches ist es denn, muss ich leider etwas ausholen. Ich versuche mich kurz zu fassen:

Es war einmal eine Band namens Human League, die sich 1978 in Sheffield formierte. Gründungsmitglieder waren Sänger Philip Oakey (Sänger, weil er am schlechtesten Keyboard spielen konnte), Ian Graig Marsh, Martyn Ware und Adrian Wright (nur für die Visuals zuständig). In dieser Formation produzierten sie zwei Alben 2 Alben: 1978 Reproduction und 1980 Travelogue. 


 

Musikalisch federführend waren damals Ian und Martyn und beide Alben waren ihrer Zeit weit voraus und gehören zu meinen zwei absoluten Lieblingsplatten, was ich auch schon mehrfach in meiner Radiosendung erwähnte. Nun haben sich die Wege der 4 nach Travelogue 1980 getrennt. Philip und Adrian machten mit neuen Mitgliedern (und Mitvaginas) als Human League weiter und veröffentlichten 1981 mit „Dare“ ein fast perfektes Popalbum. Ian und Martyn gründeten mit neuem Sänger Glen Gregory die Band Heaven 17, die auch einige Hits hatte (z.B. Let me go, Temptation, Come live with me). Während Human League nie wieder Songs (außer Being boiled) aus der Anfangszeit live spielte, überraschten Heaven 17 immer wieder mal mit einzelnen Titeln. Und die waren mit Glens Stimme fast genauso gut, wie im Original. Und jetzt kommts: Heaven 17 hatten zum 40jährigen von Travelogue geplant, beide Alben vollständig live zu performen. Und zwar exakt zweimal: einmal in ihrer Heimat Sheffield und einmal in London. Und das mit Visuals, die den orginalen nachempfunden sein sollen…


Ich konnte relativ schnell 2 weitere Fans der Alben für eine Reise nach London begeistern, aber dann ist ja in China ein Sack Reis umgefallen. Oder eher ein Beutel Fledermäuse. Durch die Verschieberei sind mir dann leider meine Begleiter abhanden gekommen und ich habe auf Grund der Lage in England auch lange mit mir gehadert, ob ich das wirklich will. Aber ich will!!! Also trete ich die Reise alleine an. Zugegeben, mit einem mulmigen Gefühl.


Ich habe auch etwas Angst, das Konzert könnte enttäuschend werden, wenn Martyn und Glen (Ian ist leider vor ein paar Jahren ausgestiegen) sich verlocken lassen würden, nur mit einem Laptop und „virtuellen“ Synths aufzutreten. Aber scheinbar geben sie sich echt Mühe. Hab grad diese Bilder von den Proben gefunden:







Jetzt frage ich mich nur noch, was die Mädels da machen. Ich kann mich eigentlich an keine Backgroundsängerinnen bei den Alben erinnern
 😳🧐🤔

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